25 - weite Ferne

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Mein Sai war immer noch von einer Eisschicht umgeben, welche die Spitze nur noch länger und schärfer machte.
Der Frost, welcher mein Gesicht durchzog reichte mittlerweile von meinem rechten Mundwinkel, bis zu meinem Auge hinauf. Es brannte entsetzlich doch das spielte nun keine Rolle mehr. Ich hob den Blick, um Ayato in die Augen zu sehen, doch da fiel mir auf, dass sie nicht blau waren. Sie hatten eine komplett andere Farbe. Mir stockte der Atem und er neigte sich etwas zur Seite, so dass ich sein Herz um wenige Zentimeter zu verfehlen schien.
Plötzlich verschwand sein Gesicht vor meinen Augen. Langes, graues Haar fiel ihm über die Schultern herab und seine vertraute Gestalt veränderte sich. Die Haut in seinem Gesicht schien wie Fetzen, die an verschiedenen Stellen zusammengehalten wurden. Auch war er nun etwas kleiner und seine Gestalt wirkte zierlicher. Wer auch immer diese Gestalt war, sie war nicht mein Bruder.

Reflexartig zog ich ihm mein Sai aus der Brust und taumelte ein paar Schritte rückwärts

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Reflexartig zog ich ihm mein Sai aus der Brust und taumelte ein paar Schritte rückwärts.
Sofort schloss sich die Wunde und ich starrte ungläubig darauf. „Wer bist du?!" fragte ich atemlos.
Er grinste breit und hob unschuldig die Hände. „Das hat Spaß gemacht. Du bist ja doch fähiger, als ich dachte." gestand er mir zu.
Ich kochte innerlich vor Wut. Er war nicht Ayato, aber ein Arschloch war er trotzdem.
„Mein Name ist Mahito. Ich arbeite für Suguru Geto." erklärte er. Warum überraschte mich das nicht?
„Warum sahst du aus wie Ayato?" murmelte ich und atmete schwer. Meine Kräfte waren beinah aufgezehrt.
„Ich kann die Gestalt meiner Seele beliebig ändern und auch die anderer." lächelte er und lief hinüber zu einem der vereisten Autos. Dann lehnte er sich gegen die Motorhaube. „Die Gestalt der Seele?" wiederholte ich verständnislos.
„Du hast sicher viele Fragen." Er lächelte und wirkte zufrieden, was mich nur nervte. Mir schwirrte der Kopf und so gern ich ihn aufgespießt hätte, hielt ich mich zurück. Mit den Kräften war ich am Ende und er schien sich regenerieren zu können. War er ein hochrangiger Fluch? Aber er sah aus wie ein Mensch...
„Ich kann meine Gestalt beliebig ändern. Gerade sah ich aus wie der liebe Ayato." Wieder erschien das Gesicht und Haar meines Bruders, anstatt seinem und ich ging noch einen Schritt Rückwärts, bevor er sich auch schon wieder zurück verwandelte. „Nur das mit der Stimme ändert sich nicht, deshalb hab ich den kleinen Trick mit dem Pulver genutzt, um deine Sinne zu verzerren. Keine Sorge, die Wirkung dürfte schon wieder nachgelassen haben. Ich bin nicht dein Feind weißt du." Er drückte sich von der Motorhaube des Wagens ab und umkreiste mich, wie ein hungriger Löwe. „Ich bin nur gekommen, um ein bisschen zu spielen."
„Das ist also ein Spiel für dich? Hunderte Menschen in Panik zu versetzen und hier einzusperren?" zischte ich und knirschte die Zähne.
„Das nicht, aber es war nunmal notwendig. Immerhin musste ich dich doch irgendwie hier her locken, damit wir ungestört reden können." seine Augen blickten mich rund und unschuldig an, während mir bereits die Schlagader am Hals hervor trat.

" seine Augen blickten mich rund und unschuldig an, während mir bereits die Schlagader am Hals hervor trat

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Die Sünden anderer | Yuta Okkotsu x readerWhere stories live. Discover now