Teil 52

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zweieinhalb Jahre später

"Maggie beeil dich, wir kommen zu spät!", ruft Jack aus dem Wohnzimmer des Hotelzimmers. Ich stehe im Bad und versuche seit zwanzig Minuten einen geraden Lidstrich hinzubekommen.

"Herrgott ja doch", flüstere ich und habe den Strich endlich hinbekommen, schlüpfe schnell in die High Heels und fahre mir noch einmal durch meine Lockenmähne. Mit wiegenden Hüften verlasse ich das Bad und gehe in den Wohnbereich. Jack steht mit dem Rücken zu mir an der großen Fensterfront. Er trägt einen schwarzen Anzug und hat seine Hände lässig in die Hosentaschen geschoben.

"Mister Stewart, ich wäre dann soweit", sage ich lasziv und Jack dreht sich zu mir um, sein Blick gleitet von meinem Gesicht über mein bodenlanges, blutrotes Abendkleid, das einen verführerischen Beinschlitz an der rechten Seite hat. Mit langsamen Schritten kommt er auf mich zu und zieht mich besitzergreifend an seinen trainierten Körper.

"Hey sexy Lady", raunt er in mein Ohr und fährt mit seinem Zeigefinger zu meinem Brustansatz. "Ich habe keine Ahnung wie ich mich bei diesem Anblick zurück halten soll. Lass uns gehen, bevor ich dich gleich hier im stehen nehme", flüstert er angespannt.

"Wer fährt ich oder du?", ich stecke mein Handy in die kleine Handtasche und schnappe mir den Mercedesschlüssel. Jack zuckt mit den Schultern und lässt mir den Vortritt in den Lift, der uns auf direktem Weg in die Tiefgarage befördert. Dort gebe ich ihm den Schlüssel, denn in den hohen Hacken kann ich definitiv kein Auto fahren.

Wir treffen uns mit meiner Mutter in der großen Halle, auch sie ist heute in einem anständigen schwarzen Abendkleid gekleidet, neben ihr warten die Eltern von Charlotte. Ich hole tief Luft und Jack greift nach meiner Hand.

"Hör auf so rum zu zappeln, du machst mich mit nervös", flüstert er mir ins Ohr.

"Da sind die Eltern von Charlotte. Das letzte Aufeinandertreffen mit der Mutter, ist nicht besonders nett verlaufen und das ist schon milde ausgedrückt."

"Du machst dir einfach Zuviel Gedanken, die zwei sind jetzt über zwei Jahre zusammen, also bleib locker." Ich atme einmal tief ein und aus, setze ein künstliches Lächeln auf und begrüße als erstes meine Mutter. Sie lässt mich gar nicht mehr los und ich schiebe sie nach einer Weile konsequent von mir weg, danach ist Jack dran und ich muss mich Wohl oder Übel den Eltern von Charlotte widmen.

"Maggie, schön Euch wiederzusehen", begrüßt mich Caroline freundlich, ich schüttele kurz ihrem Mann die Hand und stehe etwas steif neben Jack.

"Wie gefällt Euch das neue Leben in Barcelona?", will sie neugierig wissen.

"Es ist sehr schön, Danke", sage ich kurz angebunden. Im gleichen Moment erklingt ein leiser Gong und wir gehen gemeinsam in den großen Festsaal. Natürlich haben Phil und Charlotte uns Plätze direkt nebeneinander reserviert. Caroline nimmt rechts von mir Platz und Jack sitzt zu meiner linken Seite. Er ergreift beruhigend meine Hand und legt sie in seinen Schoss.

"Phil hat erzählt das er Sportmarketing in Barcelona studieren will. Charlotte spielt tatsächlich mit dem Gedanken dort internationales Management zu studieren, weil sie sich nicht vorstellen kann, solange von Phillip getrennt zu sein. Wäre das denn möglich, also ich meine, können die zwei dann bei Euch wohnen?", fragt sie genauso angespannt wie ich.

"Natürlich, wir haben genug Platz. Wenn Euch das nichts ausmacht?!" Caroline nickt erleichtert und lächelt mich dankbar an. Die zwei wissen genau, dass Jack und ich unsere Tätigkeiten für den MC nicht aufgegeben haben, ich habe ein kleines Tattoostudio in einem noblen Einkaufsviertel aufgemacht und kann mich vor Aufträgen kaum retten. Emanuel Castro hat uns seine alte Villa verkauft, nachdem ich ihm versprochen habe, dass seine Mitglieder exklusiv von mir bevorzugt Termine bekommen. Esperanza und ihr Mann sind nun für Jack und mich tätig.

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