Kapitel 1

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A u r o r a
[Überarbeitet]

Einen letzten Blick schenkte ich meinem Spiegel und betrachtete mein Aussehen. Ich sah gut aus, weshalb sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich. Meine langen blonden Haare hatte ich offen und leicht gelockt, mein Make-up hielt ich schlicht. Durch meine dichten und langen Wimpern, musste ich kaum Mascara benützen. Auf meinen Wangen hatte ich etwas Bronzer und Rouge aufgetragen. Meine Lippen hatte ich in einem nude Ton aufgetragen. Ich hatte mich für einen Zweiteiler entschieden, in der Farbe Beige. Beige Stoffhosen, mit einer Bluse, wo drei Knöpfe offen waren und den passenden Blazer dazu, wie die passenden Heels. Ich liebte eigentlich roten Lippenstift, doch fand ihn etwas unpassend für meinen ersten Arbeitstag.

Ja, genau. Mein erster Arbeitstag, in einer neuen Firma. Als Sekretärin von dem CEO. Soviel ich aber wusste, musste ich wenig mit diesem Mann zusammen arbeiten, doch trotzdem hoffte ich, dass wir gut miteinander klarkamen. Auf einen Arschlochboss, hatte ich kaum Lust und für meine grosse Klappe, eine gefährliche Mischung. Doch, ich war optimistisch, dass er und ich uns gut verstehen würden. Zwar hatte ich viel Negatives mitbekommen von ihm, an meinem Probearbeitstag, doch wer sagte mir, dass dies wahr war?

Heutzutage waren viele Menschen faul und nahmen jede Rückmeldung als negativ auf. Sie konnten nicht mit Kritik umgehen und Neid war ein grosses Problem in unserer heutigen Gesellschaft.

Er war ein junger erfolgreicher Mann, weshalb ich mir vorstellen konnte, dass viele neidisch waren.

,Aurora, Mi amor!' hörte ich meine Mutter rufen und versuchte mein Lachen zu unterdrücken. Egal, wie alt ich war, sie würde mich immer, wie ihr kleines Mädchen behandeln.

Mein Parfüm schnappte ich mir und spritze mir drei Spritzer auf den Hals und zwei auf die Handgelenke. Das Parfüm stellte ich hin und nahm meine Tasche. ,Los geht.' murmelte ich und lief die Treppe runter. ,Future Wife of the Ceo.' hörte ich meine Schwester und verdrehte gleich meine Augen. ,Du spinnst doch.' Ein Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, während ich nur meinen Kopf verdrehte. ,Er ist mein Boss, den ich nicht mal kenne und glaub mir, ich habe absolut keine Interessen mehr mit ihm zu haben.' ,Sagen sie alle.' zwinkerte meine Schwester. Ich ging nicht mehr auf dieses Gespräch ein, denn ich wusste, sie wollte mich provozieren. ,Viel Erfolg mein Kind.' sprach meine Mutter. ,Toi, Toi, Toi!' Gross wurde meine Augen, während ich mein Lachen unterdrückte. ,Mierda Mamà, sie geht als Sekretärin arbeiten und nicht als Chefärztin.' lachte Adriana und ich musste mich so zusammenreissen, um nicht mitzulachen. Unsere Mutter war nun mal... unsere Mutter.

-

Tief holte ich Luft und stieg aus meinem Auto aus, ich war etwas zu früh da, doch das machte mir nichts. Pünktlichkeit war wichtig und ich wollte einen guten Eindruck hinterlassen.

Mein Herz raste wie verrückt. ,Dios.' wisperte ich und konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so aufgeregt war. In langsamen Schritten lief zu dem Eingang der Firma. Meinen Ausweis nahm ich hervor und zeigte es dem Sicherheitsmann, der vorn stand. ,Aurora Ruíz.' sagte ich. Kalt blickte dieser Mann mich an und nickte. Kurz wandte sein Blick zu dem Bildschirm und dann liess er mich rein. ,Stockwerk 34.' sagte er und ich nickte. Hohle Nuss, natürlich wusste ich, wohin ich gehen muss.

Zu den Aufzügen lief ich und sah mich kurz um. Die Halle war gross und hell. Der Boden war in einen Marmorboden und seitlich standen Pflanzen. Es wirkte modern.

Als der Aufzug aufging, stieg ich rein und drückte den Knopf, für den 34. Stockwerk. Mein Herzrasen wurde immer stärker, während ich das Gefühl hatte, gleich umzukippen.

Einatmen.

Ausatmen.

Du schaffst das. Du kannst das.

Der Aufzug hielt an und die Türe öffneten sich, kaum stieg ich aus und bemerkte Selin gleich. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, denn ich musste zu ihr. Sie hatte mich an dem Probetag unterstützt und alles gezeigt gehabt.

Doch, ich kam nicht weit, als ich einen grossen Mann, der sicher 1.90 war, sah. Er trug einen schwarzen Massgeschnitten Anzug. Seine Haare waren kurz und schwarz, während seine Augen braun waren. Sie Augen erinnerten mich an Schokolade.

Gott, liebte ich Schokolade.

Er sah unglaublich attraktiv aus, trotz seines Anzuges, konnte man sehen, dass er definiert gebaut war. Sein Gesicht war markant, er hatte dichte Wimpern, auf die wahrscheinlich jede Frau eifersüchtig war.

,Fertig mit anstarren?' meine Augen riss ich auf und spürte, wie die Hitze in meine Wangen schossen. Bravo, Aurora.

,Aurora Ruíz.' fragte er und ich nickte. ,Sie sind zu spät.' meinte er schlicht und warf mir die Papiere vor die Füsse. ,In 30 Minuten sind sie in meinem Büro.' und mit diesen Worten drehte er sich um und lief in sein Büro.

Nein. Nein. Nein.

Das, war mein Boss?

Tief holte ich Luft und versuchte meinen Puls zu beruhigen, denn ich war kurz davor in sein Büro zu stürmen und ihm eine Ansage zu machen.

-

Völlig erschöpft liess ich mich auf den Stuhl fallen und betete, dass ich ihn nicht erschlagen würde. Denn es fehlte nicht mehr viel.

Tief holte ich Luft, als ich ihn brüllen hörte. ,Er erinnert mich an meine kleine Nichte, die jede 2 Sekunden nach ihrer Mamà ruft..' murmelte ich und stand auf.

Zu seinem Büro lief ich und ging direkt rein. ,Ja S...' er unterbrach mich sofort, was zu meinem Glück war. ,Noch nie was von Anklopfen gehört?
Im selben Moment drehte ich mich, lief raus und schloss die Tür. Kurz wartete ich, ehe ich klopfte und dann reinlief. ,Besser?' Die Tür schloss ich.

Seinen Kopf schüttelte er und stand auf. ,Ich verlange die Dokumente...' doch ich unterbrach ihn. ,Für das Meeting mit Mr Johnson, welches in einer halben Stunde stattfindet, sind vor ihren Augen.' sagte ich. ,Wie bitte?' fragte er. ,Weniger brüllen, mehr Augen aufmachen.' sagte ich und bereute es im selben Moment. Mierda, Aurora!

Es war aber eine Frage der Zeit, bis mein Mundwerk schneller wurde, als mein Hirn.

,Was haben Sie gesagt?' ein süsses Lächeln schenkte ich ihm. ,Das die Dokumente auf ihrem Tisch liegen, Sir.' sprach ich und bemerkte wie mein Auge zu zucken begann, denn ich war kurz vor dem Durchdrehen. ,Es steht sogar angeschrieben, mit Mr Johnson.' lächelte ich und hoffte, dass mein Puls sich beruhigen würde.

,Eine Verwarnung.' sprach er und ich nickte. ,Dann stellen Sie doch nicht so dumme Fragen!' sprach ich und bereute es im selben Moment.

Bevor er was sagen konnte. ,Oh, die Arbeit ruft, Sir! In einer halben Stunde sehen wir uns.' lachte ich und verschwand so schnell ich konnte.

Mierda....

Er war schlimm.

Ein richtiger Satan...

,Einatmen. Ausatmen.' denn dieser Mann, würde wohl der Grund sein, warum ich einen Menschen umbringen wollte...

Flüsternde Herzen - Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt