14||Liam

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Überarbeitet: 3. Juli 2023

Verflucht, wenn dieser Mistkerl nicht gleich die Hände von meiner Verlobten nimmt, dann wird es in einem Blutbad enden. Ich ziehe Feli sanft zurück, die mich dann mit ihren grünen Augen ansieht, als würde sie damit sagen wollen, dass sie mich auf frischer Tat ertappt hat. Eifersucht ist etwas, das ich nie an mich heranlassen wollte, aber Eifersucht ist menschlich.

»Xavier, dass du hier bist, habe ich erwartet und dennoch bin ich überrascht.«, ich lege einen Arm um Feli, um sie an ihren Hüften dich zu mir zu ziehen, damit er versteht, dass er keine Chance hat.

»Liam, mich überrascht es, dass du solch eine Frau bei dir hast.«, sein Blick gleitet kurz zu ihr, weswegen ich ruhig einatme. »Ich weiß, meine Verlobte ist toll, nicht wahr?«, ich sehe zu Feli, die unsicher lächelt. Klar, sie weiß nicht, wer er ist und zu welchen Beziehungen wir stehen.

Kein Guten, um ehrlich zu sein.

Wir sind wie zwei Rivalen. »Verlobte?«, seine Brauen heben sich in die Höhen. »Na dann, lasst mich meinen Glückwunsch aussprechen.«, er hält mir seine Hand hin, die ich mit einem festen Griff annehme, von außen mögen wir aussehen wie zwei Männer, die sich freundlich die Hände schütteln.

Aber seien wir ehrlich.
Im Gedanken gehen wir uns beiden an die Kehle. »Liam, da gibt es Erdbeeren und einen kleinen Schokobrunnen.«, murmelt Feli mir zu und deutet auf die Tische mit verschiedenen Auswahl an Erfrischungen.

Ich schmunzle und wüsste zu gerne, was in ihrem Kopf vorgeht. »Wir reden ein anderes Mal weiter, Xavier.«, ich nehme Feli's Hand und gehe mit ihr zum besagten Tisch. »Bei euch hat's geknistert.«, sagt sie und greift neugierig nach einer Erdbeere.

Ich lache. »Weh wah er?«, fragt sie mit vollem Mund. Mit ihrer Hand achtet sie darauf, dass die Schokolade nicht ihr schönes Kleid beschmutzt. »Xavier Di Genova, er ist der heutige Gastgeber und im Besitz einiger, großen und bedeutsamen Firmen.«

»Mierda, dieser Kerl strahlt besonders viel Männlichkeit aus.«, sie schüttelt ihren Kopf und nimmt eine weitere Erdbeere, während ich ungläubig neben ihr stehe. »Lobst du ihn gerade in hohen Tönen?«

»Nein, ich sage nur, dass viele Frauen ihn sicher hinterher jagen.«, unbeirrt isst sie weiter. Diese Frau weiß nicht, was sie mit mir anstellt. »Aber keine Sorge ...«, plötzlich legt sie ihre Hand an meinem Oberarm. »Er ist nicht mein Typ.«, sie hält mir eine Erdbeere hin, die ich misstrauisch beobachte.

»Ehrlich?«, sie verdreht ihre schönen Augen und verflucht, ich möchte ihr einen Grund dafür geben. »Dann bin ich also dein Typ?«, ich grinse und nehme die Erdbeere. Sie zuckt ihre Schultern. »Ich habe kein bestimmten, aber ich stehe auf Typen, die nicht töten und keine Angst vor Hunde haben.«

Ich glaube, der Sekt schießt ihr zu Kopf. »Ich habe keine Angst vor Hunden!«, rechtfertige ich mich. Ich fahre mir durch mein Haar und kann es nicht fassen, dass ich mich vor einer Frau rechtfertigen muss.

Nicht mal vor einem Mann musste ich das! »Mi Amore-«
»Wenn ich Ihre Aufmerksamkeit bekommen würde!«, ertönt es von Xavier. Ruckartig dreht Feli sich um und lächelt. Perfektes Timing, denkt sie mit Sicherheit.

»Oh, Mi Amore, das wird heute Abend zu Ende geführt.«, sage ich ungeniert. Ich höre sie auf Japsen und dann sieht sie mich geschockt an. Ich grinse und wende mich meiner Aufmerksamkeit an den Idioten, der die Rede hält, um die Feier offiziell zu eröffnen.

Ich schaue auf meine Uhr und dann lasse ich meinen Blick durch die Meute schweifen, um die gesuchte Person ausfindig zu machen. »Liam ... ich fühle mich beobachtet.«, flüstert Feli plötzlich, weswegen ich meinen Blick zu ihr wende. Starr schaut sie in von mir weg, während ihre Hand sich heimlich an meinem Jackett klammert.

»Mi Amore, ich bin da.«, versichere ich ihr und nehme ihre Hand. Kein Mensch dieser Welt wird sie übertreffen können. Sie hat es verdient, glücklich zu sein und tatsächlich spiele ich mit dem Gedanken, sie gehen zu lassen, obwohl der Vertrag besagt, dass wir heiraten sollen.

Aber ich will ihr das Gezwungene nicht geben. Vielleicht werde ich ihr ein Apartment kaufen, wo sie alleine leben wird. Ich werde sie unterstützen und beschützen, ohne mich sehen zu müssen.

Sie hat Angst und die kann ich ihr nicht nehmen, nur sie allein wird es entscheiden können. Ihre Hand, die meine hält, zittert schwach, als würde sie spüren, dass hier etwas Gefährliches vor sich gehen wird.

Ich wünschte, ich könnte ihr sagen, dass alles gut wird und nichts gefährliches passieren wird, aber das wäre gelogen und ich habe mir geschworen, sie nicht nochmal anzulügen. »... aber wir haben uns heute nicht nur deswegen versammelt, sondern auch, um Liam Sánchez und Feli Martínez Glück, zu ihrer Verlobung zu wünschen!«

»Auf die beiden frisch Verlobten!«, ruft Xavier, deswegen fallen alle in Beifall. Alle Augen sind auf uns gerichtet, wir sind der Mittelpunkt in diesem Saal und somit leichter zu entdecken. Feli versucht ihr bestes, um glücklich zu lächeln und ich muss ihr sagen, dass es ihr gut gelingt.

Diese Frau hat mehr drauf, als sie selbst annimmt. »Also dann wünsche ich Ihnen eine schöne Zeit, hier im Saal.«, Xavier lächelt scheinheilig, dabei wissen wir beide, dass dieses Lächeln nur eine lächerliche Fassade ist. Kurz darauf kehrt ein wenig Ruhe ein und die Musik ertönt.

»Liam Sánchez, mein Glückwunsch zu Ihrer Verlobung.«, ich blicke zur Seite, nur um festzustellen, dass es ein Geschäftspartner ist. »Mr. Rod, schön Sie zu sehen.«, wir schütteln unsere Hände, während Feli verwirrt den Mann uns gegenüber anfunkelt.

»Das ist Dante Rod, er ist ein äußerst guter Geschäftspartner.«, stelle ich Feli ihm vor, damit sie Bescheid weiß. »Schön Sie kennenzulernen, Mr. Rod.«, sie gibt ihm die Hände und verflucht sei meine Eifersucht. Er ist um einiges älter als Feli, als ich und ich bin trotzdem eifersüchtig?

»Ich muss sagen, Liam hat einen guten Fang gemacht, behandelt er dich auch gut?«, er zwinkert ihr belustigt zu und Feli kichert. »Ja, er ist gut zu mir.«, murmelt sie und scheint es tatsächlich auch so zu meinen. Sie schielt zu mir und lächelt ehrlich.

Mierda, Mi Amore, ich will dich küssen.

»Anders hätte ich es von einen Mann, wie ihm auch nicht erwartet.«, Dante lächelt warmherzig und hebt sein Glas mit Champagner. »Möge eure Liebe ewig währen.«, ich spüre eine gewisse Anspannung, die von meiner Partnerin ausgeht. »Danke, wir wissen das sehr zu schätzen. Feli und ich werden uns den Saal genauer ansehen, wenn es Ihnen also nichts ausmacht würden wir jetzt gehen.«

»Geht nur.«, sagt er und deutet den Saal an. Sanft ziehe ich Feli hinter mir her. »Wie lange bleiben wir?«, fragt sie und blinzelt mit ihren langen Wimpern. Sie wirkt jetzt schon erschöpft, aber ich kann es ihr nicht verübeln, seit heute morgen sind wir unterwegs und außerdem muss sie noch einen kleinen Kater von gestern Nacht haben.

»Schaffst du noch eine Stunde?«, frage ich und sie nickt. »Ja, aber nicht, wenn alle zehn Sekunden jemand kommt und uns gratulieren möchte.«, ich lache rau und drehe mich zu ihr, um sie an ihrem Hüften zu mir zu ziehen.

Ich gehe zu weit.

Ich muss ihre Privatsphäre respektieren, doch als sie nichts sagt und nicht den Anschein macht, losgelassen zu werden, nehme ich das als ein Ja. Sie legt ihre Hände um meinen Nacken, damit es den Anschein macht, als würden wir uns umarmen oder tanzen wollen.

»Du kannst dich auch auf Toilette verstecken.«, ich lächle. Sie beißt sich auf die Unterlippe, weswegen ich kurz meine rechte Hand hebe und meinen Daumen an ihren Lippen entlang fahren lasse. »Nicht.«
»Liam ...«

»Ich werde mich nicht auf der Damentoilette verschanzen, nur weil ich keine Lust auf Gratulationen habe.«, erwidert sie harsch und ich nehme meine Hand zurück, um sie zurück auf ihre Hüfte zu Betten. »Ich weiß.«

Sie nickt zufrieden und schaut sich um. »Sag, wir sind nicht nur hier, weil wir unsere Verlobung verkündet haben, oder?«, ich blinzle überrascht, ehe ich leise auflache und mich runter beuge, um meinen Kopf auf ihre Schulter zu legen.

»Du bist schlau, Feli.«

Mr. & Mrs. Sánchez 3✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt