Kapitel 12- Verlust

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Nari:
Loak und ich betraten wieder die Hütte. Da verging mir das Lächeln schnell wieder. Ronal kam auf mich zu und packte mich unsanft am Handgelenk: Sie sollte verstoßen werden. Ich versuchte mich zu währen, aber sie war für eine schwangere Frau ziemlich stark. Tonowari nahm sie zur Seite und Aonung kam zu mir. Jetzt äußerten sich auch Jake und Neytiri zu dem Thema. Jake meinte: Die Kinder haben einen Fehler gemacht, aber wir sollten sie dass nicht den Rest ihres Lebens spüren lassen. Stattdessen könnten wir uns auch für sie freuen. Ronal sah uns an als wären wir ihre größten Erzfeinde: Freuen? Wofür? Für die Schande, dass sich mein Sohn in seinem jungen Alter an eine nichtmal echte Na'vi gebunden hat? Neytiri wollte auf sie losgehen, wurde aber von Jake zurückgehalten. Das konnte ja noch was werden. Ich blickte zu Neteyam, der neben Loak stand. Er sah mich mit diesem einem Blick an der soviel bedeutete wie: „Meine Fresse ist diese Lady irre". Ich musste mir auf die Lippen beißen, denn in dieser Situation zu Lachen wäre nicht so angebracht. Ronal schien es trotzdem bemerkt zu haben und sah mich böse an. Aonung sprach schließlich zu seinen Eltern: Mammá ich weiß, dass du sie nicht leiden kannst, aber ich liebe sie und wir beide werden dieses Kind großziehen. Mit oder ohne deine Unterstützung. Danach zerrte er mich aus der Hütte. Tut mir Leid, aber ich wollte da unbedingt raus, sagte er zu mir. Ich umarmte ihn: Warum bist du so perfekt?    Ich wurde so geboren, Prinzessa.     Skxawng! Ich liebe dich Aonung.    Ich liebe dich auch Nari. Es vergingen ein paar Tage. Ronal hatte sich beruhigt und sich damit abgefunden, dass meine Familie demnächst zu ihrer gehören würde. Obwohl ich denke, wenn es nicht Aonung und ich gewesen wären, wäre es vermutlich Loak und Tsireya gewesen. Meine Eltern freuten sich immer mehr darauf Großeltern zu werden. Kiri wollte mit mir am liebsten die ganze Zeit über das Baby reden. Tuk fragte mich andauernd wann das Baby da sein würde und wann sie mit ihr spielen könne. Meine ganze Familie meinte ich würde ein Mädchen gebären. Außer Kiri, sie dachte es würde ein Junge werden. Ich hoffte insgeheim, dass es ein Mädchen werden würde, auch wenn ich sagte, dass es mir egal sei. Loak war dabei sich mit Aonung anzufreunden. Die beiden waren wieder einmal auf der Jagd um sich näher zu kommen, als Neteyam und ich spazieren gingen. Und, weißt du schon wie du das Kind nennen wirst? Er war der einzige, der weder Team Mädchen noch Team Junge war, was mich irgendwie beruhigte. Nope, ich entscheide das dann gemeinsam mit Aonung sobald es geboren ist.  Was macht ihr dann eigentlich, sobald es auf der Welt ist?  Aonung meine es steht noch die Hütte neben seine Eltern frei. Wir könnten dort wohnen, wenn wir wollen. Dann wären wir nicht zu weit weg von irgendwelchen Erwachsenen.  Das ist schlau. Ich werde dich vermissen kleine Schwester.  Ich werde dich auch vermissen, du Skxawng von einem Bruder. Wir redeten noch eine ganze Weile. Da ertönte wieder dieses Horn, dass schon bei unserer Ankunft seine Töne durch die Luft gleiten ließ. Wir sahen wie viele Metkayina ins Meer sprangen. Wir liefen ins Wasser, schnappten uns unsere Ilus und schwammen den anderen hinterher. Unterwegs trafen wir auf Aonung und Loak die die Jagd wegen dem Horn abgebrochen hatten. Was ist passiert? Fragte Loak uns. Wir zuckten nur mit den Schultern. Da sahen wir einen Tulkun im Meer treiben. Vielleicht war es ja Aonung Seelenbruder der gekommen war um Hallo zu sagen, doch beim genaueren hinsehen erkannte ich, dass es ein toter Tulkun war. Es war Ronals Seelenschwester und ihr Nachwuchs. Ronal begann zu schreien. Aonung sprach zu uns: Ihr Name war Roa, sie war die Seelenschwester meiner Mutter. Und das war ihr Kind. Bei dem Gadanke an das tote Tulkunbaby fasste ich mir instinktiv an meinen Bauch. Aonung bemerkte das und nahm meine andere Hand. Die Metkayina schwammen zurück um sich zu beraten. Sie wollten Rache, die Himmelsmenschen hatten eine von Ihnen getötet. Sie wollten ihnen dasselbe Schicksal schenken. Sie wollten Krieg. Tonowari hielt eine Kriegsrede, alle wollten kämpfen, meine Familie versuchte alle zu beruhigen. Aonung wollte ebenfalls in den Krieg. Ich hatte ihn noch nie zu vor so wütend gesehen. Dad hatte zuvor etwas entdeckt. Einen Peilsender. Er hielt ihn in der Luft hoch: Sagt euren Tulkun, wenn sie davon getroffen werden steht ihnen der Tod bevor. Aonung nahm mich tröstend in den Arm. Es wird alles wieder gut Prinzessa. Doch irgendwie beruhigten mich seine Worte nicht. Ich sah Loak und Neteyam wegschleichen. Ich tippte Aonung an und zeigte auf die beiden. Dann folgten wir ihnen. Als wir bei ihnen ankamen schienen sie sich zu streiten: Du meinst wieso bin ich nicht der perfekte Sohn wie du!? Nun ja ich bin eben nicht du du! Payakan ist mein Bruder und ich werde ihn warnen! Dann sah er mich kommen und sprang ins Wasser. Loak! Riefen wir drei ihm noch hinterher aber er drehte nicht um. Da schwammen Tsireya und Rotxo vorbei: Wo will Loak denn hin?   Er will zu Payakan! Neteyam sprang ebenfalls ins Wasser und wir folgten ihm. Kiri und Tuk, die gerade im Meer waren hatte Loak vorbeischwimmen sehen und folgen ihm nun ebenfalls. Payakan hielt sich beim drei-Brüder-Felsen auf. Als wir bei ihm ankamen sahen wir Loak wir er verzweifelt versuchte einen Peilsender aus Payakans Panzer zu ziehen. Scheiße. Wir halfen alle mit, aber es brachte sich nichts. Da bog das Mutterschiff der Himmelsmenschen um die Ecke. Loak, ruf Dad na mach schon, sagte ich zu ihm während Neteyam und sein Ilu es schafften den Peilsender herauszuziehen. Aonung wendete sich an mich: Nari, du musst zurück ins Dorf schwimmen es ist hier zu gefährlich für dich!   Aonung, ich bleibe hier, denkst du ich warte zuhause darauf, dass man mir eure Leichen bringt. Ohne mich überlebt ihr doch keinen Tag. Er grinste mich an und wir tauchten ab.

Different Worlds - Aonung x ReaderWhere stories live. Discover now