Twisted Desire | Cenicienta inocente ✔︎

| 13 |

--------------------------------------------------------------
𝐂𝐄𝐍𝐈𝐂𝐈𝐄𝐍𝐓𝐀

Er sieht mich so verzweifelt an, während meine Augen seine nicht verlassen.

"Myra", murmelt er und ich realisiere sofort, von wem er redet.

Seiner Schwester. Seiner toten Schwester.

"Shhh ... Sieh. Mich. An", sage ich und betone jedes Wort einzeln.

Er atmet durch und ich sehe, wie seine Fassade, die, in dieser kurzen Zeit gebröckelt ist, in weniger als ein paar Sekunden ihren Stand wieder findet. Er blinzelt und seine Fassade ist wieder da, seine Hände zittern als er mich sanft ohne Kraft nach hinten schubst.

Ich stolpere nach hinten und lande auf dem Boden, unsere Augen treffen aufeinander als er aufsteht und erneut im Badezimmer verschwindet bevor er die Tür zu knallen kann bin ich bei ihm und halte meinen Fuß zwischen die Türschwelle als er sie zuknallen will.

"Nein ich lasse mich nicht nochmal abwimmeln, was auch immer mit dir los ist. Ich zwinge dich nicht, mit mir zu reden, aber, ich weiß wie dumm es ist, alles in sich rein zu fressen", meine Stimme ist ruhig während er weiter versucht meinen Fuß aus der Tür zu schieben.

Ich weiß, dass er gerade kurz davor ist zusammen zu brechen, aber ich will ihn nicht alleine zusammenbrechen lassen.

Denn dann bricht man nie komplett und das immer und immer wieder.

Man bricht immer wieder, aber nie ganz, du brichst jedes Mal nur ein bisschen mehr.

Es ist wie ein Kreislauf

"Nimm deinen Fuß aus der Tür Cenicienta", sagt er ruhig, doch ich erkenne den Sturm in seinen Augen. "Nein", meine Stimme ist bestimmt und ich trete näher an ihn heran, mein Fuß noch immer in der Tür. "Lass mich verdammt nochmal in Ruhe", sagt er entschlossen und ich verdrehe meine Augen.

"Werde ich aber nicht", sage ich fest und sehe ihn an.

"Bitte", seine Stimme bricht.

Nur noch ein bisschen und er bricht komplett zusammen.

Sein Griff um den Türrahmen erschlafft, seine Hand sinkt an seinem Körper runter. Er zerbricht vor meinen Augen, seine Fassade bröckelt unter meinem Blick immer mehr und ich schiebe die Tür auf.