Kapitel 61

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„Hallo Louis, schön dich zu sehen!", begrüßt Austin mich grinsend, woraufhin ich den Gruß erwidere und in die Kamera grinse. Natürlich, natürlich, wird das Interview gefilmt. „Freut mich wieder hier zu sein", füge ich hinzu, streiche durch meine Haare und sehe hilfesuchend zu Zayn, welcher hinter uns steht. Aber er zuckt nur mit den Schultern was wohl so viel Bedeutet, wie dass ich Austins geflirrte ertragen muss. Immerhin kann ich mich schon jetzt mit dem Wissen, dass meine Fans sein Verhalten in der Luft zerfetzen werden, aufheitern. Ich meine, wer macht sich ein paar Tage, nachdem meine angebliche Trennung verkündet wurde, an mich ran? Austin, offensichtlicher weise. Wenig verwunderlich. Er grinst, streicht sein Shirt glatt und sieht kurz auf den Zettel vor sich, auf dem die Fragen aufgelistet sind. „Also Louis, wie geht es dir?" – „Gut, gut. Die Uhrzeit ist noch immer nicht unbedingt mein Ding, aber abgesehen davon." – „Das Freut mich und deine zuhörenden Fans werden dir dankbar sein, dass sie vor der Schule noch ein wenig Louis bekommen." – „Mh, ja, gut für sie, dass ich meinen Wecker nicht verschlafen habe", erwidere ich. Ich habe meinen Wecker verschlafen und Zayns Anruf hat mich geweckt, aber das muss er ja nicht wissen.

„Faith in the Future. Das ist der Titel des Albums, welches du vor genau einer Woche angekündigt hast! Wir haben Unmengen an Nachrichten bekommen, dich zu fragen, was das bedeutet, kannst du uns da vielleicht was sagen?" – „Schon eine Woche ist das her?", frage ich und sehe ihn ehrlich überrascht an. Es kommt mir vor, wie Wochen entfernt. Seitdem habe ich mich von Harry verabschiedet und die Trennung hat die Öffentlichkeit erreicht. „Mhm, heute vor sieben Tagen hast du deine ganzen Fans geschockt." – „Krass, ja... Faith in the Future, dazu kann ich nicht so viel sagen. Irgendwann habe ich einfach angefangen mir das selbst zu sagen, ja? Schon vor meinem Outing war es mir immer wichtig, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicke und das hält das ganz gut fest." – „Also ein Sprichwort?" hinterfragt er und streicht sich dabei eine seiner blonden Strähnen aus dem Gesicht. Ich ignoriere es gekonnt. Blond ist einfach nicht mein Typ. „Als Sprichwort würde ich es nicht direkt bezeichnen, aber man kann es sich natürlich gern sagen, wenn mal nicht eine so gute Phase ist. Irgendwann ist es besser." – „Das ist schön zu hören und bringt uns damit auch direkt zur nächsten Frage." – „Schieß los" fordere ich ihn grinsend auf. Sonst wird mir hier noch langweilig. Die Fragen kenn ich natürlich schon, nichts überrascht mich, aber die Art wie er sie stellt bringt mein Blut zum Kochen. Und das nicht im positiven Sinne. Am liebsten würde ich einfach gehen. Er ist nicht unbedingt ein schlechter Interviewer, er ist nett und stellt Fragen, hinter denen wenigstens etwas Recherche steckt, aber ich kann ihn einfach nicht ausstehen. Konnte Harry auch nicht. Aber er ist nicht hier und seine Meinung ist nicht mehr relevant. Es ist einfach nur schön zu wissen, dass ich mit diesem Eindruck nicht allein war.

„Eine Tour?" Verwirrt sehe ich ihn an und hebe meine Augenbrauen. Ich war vollkommen in Gedanken versunken, ich habe keinen blassen Schimmern, was er mich gefragt hat. „Hm?" – „Wird es eine Tour zum Album geben?" Ach so. Ja, wird es, natürlich wird es das. „Auf Tour zu gehen, beziehungsweise Live zu spielen, ist der Teil meines Berufes, der mir am meisten Spaß macht? Die Live-Reaktionen von den Fans zu sehen und die von ihnen ausgehende Energie zu spüren, hat was ganz besonderes an sich." – „Ist das ein Ja, oder ein nein?" – „Ich verrate nicht, ob es eine Tour geben wird, erstmal muss das Album erscheinen und ihr da draußen müsst es mögen." – „Kannst du uns dann verraten, ob vor dem Erscheinen des Albums eine Single erscheint?" Natürlich, soll ich dir vielleicht auch noch den Stromverbrauch meines Kühlschrankes zeigen, oder ist dein Interesse damit gesättigt? „Vielleicht." – „Ja oder ein?" – „Vielleicht" – „Du verrätst es uns nicht?" – „Mhm, vielleicht könnt ihr es aber aus Zayn rauspressen, wenn ihr sein Instagram genüg zu spammt." Versuche ich mich schließlich aus der Situation zu retten, als Austin nicht zu merken scheint, dass ich nicht auf das Thema eingehen werde. Er hat das Mitgefühl eines Kartoffelsackes. Oder nicht mal das. „Also, ihr habt es gehört, so bekommt ihr vielleicht einen Antwort auf Eure Frage." – „Entweder das, oder Zayn lässt mich nie mehr auf Tour." werfe ich ein, meine es aber nicht ernst. Wenn ich nicht gefilmt werden würde, würde ich Austin den Mittelfinger zeigen und meine Augen verdrehen, aber das ist leider nicht möglich. „Dann müsst ihr es euch gut überlegen." Grinst er in die auf uns gerichtete Kamera, ehe er sich wieder mir zu wendet und sich auf seine Unterarme stützt, um mir näher zu kommen. „Louis, das letzte Mal warst du nicht allein hier, jetzt schon, wie geht es dir damit?" Ja, das letzte Mal, war ich mit Harry hier, aber warum fragt er das jetzt? Interessiert es ihn selbst? Wahrscheinlich. Und Zayns stechendem Blick zufolge stand es so nicht auf dem Plan. Ich bezweifle, dass Zayn mich für ein einziges Interview mit Wert zu Austins Show buchen wird.

