Der Schutz

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NAMIR

Wo befand sich denn bloß diese Hexe. Nachdem ich Teleroy über seine bevorstehende Aufgabe informiert hatte, war ich auf der Suche nach Riell. Eigentlich sollte sie sich um die Waffenkammer kümmern, doch seit Ryu und Lia sich dort vergnügt hatten war von Riell keine Spur. Wütend stapfte ich über den Steinernen Boden. Ich warf den mir entgegen kommenden Mitstreitern vernichtende Blicke zu, woraufhin diese mir den Weg frei machten. Geduld war noch nie eine meiner Tugenden gewesen und da ich bereits überall nach dieser Hexe auschau gehalten habe, ist meine Geduld nun langsam am Ende. Es blieb nur noch die Vermutung, dass sie selbst zum Trainieren auf das Feld gegangen ist. Somit war ich nun hier und suchte die einzelnen Areale ab. Weder bei den Schützen, noch bei den Hexenzirkeln habe ich sie finden können. Wo war sie bloß? Plötzlich fiel ein zerschundener Dämon zu meinen Füßen und als er aufsah entschuldigte er sich mehrere Male. Lärm drang aus der Richtung aus der auch der Dämon mehr oder weniger geflogen kam. Diese Krieger hatten auch nichts besseres zu tun als sich die Köpfe einzuschlagen. Zornig griff ich mir mit der einen Hand einen Ogar und mit der anderen den Vampir zu seiner rechten ehe ich beide mit den Köpfen Zusammenstieß und sie zur Seite schmiss.,, was soll das hier! Wer ist für diesen Tumult verantwortlich! " meine zischende Stimme hallte über den ganzen Platz und alle anwesenden verstummen augenblicklich. ,, Lass mich sofort runter du glubschauge." ein Zyklop erhob sich aus der Menge und stapfte mit seinen schweren Füßen auf mich zu. Jeder machte ihm Platz und da er durch seinen drei Metern mit Abstand der größte hier war, war dies auch die klüger Entscheidung. Die Frau, welche er über seine Schulter geworfen hatte schlug auf ihn ein, jedoch ohne große Auswirkung. Als der Zyklop vor mir zum stehen kam, sah er mich aus seinem großen blauen Auge heraus demütig an. ,,Herrin, dieses Wesen begann den Kampf. " mit den Worten ließ er genau die Frau vor mir baumeln, welche ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit suchte. Da er sie am Fuß festhielt hing sie nun kopfüber vor mir und begann erneut dem Zyklopen beleidigungen an den Kopf zu werfen. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und musste über ihren Versuch sich zu befreien Schmunzeln. Plötzlich richteten sich ihre Augen auf die meinen und ein Lächeln umspielt ihre Lippen.,,Hey Namir wie gehts?" ich schüttelte amüsiert den Kopf und befahl dem Zyklopen, Riell los zu lassen, was dieser sofort tat, wodurch sie ziemlich unsanft zu Boden fiel und finster zu mir aufsah. ,,Guck nicht so, du hast es verdient, warum fängst du auch immer wieder Streit an mit allen." als sie sich aufrichtete befahl ich den Umstehenden zurück an die Arbeit zu gehen, bevor ich mich der beleidigt aussehenden Hexe widmete. ,,Gerade du willst mir was über Streitigkeiten erzählen. Wer von uns ist denn bitte schlimmer." mit der Hand in der Hüfte starrte sie mich nun an und aufgrund dessen, das sie in etwa zehn Zentimeter kleiner war als ich selbst konnte ich nicht umhin zu lächeln. ,, schon gut, schon gut. Das ist aber auch nicht der Grund warum ich hier bin. Du musst mit mir kommen, Ryu erwartet das du uns begleitest." ein schnauben war ihre Antwort und sofort verschränkte sie ihre Arme vor der Brust. ,, Pff, du bist also nur hier weil Ryu dir befohlen hat mich zu holen. Warum kommt die ach so tolle Drachenfürstin nicht selbst wenn es nur darum geht mich zu ihr zu beordern." diese Frau war noch nie einfach gewesen und auch jetzt war sie lieber beleidigt als mitzuarbeiten. ,, ich weiß zwar nicht was du immer für ein Problem mit Ryu hast, doch das tut jetzt nichts zur Sache. Komm schon ich erkläre dir gleich alles." ich deutete in die richtung der neugierigen Blicke mancher Kreaturen und sie schien zu verstehen. Ihre Arme sacken nach unten und sie ging an mir vorbei. Jedoch nicht ohne mir vorher einen Schlag auf die Schulter zu verpassen. ,, das war für den Zyklopen. Na komm ich weiß wo wir ungestört reden können. " kopfschüttelnd folgte ich der Dunkelhaarigen Hexe. Nach wenigen Minuten erreichten wir eine Riesige Eiche, in welche eine Tür eingelassen war. Warmes Licht drang durch die Fenster und lichtfeen schwirrten um den Baum herum und schmücken diesen mit Laternen. Als wir durch die Tür traten, umhüllt mich ein Duft von Sandelholz, die süßliche und zugleich erdig-holzige Note dieses Geruchs ließ mich augenblicklich entspannen. Es war als läge ein Zauber in diesem. Ich sah mich im inneren um und stellte fest, dass mittels Magie mehrere Räume entstanden waren, obwohl es von außen nicht auch nur im entferntesten der Inneren Größe entsprach. Den Raum den wir betreten hatten, war riesig und ein wenig durcheinander. Ein großer dunkelroter Teppich zierte den Raum und hob sich von dem hellen Holzboden ab. An jeder Wand standen Mahagonischränke, welche überfüllt waren von Büchern. Immer zwischen zwei dieser Schränke zierte ein Blutroter Wand Teppich die Lücke dazwischen. Ein goldenes Pentagramm war auf diesen zu finden und darunter stand immer jeweils ein beistelltisch auf welchen sich ebenfalls Bücher stapelten. Zwei dunkelbraune ledersofa standen sich in der Mitte des Raumes gegenüber und der Glastisch welcher in der Mitte der beiden vorzufinden war, war von Tränken und wie nicht anders zu erwarten weiteren Büchern bedeckt. ,,Wo sind wir hier? "
Riell ließ sich auf eines der Sofa fallen und deutete mir an, es ihr gleich zu tun. ,, das hier ist mein Zuhause. Dieser Raum hier ist das Herz des Hauses, der Durchgang direkt gegenüber der Eingangstür führt zum Labor und rechts kommt man in den Küchenbereich. " ihre Züge entspannten sich und ich betrachtete sie verstohlen. Mir war nie aufgefallen wie wunderschön sie eigentlich war, doch jetzt gerade wie sie so dort saß, faszinierte sie mich. Was zur... Wo kam das denn her? Ich versuchte mich abzulenken und sah mich nochmals im Raum um. Die gänge waren genau mittig in den Wänden eingelassen, doch die Tür zur linken hatte sie nicht erwähnt.,, was befindet sich dort? " ein leichtes funkeln legte sich in ihren bernsteinfarbenen Augen. ,,Dies ist mein Schlafzimmer, wenn du unser Gespräch lieber dorthin verlegen willst, hätte ich damit auch kein Problem." ihre Stimme war um einige Nuancen dunkler geworden und mir blieb die Sprache weg. Ich muss wohl ziemlich schockiert geguckt haben, da sie mit einem Mal Bega n zu lachen. ,,du brauchst ja nicht gleich luftsprünge machen. Also warum genau solltest du mich aufsuchen. Geht es um die kleine Jägerin und darum das ich meinen Mund halten soll. Wenn es darum geht kannst du deiner Drachenfürstin ausrichten, dass ich über ihre Herkunft schweigen werde. " ich schlug meine langen Beine übereinander und betrachtete Riell dabei wie sie wütend vor sich her plapperte. Worüber sprach sie da eigentlich, was für eine Herkunft. Ich saß ihr gegenüber und starrte sie schweigend an, dies schien sie nervös zu machen denn sie rutschte tiefer ins Sofa und verschränkte ihre Arme. ,,Darum geht es jetzt überhaupt nicht. Du wirst uns auf eine Mission begleiten. Tyrrell hat die Mächtigsten Hexen verschiedener Länder zu sich beordert und beginnt damit ihnen mittels Blutmagie ihrer Macht zu berauben. Ryu meinte du wüsstest was wir brauchen und was zu tun ist." ich durfte ihr auf keinen Fall zeigen das ich nicht wusste worüber sie gesprochen hatte also sprach ich lediglich das an warum ich hier war. Sofort hatten sich ihre Augen bei meinen Worten geweitet und ein ängstlicher Ausdruck verbarg sich in ihnen. ,,Außerdem soll ich dir Helfen, falls du denn Hilfe benötigst. " die letzten Worte wollte ich eigentlich nicht sagen, denn ich wollte eigentlich nur so weit wie möglich von dieser Hexe weg. Mir gefiel es nicht wie sie mich musterte und noch viel weniger das sie mehr über lia zu wissen schien als ich, was mir gehörig gegen den Strich ging. Wie zu erwarten nahm sie die Hilfe an und begann sofort damit aufzuzählen was wir alles benötigen und wo wir das alles herbekommen. Zum Glück hatte die kleine Hexe das meiste in ihrem Labor. Sie zog eine lederne Reisetasche hervor und hielt eine ihrer zierlichen Hände über diesen. Plötzlich erschien ein warmes Licht um ihre Hand herum und umschloss die Tasche gänzlich, bevor dieses wieder verblasste. ,, so, da wird nun alles reinpassen was wir für die Mission brauchen und das beste daran, die Tasche wiegt so gut wie nichts. " sie fuhr sich durch ihre schwarzen Locken, packte die zuvor rausgesucht Kräuter, tränke und Knochen in die Tasche und warf mir diese zu. ,,Na komm, wir müssen noch in die Waffenkammer und dann zu Lerry."

Jäger und Gejagte  (girlxgirl) Where stories live. Discover now