Kapitel 3

207 13 0
                                    

Ein paar Minuten schwiegen wir vor uns hin und meine Anspannung sank. Ich vertraute ihm immer noch wie damals und so setzte ich mich langsam aufs Bett neben ihn. "Wie geht es dir?", fragte er mich mit einer ruhigen, aber sorgenvollen Stimme. "War schonmal schlimmer", antwortete ich ohne meinen Blick von seinen Augen abwenden zu können. "Es tut mir leid! Alles was passiert ist. Hätte ich gewusst wie ich dich finden kann, dann hätte ich dich nicht alleine gelassen, es war nie meine Absicht dich im Stich zu lassen!", sagte er mit einer zittrigen Stimme und Tränen in den Augen. Vielleicht war es nun Zeit, ihm endlich die Wahrheit zu erzählen: "Es war nicht deine Schuld. Ich habe mich versteckt, damit du mich nicht findest. Ich konnte nicht zulassen das dir etwas passiert Bucky. Du bist mein Vater und das hat sich über all die Jahre nicht geändert. Ich würde alles tun um zu wissen das du in Sicherheit bist und es dir gut geht!"

Bucky liefen die Tränen übers Gesicht. "Ich wollte nie das du all das durchmachen musst, erst recht nicht wegen mir!", schluchzte er. Auch mir liefen die Tränen nun übers Gesicht: "Ich bereue nichts, alles was ich je wollte war das du endlich das Leben haben kannst, welches du dir immer gewünscht hast. Das war alles was immer gezählt hat. Ich war von vornherein nie dazu bestimmt ein normales Leben zu führen. Egal was du anders gemacht hättest, es hätte nichts an meinen Schmerzen, an meinem Leid geändert. Der einzige Unterschied ist, das es uns beiden gut geht und wir frei sind. Das ist alles was zählt, das wir uns wieder gefunden haben!"

Eine zeitlang herrschte Stille und Steve beobachtete uns genau, jederzeit bereit Bucky zu verteidigen wenn ich ihm etwas tun würde. Bucky zerbrach als erster die Stille: "Ich weiß, du hast jeden Grund die Avengers zu töten um Rache zu nehmen, aber sie sind meine Freunde, meine Familie und ich möchte nicht zwischen dir und ihnen entscheiden müssen!" "Du musst dich nicht entscheiden, ich werde dich nicht in diese Lage bringen. Ich habe weitestgehend mit der Vergangenheit abgeschlossen. Andernfalls wäre Steve der erste der jetzt tot wäre, dann hätte ich vor Jahren schon Rache genommen. Wenn ich eins gelernt habe im Laufe der Zeit, dann, das Rache nur noch mehr Gewalt fördert, es ist ein ewiger Teufelskreis. Man kann nur Frieden existieren lassen, wenn man vergeben kann. Eben hat sich lediglich ein Schalter umgelegt und ich habe die Kontrolle verloren. Solange keiner von ihnen mich bedroht, können wir friedlich miteinander leben und über die Vergangenheit sprechen. Es gibt einiges zu klären, viele Dinge müssen richtig gestellt werden aus der Vergangenheit", erklärte ich meinem Vater und seinem Mann.

Steve schaltete sich nun ebenfalls ein: "Ich würde vorschlagen, wir setzen und alle zusammen und sprechen um alles klarzustellen. Es gibt immer eine Möglichkeit Frieden zu schaffen."

Der Winter Soldier und der Schatten (Band 2/2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt