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Es war Donnerstagabend. Ich saß im Gemeinschaftsraum und spielte mit den anderen ein paar Runden Uno. Es war eine angenehme Woche.

,,Gewonnen!",  rief Denki, als er seine letzte Karte ablegte. Mineta warf seine Karten auf den Tisch und verschränkte die Arme vor der Brust.

,,Schon zum fünften Mal, dass du gewinnst", jammerte Minoru. Denki fing daraufhin an zu lachen. Mein Handy fing an zu klingeln. Es war May, die anrief.

,,Fängt als an, ich komme gleich'', sagte ich und verließ für einen Augenblick den Gemeinschaftsraum.

,,Hey May, was gibt's?'', fragte ich.

,,Norman liegt im Sterben'', sagte sie eiskalt und ich erstarrte. Als sie das sagte, hörte ich richtig, mein Vater liegt im Sterben.

,,Wiederhole das'', meinte ich nur und spürte, wie meine Beine anfingen zu zittern.

,,Du hast mich verstanden ... Er liegt im Krankenhaus 45 Minuten von hier entfernt.",

,,Was hat er?",  fragte ich sie. May blieb 30 Sekunden lang still.

,,Brustkrebs ... Stadium 3", sagte sie gereizt.

,,Hatte er nicht schon einmal Krebs?", fragte ich sie, lief hin und der.

,,Ja, damals mit anfang 20, diesmal sieht es nicht gut aus", antwortete sie mir.

,,Okay danke... Ich komme morgen vorbei",  sagte ich und legte auf. Ich blieb eine Weile in der Ecke stehen und starrte ins Leere... Norman stirbt?

Ich rannte die Treppen hinauf und klopfte wie verrückt an die Tür meines Freundes.

,,Beruhige dich, was ist los!",  schrie mich Katsuki an, als er die Tür öffnete.

,,Mein Vater stirbt höchstwahrscheinlich!",  schrie ich zurück und ging an ihm vorbei in sein Zimmer. Ich hatte Katsuki wohl verwirrt, so wie er mich ansah.

,,Hä, ist doch gut, soll der Bastard in der Hölle schmoren", gab er mir genervt als Antwort und das war nicht die Antwort, die ich gebrauchen konnte.

,,Ja, aber – ", sagte ich und stoppte beim Reden und sah zu meinem Freund hoch, der jetzt noch aggressiver schaute wie eben.

,,Du weinst doch jetzt wirklich nicht ernsthaft, nur weil dein verdammter, schurken Vater stirbt, der dich ständig misshandelt hat", schrie er mich an, und das macht die Situation für mich nicht besser. Denn eigentlich hasse ich meinen Vater, aber es sieht sehr wahrscheinlich danach aus, dass er stirbt. Meine Mutter sitzt im Gefängnis und May kann das Thema nicht mehr hören. Und zu allem Überfluss ist auch noch mein Freund sauer auf mich.

,,Ich weiß selbst nicht, warum ich weine. Ich habe diesem Mann schon immer den Tod gewünscht", schrie ich zurück und fuhr mir mit beiden Händen durch die Haare.

,,Dann hör auch auf zu weinen", schrie er mich erneut an. Ich weiß wirklich nicht, warum Katsuki jetzt so wütend war.

,,Hör auf, mich anzuschreien", sagte ich schmunzelnd. Katsukis aggressiver Gesichtsausdruck verschwand und als er verstand, was ich ihm mitteilen wollte, umarmte er mich.

,,Es tut mir leid", sagte er leise. Ich wusste, wie sehr Katsuki es hasst, sich zu entschuldigen.

,,Schon okay",

Er sah mich an und wischte mir mit seinen Daumen die Tränen aus dem Gesicht. Dann gab er mir einen leichten Kuss auf die Stirn und zog mich wieder in eine Umarmung.

,,Kannst du mir alles noch einmal in Ruhe erklären und nicht weinend?'', sagte mein Freund und wir setzten uns auf sein Bett. Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter.

,,May hat mich angerufen. Sie meinte, dass Norman Brustkrebs im Stadium 3 hat. Er hatte schon einmal Krebs als er Anfang 20 war, aber jetzt sieht es nicht gut für ihn aus... und meine verdammte Mutter sitzt immer noch im Gefängnis. Obwohl wir 15 Jahre lang unter einem Dach gelebt haben, habe ich nie wirklich mit ihr gesprochen.",

,,Dich macht es sauer, dass er stirbt ... er hat dir nie Liebe gegeben und dir stattdessen Schmerzen zugefügt. Und nun erfährst du, dass er stirbt. Natürlich ist das ein Schock, aber glaub mir, so traurig es klingt, es ist das Beste für dich. Der Mann hat dich zerstört",  sagte mein Freund ruhig und strich mir über die Schulter.

,,Ich gehe ihn morgen besuchen und zu meiner Mutter gleich auch", sagte ich. Katsuki löste sich aus unserer Kuschelposition und sah mich an.

,,Dein Ernst?!",

,,Ja, ich bringe meinem Vater schon keine Rosen und Schokolade, ich sage etwas und dann gehe ich. Und bei meiner Mutter dasselbe, davor gehe ich noch zu May", meinte ich. Katsuki sah mich an, als hätte ich ihm gesagt, dass ich jemanden umbringen möchte.

,,Soll ich mit?", fragte er überrascht.

,,Ich gehe alleine", gab ich als Antwort und legte mich wieder auf seine Brust.

,,Ok", sagte er und gab mir einen sanften Kuss.

In dem Moment klingelte Katsukis Handy. Er warf einen Blick darauf und sah, dass Mitsuki anrief. Ich sah ihn an, wie er die Augen verdrehte und abnahm.

,,Was willst du?",  fragte er genervt, wobei ich ihn gegen den Oberarm schlug.

,,Begrüßt man so seine Mutter ... wann kommst du wieder?! Und wenn du kommst, bring Y/n mit", konnte ich hören, da ich mein Ohr an das Handy hielt.

,,Gar nichts!"  schrie Katsuki ins Handy. Ich nahm ihm das Handy aus der Hand und sprach nun selbst.

,,Y/n", sagte er, während ich ihm mit einer Hand den Mund zuhielt.

,,Hey Mistuki, wir können am Wochenende gerne vorbeikommen. Ich habe Katsuki so oft gesagt, dass er sich melden soll, aber Männer sind eben so", sagte ich und grinste breit.

,,Prima, dann tschüss", sagte ich und legte auf.

,,Samstag um 14 Uhr bei deiner Mutter", sagte ich grinsend und gab meinem Freund das Handy zurück. Er sah mich ernst an.

,,Du hast Glück, dass ich dich liebe!", fuhr er mich an, aber ich lachte.


Das war Kapitel 31. Ich hoffe, es hat euch gefallen, bis nächsten Kapitel

~ Ilenia <3

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