„Ja, das stimmt. Es ist ein bisschen Zeit vergangen, die Trennung ist nicht mehr so frisch und ich schätze Harry noch immer sehr und bin ihm sehr dankbar dafür, mit mir den Schritt in die Öffentlichkeit gewagt zu haben. Aber jetzt bin ich wegen meines Albums hier." Schlicht und einfach. Und genau dasselbe, wie das, was in jedem einzelnen Artikel stand. „Gut, okay, klar. Wie du bereits weißt, haben einige deiner Fans im Vorhinein ihre Telefonnummern eingereicht, hast du Lust jemanden zu überraschen?" – „Immer doch, gerne, dafür bin ich hier" – „Nicht für mich?" – „Nein." Meine Antwort kommt etwas zu schnell und ein wenig zu Ernst, weshalb ich ein Zuckersüßes Lächeln hinterherschiebe. Hoffentlich kommt es als Witz herüber, bitte. Wenn nicht muss er es Ausbaden, da kann ich nichts für, beim besten Willen nicht. Der Vollidiot nervt mich die ganze Zeit es kostet mich wirklich Überwindung keinen Spruch zu bringen, der genau das zeigt. Und Austin beleidigt. „Es wurde bereits ausgelost, wer angerufen wird, ihr hört jetzt den Wahl Ton und könnt hoffen, dass diese Person annimmt" – „Bestimmt." – „Dann überlasse ich ab jetzt dir das Mikro." Bei Gott, danke. Noch viel länger davon würde ich bestimmt nicht ohne Zwischenfall überstehen.

„Hallo?" schallt plötzlich eine Stimme durch das Studio, weshalb ich meine Aufmerksamkeit auf das Mikrofon vor mir richte. „Hi!" – „Hi?", fragt die Person am anderen Ende der Leitung wieder. „Hi, Louis hier." – "Was?" – "Hi" – "Heilige scheiße, verarscht mich nicht!" Automatisch lache ich in das Mikro, werfe meinen Kopf in den Nacken und lege mir im selbem Moment eine Antwort zurecht. „Würd ich niemals, hi" – „Hallo Louis." – „Hi, wie heißt du?" – „Ruby, ich heiße Ruby" – „Also Ruby, alles gut bei dir?" – „Ja. Ich telefoniere grade mit Louis Tomlinson, natürlich geht es mir gut." Ich lache. „Na das Freut mich! Freust du dich auf kommenden Monat?" – „Natürlich, was ist das für eine Frage?!" Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, ein zufriedenes Lächeln. Es tut wirklich gut, mit meinen Fans zu sprechen. „Eine gute, es ist meine!" – „Natürlich." – „Ja, natürlich." – „Ich freue mich wirklich, die Vorfreude macht Schule erträglich." – „Das ist gut, aber müsstest du dann nicht auch jetzt gerade in der Schule sein?" Nachdem mir die Frage über die Lippen gekommen ist, ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und schüttle den Kopf. Verdammte scheiße, genau das Hätte aus Harrys Mund kommen können. Und zwar genau So. Als mir auffällt, dass ich wieder an Harry denke, fahre ich mir durch die Haare und versuche ihn aus meinem Kopf zu verbannen. Und zwar endgültig. Für immer. „Bin ich..." – „Und du telefonierst im Unterricht?!" Könnte ich sein. „Ich habe Freistunde und wir wissen beide, dass du das auch getan hättest." Ich muss zugeben, dass meine Fans mich sehr gut kennen. In Momenten wie diesen sogar ein wenig zu gut. „Mutige Behauptung." – „Die Stimmt." Sie hat recht und ich kann nichts anderes, als zu lachen. „Kann ich nicht leugnen. Danke Ruby!" Austin legt auf und ich falle zurück in das Interview: meine Schultern werden gestrafft und auch wenn ich es nicht mag, merke ich, wie ich meinen Kiefer anspanne.

„Das war doch mal spaßig, oder?" Ich nicke und brumme zustimmend. „Damit bedanke ich mich bei dir und allen Zuhörern, ich hoffe ihr hattet Spaß." – „Danke, dass ich hier sein durfte." erwidere ich, lächle in die Kamera und warte darauf, dass sie ausgeschaltet wird. In dem Moment in dem sowohl Mikrofon als auch Kamera ausgeschaltet sind, seufze ich und gehe einige Schritte zurück. Ein Arm, wahrscheinlich Zayns, legt sich um meine Schulter und ich lasse mich von ihm aus dem Raum ziehen.

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Hi Freunde der Sonne,

seid ihr genau so wenig begeistert von Austin, wie Louis? Oder findet ihr, er sollte diese Chance nutzen und vielleicht eine richtige Beziehung anfangen?

einige von euch werden es bereits mitbekommen haben, aber einige Kapitel von Fake It wurden aus der Word Datei gelöscht und ich muss die letzten Kapitel nochmal neu schreiben - was ich gerade garnicht gebrauchen kann. Bis ich wieder genug Kapitel auf Vorrat habe, gibt es nur noch zwei Mal die Woche (Di & So) updates. Ich hoffe, ihr versteht das. 

Wir sehen uns dann am Dienstag wieder 

love, j x

fake it ⎜l.s. auWhere stories live. Discover now