Kapitel 7

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Harrys POV:

Harry wurde am nächsten Morgen von Geschirrklappern und Stimmen geweckt, die aus den Gemeinschaftsräumen der WG in sein Zimmer drangen. Ihm war viel zu warm und das lag eindeutig daran, dass er zusätzlich zur Bettdecke noch von einem Körper bedeckt wurde.

Er öffnete verschlafen die Augen und erblickte Louis, der seinen Kopf auf Harrys Brust gebettet hatte und noch tief und fest schlief. Seine Haare hingen ihm in die Stirn und er hatte seine Lippen leicht geöffnet, was ihn unheimlich unschuldig und süß aussehen ließ.

Gar nicht so süß empfand Harry Louis' Hand, die unter seinem T-Shirt auf seinem Bauch lag und sich damit viel zu nah an seinem besten Stück befand, das sich so kurz nach dem Aufwachen über so viel Aufmerksamkeit freute.
Louis' linkes Bein, das er über Harrys gelegt und mit diesem verschlungen hatte, tat sein Übriges.

Mit so viel Körperkontakt hatte Harry gar nicht gerechnet, als er Louis am Abend zuvor die Tür geöffnet hatte, doch schon Louis' Reaktion auf die Streicheleinheiten auf der Terrasse hatte ihn gefreut. Der Eindruck, dass Louis ziemlich einsam war und etwas körperliche Nähe brauchte, hatte sich dann später im Bett nur bestätigt. Er war sich nicht sicher, aber er hätte schwören können, dass der Mann in seinen Armen geweint hatte.

Was war nur los mit ihm? So langsam machte Harry sich wirklich Sorgen. Wenn Louis doch nur mit ihm reden würde. Vielleicht würde es ihm helfen, sich einmal alles von der Seele zu reden. Aber so gut kannte Harry den anderen noch nicht und drängen wollte er ihn auch nicht.

Aus Niall hatte Harry auch nichts rausbekommen, aber das war ja eigentlich von vornherein klar gewesen. Niall war ein super cooler Typ und bestimmt auch ein guter Freund, aber er war nicht derjenige, mit dem man seine Sorgen teilte.

Harry hob eine Hand und streichelte Louis durchs Haar. Der wehrte sich gegen das Aufwachen und vergrub sein Gesicht in Harrys T-Shirt. Er ballte die Hand auf Harrys Bauch zur Faust und strich dabei über die zarte Haut. Harry schwankte zwischen Genuss und Folter, entschied sich aber dafür, es auszukosten und Louis nicht absichtlich zu wecken, denn der wirkte viel zu oft viel zu müde.

Nach einer Weile öffnete Louis dann doch seine Augen und musste sich erst einmal orientieren. Als er seine Hand heben wollte, die noch immer unter Harrys T-Shirt steckte, blieb er an eben diesem hängen und wurde sich offenbar erst in diesem Moment bewusst, wie und wo er lag. Plötzlich komplett wach sah er hoch und Harry blickte in ein Paar erschrocken dreinblickende, blaue Augen.

Louis löste sich von Harry und rollte sich von ihm herunter. „Tut mir Leid.", murmelte er, während er sich aufsetzte und seine Knie an den Körper zog.

„Kein Problem. Ich hab gut geschlafen. Ich hoffe, du auch?"

„Denke schon." Louis lächelte leicht schief und strich sich verlegen die Haare aus der Stirn. „Harry... ähm... wegen heute Nacht..." Er stockte, biss sich auf die Unterlippe, sprach dann aber weiter. „Danke... ähm... also dass du für mich da warst."
Er wirkte in diesem Moment so zart, fast schon gebrochen. Harry wollte ihn am liebsten mit seinen Armen umschließen und ihm jedes Leid und jeden Schmerz abnehmen. Bis jetzt war er sich gar nicht bewusst gewesen, dass er solch einen großen Beschützerinstinkt besaß.

Sanft strich er Louis über den Rücken, legte ihm den Arm um die Schultern und zog ihn zu sich heran. „Immer.", raunte er und hauchte Louis einen Kuss in die Haare. Louis war angespannt, ließ es aber geschehen und nach einem Moment entspannte sich sein Körper wieder. Er umklammerte immer noch seine Knie, legte jedoch seinen Kopf an Harrys Schulter ab.

Eine Weile saßen sie einfach nur da, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken. Dann war plötzlich ein ziemlich lautes Knurren zu hören, das ganz offensichtlich aus Louis' Magen kam und Harry zum Lachen brachte.

Don't Let It Break Your HeartOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz