Kapitel 11

120 22 8
                                    

Harrys POV:

Harry betrat sein Zimmer auf Zehenspitzen und schielte vorsichtig zu seinem Bett herüber. Dort lag Louis noch immer mit angewinkelten Beinen auf der Seite und schlief. Schon als Harry ihm an diesem Abend die Wohnungstür geöffnet hatte, hatte er die dunklen Ringe unter Louis' Augen bemerkt. Er hatte noch müder gewirkt als sonst und der Eindruck hatte nicht getäuscht, denn kaum hatte er sich beim Lernen auf Harrys Bett ausgestreckt, waren ihm die Augen zugefallen. Harry hatte ihn schlafen lassen und war währenddessen duschen gegangen.

Zurück in seinem Zimmer setzte er sich an seinen Schreibtisch und fuhr seinen Laptop hoch, um seine E-Mails zu checken, doch sein Blick ging immer wieder zurück zu dem schlafenden Mann in seinem Bett, dessen Gesichtszüge selbst im Schlaf angespannt wirkten.

Während Harry eine Mail von seinem Agenten mit den kommenden Terminen überflog, regte sich Louis und murmelte unverständlich vor sich hin. Seine Augen waren weiterhin geschlossen, doch kniff er sie nun zusammen und atmete flach und abgehackt. Offenbar träumte er und es schien kein schöner Traum zu sein.

„Nein! Fizzy nein! Ich bin hier. Ich bin doch hier.", nuschelte er und streckte seine Hand in die Luft.

Harry stand von seinem Stuhl auf und setzte sich auf die Bettkante. Sanft strich er über Louis' Arm, der jedoch immer unruhiger wurde und sich im Bett von einer Seite auf die andere warf.

„Wach auf, Lou. Alles gut.", flüsterte Harry und versuchte Louis zu beruhigen, doch dieser riss mit einmal panisch die Augen auf.

„NEIN!", schrie er erstickt und begann hektisch zu atmen. „NEIN! Fizzy! Bitte bleib hier."

Tränen schossen Louis in die Augen und er begann zu schluchzen. Harry zog ihn zu sich und schlang seine Arme um dessen schmalen Körper.

„Es war nur ein Traum, Lou. Alles gut. Ich bin da."

„Nein... Fizzy... ich hab's nicht gewusst." Louis klang unfassbar verzweifelt und krallte sich geradezu in Harry T-Shirt, während er bitterlich weinte. „Ich hätte es wissen müssen... ich hätte es merken müssen... warum hab ich denn nichts gemerkt?"

„Was hättest du wissen müssen?"

„Dass es ihr nicht gut ging.", schluchzte Louis. „Es war meine Schuld. Ich hätte... ich hätte..." Louis Atmung wurde immer flacher und hektischer, er begann zu hyperventilieren.

„Louis, du musst dich beruhigen. Schau mich an." Harry schob ihn ein wenig von sich, so dass er ihm in die Augen sehen konnte. „Versuch ruhig ein und aus zu atmen."

„Ich... ich... ich kann nicht." Tränen rannen sein Gesicht hinunter. „Ich krieg keine Luft."
Sein Blick wurde immer panischer und er japste nach Sauerstoff. „Ich... ich..."

Harry legte seine Stirn an die von Louis. „Doch kannst du. Sieh mich an, Lou, achte nur auf mich und dann atme tief ein." Harry machte einen tiefen Atemzug. „Und dann wieder aus..."

Louis' Versuche waren abgehackt, aber je öfter Harry ihm das Ein- und Ausatmen vormachte, desto tiefer sog dieser die Luft ein.
Sie atmeten zusammen und Louis wurde nach und nach wieder ruhiger. Als Harry sich sicher war, dass die Panikattacke vorüber war, zog er Louis wieder an sich, der erschöpft seinen Kopf auf Harrys Schulter legte. Sein Körper zitterte und seine Tränen flossen still weiter und sickerten in Harrys T-Shirt, doch das war ihm egal. Wichtig war nur, Louis Halt zu geben und für ihn da zu sein. Er streichelte in einem stetigen Rhythmus über dessen Rücken und spürte die immer noch schnellen Schläge seines Herzens.

„Wenn du reden willst, bin ich da.", flüsterte Harry ihm ins Ohr. Er wollte ihn zu nichts drängen, sondern ihm einfach nur zeigen, dass er nicht allein war und jemanden zum Reden hatte, falls er das möchte.

Don't Let It Break Your HeartOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz