33 - Du und ich

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Ich hatte nicht viel Zeit mit Aoi verbracht, als in dem Wald der an die Akademie grenzte, lautes Krachen zu hören war, dem dumpfe Erschütterungen folgten

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Ich hatte nicht viel Zeit mit Aoi verbracht, als in dem Wald der an die Akademie grenzte, lautes Krachen zu hören war, dem dumpfe Erschütterungen folgten.
Aoi wurde daraufhin von mir bei Yuji und dessen Freunden abgestellt, da er den Pinkhaarigen zu mögen schien. Er hatte sich nicht beklagt und auch nicht nachgefragt. So war ich nun allein auf den Weg in den dichten Wald, aus dem Yuta nicht zurückgekommen war.
Es war beunruhigend still. So still, dass ich meinen Herzschlag hören konnte und nun wieder viele Gedanken in mir hoch kamen. Das verdammte Chaos in meinem Kopf und die Frage, was Yuta meinte, als er sagte wir müssen reden, machte mich ruhelos. Wollte er mich zur Rede stellen? Oder wollte er mich ausfragen? Ich schüttelte den Kopf. Was interessierte mich das überhaupt?
Einsamkeit kroch mir nun in die Glieder, wie eine hinterlistige Giftschlange und zwang mich dazu mir einzugestehen, dass es mir nicht egal zu sein schien.
Ich fröstelte, war es gerade kälter geworden? Es war zwar beinah Winter, doch diese Art von Kälte war anders. Sie war mir vertraut, jedoch gleichzeitig vollkommen fremd. Als wäre sie Teil von mir und würde gleichzeitig überhaupt nicht zu mir gehören.

Ich trat auf eine kleine Lichtung, auf der drei große, umgestürzte Bäume lagen. Der Stamm wirkte sauber durchtrennt und nicht so, als wäre ein Sturm Schuld gewesen.
Mein Blick wanderte zu der Person, die in Mitten der ganzen Verwüstung stand. Yuta.

Die Strähnen seines schwarzen Haares glänzten feucht unter dem Licht, welches der wolkenbehangene Himmel reflektierte

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Die Strähnen seines schwarzen Haares glänzten feucht unter dem Licht, welches der wolkenbehangene Himmel reflektierte.
„Wo ist der Muskelprotz?” fragte er tonlos und seine schwarzen Augen wirkten aus der Entfernung, wie zwei Stück Kohle die gefährlich glühten. Der Anblick war befremdlich.
„Nicht hier.” antwortete ich knapp und verengte die Augen zu Schlitzen.
Er schwieg und mein Blick wanderte wieder zu den Bäumen hinter ihm.
„Deine Schuld.”
Ich blinzelte überrascht und verschränkte verärgert die Arme vor der Brust. „Du gibst mir die Schuld?” fragte ich herausfordernd und ich spürte, wie mein Blut wieder zu kochen begann.
Als er nickte lachte ich geradezu hysterisch auf.
„Was?” fragte er und kam ein paar Schritte näher.
Ich musterte ihn feindselig. „Du klingst nur wie alle anderen Menschen, denen ich in meinem Leben schon begegnet bin. Vor allem Gakuganji liebt es mir die Schuld an allem Möglichen zu geben.”
Er verzog keine Mine, angesichts der Ironie in meiner Stimme.
„Zum Beispiel?”
Das Bild meines Bruders blitzte in meinem Kopf auf und ich sah Yuta kalt an. „Geht dich nichts an!” zischte ich dann.
„Verdammt nochmal, rede mit mir!” Die Kälte seiner Stimme war mir vollkommen fremd. Er hatte mich nun fast erreicht und packte plötzlich meinen Oberarm. Sein Griff war unerwartet fest und ich funkelte ihn an.
„Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig!” fauchte ich und war mir nicht sicher, ob er vielleicht etwas über meine Vergangenheit wusste?
„Wie soll ich wissen wer du eigentlich bist, wenn du nicht ehrlich sein kannst?!”
Sein unschuldiges gerede von Ehrlichkeit nervte mich zunehmend und ich war kurz davor, wie ein beleidigtes Kind auf dem Boden aufzustampfen. „Wer ich bin? Du weißt besser als jeder an dieser Schule wer ich bin! Außerdem erwartest du, dass ich dir alles erzähle, aber selbst gibst du nichts von dir Preis! Ich weiß nichts über dich!” Wieso schrie ich? Ich wusste es nicht. Doch was ich wusste war, dass es entsetzlich in meiner Brust brannte.
Unleserlich starrte er auf mich herab und ich versuchte aufgebracht meinen Arm aus seinem Griff zu winden.
Ohne jede Vorwarnung zog er mich plötzlich nach vorn und einen Wimpernschlag später trafen seine Lippen plötzlich auf meine.
Mein Herz setzte aus und mein Verstand war drauf und dran das Selbe zu tun.
Ich holte aus, um ihm eine schallende Ohrfeige zu geben, doch er fing sie auf, bevor ich überhaupt in irgendeiner Weise Druck ausüben konnte.
Trotzdem entzog ich mich seinen Lippen und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Was soll das?” zischte ich misstrauisch, während mein Puls schneller raste, als ein Hochgeschwindigkeitszug und mein ganzer Körper kribbelte, als würden tausende Schmetterlinge gleichzeitig abheben.
„Du meintest du kennst mich nicht, also wollte ich, dass du wenigstens eine Sache weißt.”
Mein Atem bebte und seine Lippen, die meinen immer noch viel zu nahe waren, ließen mich keinen klaren Gedanken fassen. Sein Atem prickelte aufregend und warm auf meiner Haut und seine schwarzen, runden Augen zogen mich völlig in ihren Bann.
Er beugte sich nun behutsamer nach vorn, doch ich wich erneut zurück.
Meine Wut war durch Verwirrung ersetzt worden. Ich taumelte rückwärts. „Ich...es tut mir leid...ich kann das nicht...” Das war das Einzige, was ich heraus brachte und ich konnte geradezu hören, wie sein Herz brach, obwohl es sich nicht in seinen Augen spiegelte. Mein Körper war erfüllt von Schmerz und ich konnte ihm nicht länger ins Gesicht Blicken.
Ich entriss ihm meine Arme und wirbelte herum.
„Warte!” rief er und ich konnte hören, wie aufgebracht er war. Trotzdem zögerte ich nicht vor ihm davon zu laufen.
„Bleib stehen, wir sind hier noch nicht fertig!”
Ich schüttelte den Kopf. Meine Kehle war wie ausgetrocknet, als ich mit brüchiger Stimme antwortete: „Ich will nicht mehr mit dir reden!”
„Du schuldest mir eine Erklärung!” rief er nun ungewohnt streng.
„Ich schulde dir gar nichts!” schrie ich, ohne zurück zu blicken.
Ein spitzer Gegenstand schlug plötzlich vor  meinen Füßen ein und ich blieb abrupt stehen. 
Meine Augen weiteten sich und als ein stechender Schmerz durch mein Hirn schoss schrie ich kurz auf. Die Hände presste ich fest an meine Schläfen und sank auf die Knie. Mein Puls schoss durch die Decke, vor meinen Augen verschwamm das Bild meines Sai, an dessen Griff sich bereits das Band etwas gelöst hatte und geradezu spöttisch herunterhing.

Die Sünden anderer | Yuta Okkotsu x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt