[𝟕] 𝐌𝐚𝐫𝐢𝐞𝐥𝐥𝐚 𝐮𝐧𝐝 𝐁𝐞𝐥𝐢𝐬𝐬𝐚

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Bella

Ich war absolut überfordert. Jedes einzelne Augenpaar lag auf mir, seitdem Matteo und ich den Raum betreten hatten. Das war noch nicht einmal alles. Sein Vater löste seinen bösen Blick nicht eine einzige Sekunde von mir. Ein Schauder lief mir über den Rücken und ich fragte mich augenblicklich, was hier vor sich ging. Männer mit pechschwarzen Anzügen redeten miteinander, tranken Whiskey oder rauchten Zigarren. Es waren nicht viele Frauen hier, ich erkannte nur zwei bildhübsche Mädchen neben Matteos Vater und ein paar, die in der Menschenmenge untergingen.

Die Bar war riesig, aber sehr edel gehalten. Wie ein Festsaal. Sie schien nicht irgendwie normal. Alles war so hochwertig. Das gehörte Matteos Vater und ihm? So reich waren sie? Die meisten saßen an den Tischen, andere unterhalten sich im Stehen. Manche gingen auch herum, während sie in Gesprächen vertieft waren. Im Großen und Ganzen war es hier drinnen komplett voll. Der Geruch von Essen stieg mir in die Nase und mein Bauch fing an, leise zu knurren.

Ich hatte jedoch nicht wirklich viel Zeit, um alles genau unter die Lupe zu nehmen. Matteo wandte sich an mich. Er kam mir näher und irgendwann war er mir so nah, dass ich seinen Atem an meinem Hals spüren konnte. »Bleib genau hier stehen. Ich muss kurz etwas besprechen«, flüsterte er mir zu.

Ich schluckte weil er mir zu nah war. Aber auch Verärgerung kam in mir auf, weil er mich einfach alleine lassen wollte. »Klar. Lass mich alleine«

Ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Es war ehrlich. »Ich dachte du magst meine Gesellschaft nicht«, erwiderte er leise. Sein angenehmer Geruch stieg mir in die Nase und ich instinktiv fragte ich mich, welches Parfüm er drauf hatte.

»Ich kann dich absolut nicht leiden«, murmelte ich. »Aber ich will nicht alleine hier stehen blieben. Das ist unangenehm«, fügte ich leise hinzu. Meine Wangen erröteten sich und mir wurde bewusst, dass ich nicht wollte, dass er ging, weil ich seine Nähe gerade brauchte. Ich hatte das Gefühl, ich würde unter seine unechte Fassade blicken und es machte mich verrückt, dass ich anfing, mich für Mr. Unsympathisch zu interessieren.

»Dich wird schon keiner töten, Micina«, raunte er in mein Ohr. Mein angespannter Körper wurde von einer elektrisierenden Gänsehaut eingenommen.

»Haha, Lustig«, ich blickte nun zu ihm und erhaschte direkt einen Blick in seine eindringlichen, grünen Augen. »Und hör auf mich so zu nennen!«

Er grinste. »Okay, Micina. Nimm dir einen Drink und warte hier auf mich. Ich bin gleich da wieder da«, und dann war er fort. Er ließ mich einfach mitten in der Menge stehen. Ich schaute ihm nach, bis er bei seinem Vater ankam und anfing, sich mit ihm und ein paar Männern zu unterhalten. Der Blick seines Vaters verfolgte mich und ich bemerkte, wie nervös ich wurde, jetzt, wo ich hier so alleine stand und nicht wusste, was ich mit mir anstellen sollte. Ich schaute schnell weg.

Als eine Kellnerin mit einem Tablett an mir vorbei huschte, schnappte ich mir ein Weinglas. Ich wusste nicht einmal, ob es Wein war. Oder war es vielleicht Sekt? Ich schluckte. Ich trank eigentlich gar keinen Alkohol. Das war überhaupt nicht meins. Aber Jeder auf dieser absurden Veranstaltung hielt ein Glas in der Hand und ich wollte nicht die Einzige sein, die aus der Menge stach. Ich wollte gar nicht wissen, wie ich auf die anderen wirkte. Höchstwahrscheinlich schien ich schwach und verloren. Und das war alles Matteos Schuld. Wieso hatte er mich mitgenommen, wenn er mich sowieso alleine stehen lassen wollte?

Ich trank einen Schluck aus meinem Glas, aber es schmeckte mir nicht. Es war mir klar, dass es mir nicht schmecken würde. Plötzlich wurde mir warm und ich fühlte mich noch unwohler als vorher. Am Liebsten würde ich Matteo den Hals dafür umdrehen und danach weglaufen, aber ich wusste noch nicht einmal, in welchem Teil Kanadas wir uns gerade befanden, geschweige denn, wie ich nach Hause kommen sollte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 07, 2023 ⏰

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