Kapitel 4

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Ein paar Tage waren mittlerweile vergangen. Ich hatte Zeit um mich zu erholen und war wieder top fit, von den Verletzungen gab es keine Spur mehr. Das hatte ich Tony zu verdanken, welcher morgens und abends die Wunden versorgte und sich darum kümmerte. Er behandelten mich nicht schlecht, eher neutral und so fühlte ich mich wohl. Gerade aß ich das Frühstück, welches Bucky mir jeden Morgen brachte als Nick Fury mit drei schwer bewaffneten Agenten auftauchte: "Stell dich mit dem Gesicht Richtung Wand. Wir legen dir Handschellen an und bringen dich dann in den Besprechungsraum!" Ich tat was mir befohlen wurde, auch wenn ich es nicht mochte, wenn mir jemand sagte was ich zu tun und zu lassen hatte.

Ich hatte in den letzten Tagen oft mit Bucky geredet, wobei Steve immer an seiner Seite war, weil er dem ganzen noch recht misstrauisch gegenüber stand und kein Risiko eingehen wollte, das sein Mann verletzt wurde. Durch die Gespräche mit Bucky konnte ich die letzten Tage entspannen und mich darauf einlassen, gesagt zu bekommen was ich tun und lassen soll, wenn auch nur für ein paar Tage. Bisher hatte ich mit meinem Dad nicht viel gesprochen. Meist redeten wir darüber wie es uns aktuell ging und in welcher körperlichen Verfassung wir waren. Über die Vergangenheit verloren wir beide noch kein Wort.

Ich wurde ein paar Räume weiter geführt und an einen großen Tisch gesetzt, an welchem alle Avengers versammelt saßen und mich misstrauisch beäugten. Ich spürte wie jeder von Ihnen eine Waffe bereithielt, für den Fall das ich durchdrehen würde. Verständlich, ich war gefährlich, aber sie waren nicht unschuldig, sie hatten meine gesamte Familie auf dem Gewissen. Bucky saß zu meiner rechten, wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen, er wusste wie er mich aufhalten konnte, wenn es hart auf hart kommen würde. Da keiner sich traute unterbrach ich die angespannte Stille: "Ihr könnt eure Waffen wegstecken. Hätte ich jemandem etwas tun wollen, dann wäre das schon passiert. Ich konnte jederzeit aus der Zelle raus, es gibt keinen Raum der mich einsperren könnte. Also entspannt euch, ich habe nicht vor jemandem etwas zu tun, voraussichtlich ihr greift mich nicht an und lasst mich soweit in Frieden, das ich euch nicht als Bedrohung ansehen muss!" Kurz tauschte das Team Blicke aus und alle steckten ihre Waffen zögerlich weg.

Steve atmete einmal tief durch und traute sich seine Gedanken auszusprechen: "Wir haben damals deine Familie vor deinen Augen getötet... ich habe deinen Bruder vor deinen Augen... erschossen. Wieso solltest du mich nicht als Bedrohung ansehen?" Ich antwortete ohne zu zögern denn es waren die Dinge über die ich die letzten Jahre immer wieder nachgedacht hatte: "Du bist kein schlechter Mensch Steve. Bucky hat schon immer sein ganzes Vertrauen in dich gesetzt und ohne dich hätte er es niemals geschafft. Du hast damals einen Fehler gemacht, aber es war nicht deine Schuld. Um ehrlich zu sein, war es das Beste was hätte passieren können. Meine Familie war in kriminelle Machenschaften verwickelt und sie waren keine guten Menschen. Hättet ihr sie nicht getötet, dann gäbe es keine Demokratie und keinen Staat mehr." Tony Stark schaltete sich nun ein: "Was meinst du damit? Es gäbe keine Demokratie und keinen Staat mehr?" Einen Moment zögerte ich, die Wahrheit musste nun rauskommen, sie würden es sowieso irgendwann erfahren: "Meine Familie bildet seit Generationen die Führung von Hydra. Sie sind der Grund für all das Leid das so vielen Menschen, das Leid das Bucky und mir Wiederfahren ist. Wären Sie nicht gestorben, gäbe es keinen Frieden mehr, für niemanden."

Der Winter Soldier und der Schatten (Band 2/2)Where stories live. Discover now