49 - die Wirkung des Siegels

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Ein Ohrenbetäubendes Kreischen durchschnitt die Luft und ich presste mir die Hände an die Ohren. Es war Rika, die sich krümmend und windend die Seele aus dem Leib schrie. Yuta legte ihr mit bekümmertem Blick eine Hand auf den mächtigen Kopf und redete beruhigend auf sie ein, bis sie schließlich verschwand.
„Viel Spaß!" grinste Suguru und ließ den Arm sinken, mit dem er Mahito bis eben noch zurück gehalten hatte. Bewegungsunfähig stand ich da und sah mit an, wie dieser nun auf Yuta zustürmte, der jedoch keine Fluchkraft mehr besaß. Was würde wohl passieren, wenn Mahito ihn berührte?
Yuta indes hatte längst sein Katana gezogen und wich Mahito aus, während er versuchte einen Treffer zu landen. Jedoch musste er mehr darauf acht geben auf keinen Fall von ihm berührt zu werden, was die ganze Angelegenheit viel schwieriger machte. Sie bewegten sich so schnell, dass ich ihnen mit den Augen kaum folgen konnte.
„Und was ist mit dir?" fragte Suguru plötzlich und an seinem Tonfall bemerkte ich, dass ihm meine Untätigkeit missfiel.
Gerade öffnete ich den Mund, um ihm zu antworten, da blitzte etwas silbernes mitten in der Luft auf und durchbohrte Mahito’s Arm, welcher an der massiven Wand festgenagelt wurde. Es war ein Speer, der jedoch nicht gewöhnlich zu sein schien. Es musste ein Fluchobjekt sein. Im Türrahmen stand Naoya Zenin, der finster drein blickte und sofort seine Blutmanipulation nutzte, um sie wie einen Pfeil in die Richtung von Mahitos Kopf zu schicken. Seine Fluchtechnik war so präzise, dass es Mahito nichts bringen würde, wenn er versuchte sich wegzuducken oder seine Form zu verändern. Naoya würde sein Ziel treffen, nämlich das Gehirn.

Doch im Bruchteil einer Sekunde erschien das rote Leuchten auch an seinem Hals und ich entspannte mich ein wenig, als ich sah, wie seine Fluchkraft versiegte und nur eine dunkle, rote Pfütze zu Mahito’s Füßen zurück blieb

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Doch im Bruchteil einer Sekunde erschien das rote Leuchten auch an seinem Hals und ich entspannte mich ein wenig, als ich sah, wie seine Fluchkraft versiegte und nur eine dunkle, rote Pfütze zu Mahito’s Füßen zurück blieb.
Ohne Rücksicht riss dieser seinen Arm los, was ein ekelhaftes Geräusch verursachte, bevor er sich regenerierte und sich auf das erstbeste Ziel stürzte. In dem Falle Yuta, der einfach näher war.
Ich konnte nicht länger nur zu sehen, sicher hätte es Konsequenzen, wenn ich das alles nur Mahito überließ.
Ich zog mein Sai und verwandelte es mit einer harten Eisschicht ebenfalls zu einem Katana, welches nur Sekunden später auf die Klinge von Naoyas traf.
Kalt starrte er mich an. „Ich dachte ihr wollt eine Welt schaffen in der nur Jujuzisten leben?”
„Ja.” antwortete ich knapp und zog missgelaunt die Augenbrauen zusammen. Währenddessen führte ich ein paar starke hiebe von der rechten Seite aus, bevor ich zur linken wechselte.
„Na ich bin auch ein Jujuzist, eigentlich dürftet ihr uns nicht angreifen.” Seine selbstgefällige Art hing mir bereits jetzt zum Hals raus und er half mir wirklich dabei kein schlechtes Gewissen zu haben, falls ich ihn aufschlitzen sollte.
„Jujuzisten die unsere Ansichten nicht vertreten zählen nicht!”
Eiskristalle schossen aus dem Boden, um seine Füße zu fixieren, doch seine Reaktionsgeschwindigkeit war beachtlich. Er sprang vom Boden ab und streckte sich nach hinten, so dass er auf seinen Händen landete und dann zurück auf den Füßen, ohne auch nur einmal von mir erwischt zu werden.
Er lächelte mich triumphierend an, bevor er auf mich zu kam und mich mit ein paar starken Hieben zurückdrängte. Er schien im Nahkampf ebenfalls sehr geübt zu sein, doch das sah ich nicht wirklich als Problem, da ich bis jetzt auch nicht ernst gemacht hatte. Eine glatte Eisfläche erschien unter seinen Füßen und er verlor kurz das Gleichgewicht, was mir die Gelegenheit gab meine Klinge an der Hüfte durch sein Fleisch zu ziehen. Diesmal schaffte ich es auch seine Füße zu fixieren, was es mir ermöglichte ihn tiefer zu treffen, da er mir nicht ausweichen konnte. Dafür, das er zu Beginn so angegeben hatte, war das überraschend einfach. Während er noch scharf die Luft einsog vor Schmerz, trat ich ihn gegen den Brustkorb, um ihn zu Fall zu bringen. Doch plötzlich packte er meinen Fuß, zog mich ruckartig herum und mein anderer traf auf das Eis. Ich konnte nicht schnell genug reagieren und ehe ich mich versah, schleuderte er mich durch die Luft. Hart prallte ich mit dem Rücken gegen eine Wand und die ganze Luft wurde aus meiner Lunge gepresst. Kurz tanzten Sterne vor meinen Augen und es dauerte einen Moment, ehe ich mich wieder gefangen hatte. Das schien jedoch keine Gefahr für mich darzustellen, da Naoya noch immer festgefroren war und nun schwer atmend am Boden kniete, während er sich die Seite hielt. Blut quoll zwischen seinen Fingern heraus und auch aus seinem Mund. Das hinderte ihn jedoch nicht daran mir einen Hasserfüllten Blick zuzuwerfen.
Ich starrte nicht weniger kalt zurück und um mich herum bildeten sich lauter spitze Eiskristalle, die ich im nächsten Moment schon in seine Richtung schickte, damit sie ihn durchbohrten.
Ein Schatten huschte durch den Raum und von meinen Kristallen blieb nichts weiter übrig, als kleine, harmlose Splitter, die sich in alle Richtungen verteilten.
Als meine Sicht wieder klarer wurde, sah ich Toji, der sie mit einem seltsam geformten d
Dolch, den er an einer Kette schwang, zerstört hatte.
Wo war er so plötzlich her gekommen? Ich knirschte die Zähne und richtete mich auf. Er trat Naoya so hart, dass es seine Füße aus meinen Eiskristallen riss und er in die Richtung des Eingangs geschleudert wurde. „Geh schon!” knurrte der Schwarzhaarige ungeduldig und Naoya’s Antwort darauf war nur ein weiterer hasserfüllter Blick.
Alarmiert wollte ich ihm folgen, doch Toji’s Dolch schlug in diesem Moment vor meinem Gesicht in der Wand ein, was mich zurückweichen ließ. „Wo willst du denn hin?” fragte er und grinste amüsiert.

Ich verengte die Augen zu Schlitzen, mein Blut kochte vor Wut

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Ich verengte die Augen zu Schlitzen, mein Blut kochte vor Wut. Aber Naoya's Verletzungen würden ausreichen, damit er auch starb, ohne dass ich nocheinmal nachhelfen musste. Als ich Toji musterte fiel mir auf, dass an seinem Hals zwar ein Siegel aufleuchtete, es aber seltsam flackerte. Noch bevor ich Suguru auch nur einen fragenden Blick zuwerfen konnte, zog Toji seine Waffe aus der Wand und war plötzlich verschwunden, nur um in der nächsten Sekunde wieder neben mir aufzutauchen. Erschrocken errichtete ich eine Eisbarriere über meinem Kopf, die unter seinem Dolch zwar sofort barst, mir aber die Zeit gab zurückzuweichen.

Die Sünden anderer | Yuta Okkotsu x readerWhere stories live. Discover now