Kapitel 1

293 14 3
                                    

Es war ein unglaubliches Gefühl meinem Vater nach all der Zeit wieder gegenüberzustehen. Sein Blick war gefüllt mit Liebe und für einen Moment geriet es in Vergessenheit, dass wir uns vor über zehn Jahren versucht hatten zu töten. Alles in mir fand mit Buckys Anwesenheit seinen Frieden wieder, aber das sollte nicht für lange halten. Gerade wollte er mich umarmen, als ich im Augenwinkel sah, wie ein dunkelhäutiger Mann mit Augenklappe seine Waffe zog. Er zielte und schoss so schnell, das man kaum reagieren konnten und doch folgte ich meinem ersten Instinkt.

Die Kugel verfehlte mich und hätte Buckys rechten Arm getroffen, wenn ich mich nicht dazwischen gestellt hätte und die Kugel abgefangen hätte. Die Kugel schlug in meinem Rücken ein und sofort löste ich mich in Rauch auf. Ich konnte die Situation nun beobachten, ohne das einer mich sehen oder angreifen konnte. Die anderen Avengers waren sofort in Alarmbereitschaft und dennoch zog keiner von ihnen die Waffe. Sie wussten dass das ihr Todesurteil werden würde und so blieben sie möglichst ruhig. Fury schaute sich hysterisch um, denn er wusste das ich jederzeit hinter ihm auftauchen konnte. Bucky blieb bewegungslos stehen, während er versuchte meinen Standort auszumachen. Er kannte mich in und auswendig und so schaute er mir im nächsten Moment direkt in die Augen ohne mich zu sehen. Er schüttelte kaum merklich seinen Kopf um mir zu signalisieren, es sein zu lassen, denn er kannte den Trigger der hinter dem Schuss gesteckt hatte.

Alles was ich jemals gewollt hatte, war eine gemeinsame Zukunft mit meinem Vater Bucky. Da Nick Fury ihn damit in Gefahr gebracht hatte legte sich bei mir ein Schalter um, ein Schalter der alle Emotionen ausschaltete, der den Killer herausließ. Den Killer der bedingungslos und ohne Gnade tötete. Auch wenn ich diesen Teil in mir die meiste Zeit unter Kontrolle hatte, brauchte es zum Auslösen nur einen einzigen Trigger, die Bedrohung der Menschen die ich liebte.

Buckys Blick lies mich einen Moment innehalten, er wollte nicht zwischen mir und seinen Freunden stehen, aber das war längst überfällig, denn ich hatte noch meine Rechnung mit ihnen offen. Ich wollte keine Rache nehmen, meinem Vater zuliebe, aber jetzt war dieser Kampf unausweichlich.

Ich zog meine Waffen aus Drachenstein und ging mit keinerlei Sorge in den Kampf, denn ich war ihnen allen überlegen, dachte ich jedenfalls. Ich tauchte hinter Fury auf und wollte gerade zustechen ehe er hätte reagieren können, da trafen meine Messer auch schon auf die von Bucky. Er drängte mich in eine Ecke zurück und in einem unachtsamen Moment traf er mich an der angeschossenen Schulter. Ich taumelte etwas zurück und löste mich dann zu meinem Schutz wieder in Rauch auf. Ich hatte nicht mit Gegenwehr gerechnet, erst recht nicht ausgehend von meinem Vater. Er kannte mich zu gut und erst jetzt realisierte ich das ich keine Chance gegen ihn hatte, weil meine Emotionen mir im Weg standen.

Dennoch hatte sich der Schalter bei mir umgelegt und so setzte ich zum Angriff direkt gegen den ehemaligen Winter Soldier an. Es war ein schnelles Gefecht aus Messern und so musste ich auf eine andere Kampftechnik zurückgreifen, denn egal ob ich hinter oder neben ihm auftauchte, er blockte meine Angriffe mit Leichtigkeit ab, aber nicht weil ich schwächer war, sondern weil ich ihn nicht verletzen wollte. Ich tauchte hinter ihm auf und setzte zum Sprung an, blitzschnell drehte ich mich in der Luft, mit der Intention ihn in einem Tritt mit meinem Fuß zu erwischen. In der nächsten Sekunde bemerkte ich, das ich einen folgenschweren Fehler gemacht hatte, denn er kannte jeden meiner Kampfzüge. Noch während ich mich in der Luft drehte, traf mich sein Messer im Bauch und ich schlug mit meinem ganzen Körper auf dem Boden auf.

Der Winter Soldier und der Schatten (Band 2/2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt