6-Der Korinther

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„Wer die Konfrontation scheut, kann schwerlich eine Friedensverhandlung führen."
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Maya P.o.V

So schnell wie ich aufgestanden bin, soll schnell falle ich auch wieder hin und schon wieder befinde ich mich auf der Lichtung, nach dem Öffnen der Augen. Diesmal kann ich etwas einfacher aufstehen und mich umsehen. Wieder spüre ich diese Anziehungskraft und wieder wollen meine Beine sich bewegen aber ich weigere mich, indem ich konzentriert darauf achte stehen zu bleiben und mich nicht zu bewegen.

Dafür muss ich aber auch alle meine Muskeln anspannen und nach wenigen Minuten habe ich an manchen Stellen Krämpfe aber ich muss das aushalten! Ich weiß, dass es möglich ist meinen eigenen Traum etwas zu verändern, denn er findet in meinem Kopf statt. Diese Anziehungskraft lässt los und ich entspanne meinen Körper wieder ein wenig. Dann ist da wieder diese Präsenz hinter mir. Ich schließe meine Augen und versuche in meinen Gedanken Dream zu rufen aber er taucht nicht auf. Ich schreie lauter aber es tauch immer noch kein Zeichen von ihm auf.

> Er wird hier nicht herkommen können, meine Hübsche. <, höre ich eine tiefe und unberuhigende Stimme hinter mir. Schlagartig drehe ich mich rum, wobei ich noch fast mein Gleichgewicht verliere und erstarre. Das ist der Mann auf dem Bild. Ich erkenne die Brille und den Hut wieder. Etwas abwertend erwidere ich: > Und du musst wohl der Korinther sein, wer hat dich geschickt?! <

In diesem Moment will ich eigentlich all die Worte sofort wieder verschlingen und meinen Mund danach zukleben aber er reagiert sehr gelassen: > Oh, mein Täubchen. Ich kann dich verstehen. Dieser ständig sich wiederholende Traum, dieser Stress, die Schmerzen, die Angst und doch kannst du das alles nicht beenden. <

Er berührt mein Kinn und hebt es mit dem Zeigefinger etwas an, dann stupst er mit dem Finger auf meine Nase: > Aber das wird nicht mehr lange so sein, glaube mir. <
> Wieso, was willst du von mir? <, erwidere ich un drehe meinen Kopf zur Seite.
> Kannst du dir das denn nicht denken, Maya Carter. Nach all dem was passiert ist und ich nun in deinen wundervollen Albträumen bin? Du machst doch Witze. <, wieder dieses dreckige Lächeln, was zu Mayas Erschrecken auch noch so gruselig attraktiv wirkt.

Sie hat schon einmal was über ihn gelesen und das das eine seiner Stärken ist, um Unschuldige zu verführen und sie dann anschließend zu töten. Besonders die Augen sind sein Lieblingspart bei seiner ˋˋ Beute ''. Und die schaut er sich gerade bei mir auch intensiv an. Ich versuche wieder seinem Blick auszuweichen.

Der Korinther schnalzt mit der Zunge: > Schade, du weißt es wirklich nicht, meine Hübsche. Ich werde dich....töten. < Bei dieser Aussage sieht er erschreckend fröhlich und aufgeregt aus.
> Das wirst du nicht können, ich bin eine Traumgestalt genau wie du! < Er hebt einen Zeigefinger und schüttelt ihn: > Nicht ganz, Du kleine Kreatur. Du bist auch zur Hälfte ein Mensch und damit sterblich, wenn man es so will. <
Diese Tatsache schmeißt mich fast um und mein Bauch fängt an zu rebellieren. Ich weiß nicht genau was ich jetzt tun soll aber die einzige Möglichkeit ist es, ihn zu Fragen warum er das tut: > Sag mir endlich warum du mich töten willst! <

> Sei nicht so frech! Um genau zu sein, ist der Mord an dir ein Auftrag von jemandem, der über mir steht. Diese Person kann aber nicht in Träumen reisen, so wie ich. Deswegen erledige ich diese Arbeit. <
Der Korinther entfernt sich einen Schritt von Maya: > Aber heute ist noch nicht die Zeit gekommen. Erst in dem Moment in dem Dream am schwächsten ist, werde ich wiederkommen und dich töten. Denn denk daran: Nichts hält ewig außer die Ewigen selbst! <

Damit löst er sich vor meinen Augen auf und lässt mich zurück, ängstlich, verstört und doch in der Lage zu denken. Was verdammt meinte er mit dem letzten Satz? Da muss doch eine Verbindung sein!

Erzähler P.o.V

Maya schlägt ihre Augen auf und schreckt nach oben, nur um zu realisieren, dass sie auf einem Tisch liegt. Wieder beginnt ihr Körper zu zittern. Dream sitzt an ihrer Seite, eingeschlafen auf einem Stuhl. Lucienne kommt mit einem Glas Wasser auf sie zu und reicht es ihr, nachdem sie Maya noch in eine Decke eingewickelt hat: > Ist alles in Ordnung, Miss? Brauchen sie etwas? Haben sie Verletzungen? Soll ich.....<

Maya unterbricht sie: > Nein, Lucienne....Danke aber mir geht es gut. Ich habe neue Informationen, die glaube ich wirklich sinnvoll und hilfreich sind. Ich muss nur mit.....wie lang war ich denn weg? < Sie zeigt auf Dream und muss ein Lächeln unterdrücken.
> Ungefähr 3 Stunden. Der Lord ist ihnen nicht von der Seite gewichen. Eigentlich wollte er ihnen helfen und sie beschützen aber es gab ein Problem. Er schaffte es nicht in ihre Gedanken und somit in den Traum zu gelangen. Er wurde von etwas blockiert. Da er aber nicht aufgeben wollte, verbrauchte er viel seiner Kraft und Energie und nach einer Stunde des Selbstmitleids ist er dann langsam zusammen gesackt. <

> So kennen wir ihn wohl. Lucienne, kannst du mir einen Stift und etwas Papier geben? Bevor ich alles vergesse möchte ich es lieber aufschreiben, solange ich noch daran denke. < Vorsichtig und ganz ohne Hilfe von Lucienne steht sie vom Tisch auf und setzt sich an einen anderen.

> Seid ihr auch wirklich nicht verletzt, Miss? < Maya schüttelt ihren Kopf und lächelt Lucienne an: > Schreckliche Angst habe ich aber ehrlich gesagt immer noch. Ich kann nicht aufhören zu zittern. Ich darf mich aber davon nicht weiter beeinflussen lassen, sonst verliere ich mich total darin und dann hat er noch ein leichteres Spiel gegen mich. <

> Wer? <, fragt Lucienne sie aufmerksam, setzt sie sich an ihren Schreibtisch und rückt ihre Brille zurecht.
> Der Korinther. Es gibt nur ein Problem. Dahinter steckt nicht er, sondern jemand anderes. Er wartet nur auf den passenden Moment in dem Dream am leichtesten zu bekämpfen ist. Er hat zum Schluss noch einen Satz gesagt, über den ich immer noch nachdenken muss. <

Lucienne mustert sie gebannt: > Jemand anderes? Was denn für einen Satz? <
> Nichts hält ewig, außer die Ewigen selbst. <
> Ewige, so wie unser Lord auch? < Plötzlich fällt es Maya wie Schuppen von den Augen.
Dream ist nicht der Einzige der Ewigen.....
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„Manchmal gehen Dinge kaputt, die für die Ewigkeit bestimmt waren."
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Sandman, the King of Dreams 2 (FF-Netflix Serie)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt