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Jisung Pov:

Erneut werde ich aus einem meiner Albträume gerissen. Es war wirklich kein schönes Erlebnis, deshalb finde ich es nicht allzu schade, dass ich jetzt auf stehen muss, da die Schule bald beginnt.

Als ich das Haus verlasse, schnappe ich mir meine Kopfhörer, Schultasche und mein Handy, versuchte danach so motiviert wie möglich aus dem Haus zu kommen, was mir schwerfällt, denn die Schule ist nicht gerade mein Lieblingsort.

Ich wohne alleine, da meine Eltern im Urlaub wegen eines tragischen Autounfalls verunglückt sind. Das mag jetzt nach einer klischeehaften Situation klingen, aber ich habe es mir ja nicht ausgesucht. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, dann würde ich alles dafür tun, meine damaligen Erziehungsberechtigten wieder lebendig zu sehen.

Noch völlig in Gedanken versunken, lauschen meine Ohren weiterhin der Musik, während mir die Lernanstalt immer näher kommt. Wie sagt man so schön? Hals- und Beinbruch!

„Hey Jisung. Schön, dass wenigstens du auftauchst", witzelt Felix. Ich setze nur ein exzellent, gefälschtes Lächeln auf. Manchmal ist es besser, seine Probleme für sich zu behalten, als sie groß preiszugeben. Mir ist die Blässe in meinem Gesicht sehr wohl im Spiegel aufgefallen, aber die Zeit war knapp, plus braucht es immer eine Ewigkeit, sich zu schminken. Diese Nacht war unglücklicherweise erneut eine, an die ich keineswegs erinnert werden möchte. „Kommt Jeongin heute nicht?", bemerke ich besorgt. „Nein, leider. Dabei wollte ich mit ihm noch über so eine Komische lästern", beschwert sich Seungmin gespielt beleidigt.

Beim Spind holen wir unsere Bücher, wobei ich tief durchatme. Wie überlebe ich diesen Tag nur?

Auf unserem Weg in den Klassenraum, krache ich unerwartet gegen eine Person. Super. Sowas braucht jeder in der Früh. Ich fliege zu Boden und meine Sachen liegen etwas verstreut von mir weg. Danke dafür.

Erschrocken schnellt mein Blick zu diesem menschlichen Wesen hoch, welches im Gegensatz zu mir noch steht. Der Schlafmangel kommt ja wirklich sehr gelegen. Sobald mein Gehirn analysiert, was gerade passiert ist, seufze ich erschöpft. Mir geht das alles seit heute Morgen viel zu schnell.

„Ji, ist alles in Ordnung, schmerzt dir etwas?", kniet sich der Jüngere zu mir, während Seungmin meine Sachen zusammensammelt. „Alles gut, nichts passiert, aber danke euch beiden", erwidere ich leicht lächelnd, ehe der Typ verschwindet, keine Anstalten macht, dass ihn mein Wohlbefinden kümmern würde.

Bei dem Versuch aufzustehen, fällt mir allerdings auf, wie sehr mein linkes Handgelenk schmerzt. Scheiße...sowas ist ja ganz klasse. Ehrlich, wo sind die Kameras?

„War das vorhin Lee Minho?", fragt der Größte mit Neugierde in der Stimme. „Stimmt! Der ist mir bekannt! Der soll anscheinend einer von den beliebten sein, aber für so seltsam hätte ich den Alten nicht eingeschätzt", kommentiert Lix, während mein Gehirn so langsam aktiv wird. Die Betonung liegt auf „langsam".

Die erste Stunde ist Physik, ein Fach, wo man eigentlich auf der Stelle einschlafen kann, weil ich genau nur Bahnhof verstehe von dem, was der Lehrer sagt, weswegen meine Aufmerksamkeit meistens auf das Quatschen mit meinen Freunden gerichtet wird. Ein blankes Wunder, dass ich noch nie dafür bestraft wurde.

Ein Eisbeutel hätte meinem Handgelenk sicher nicht geschadet, aber das wäre erstens auffällig, zweitens müsste ich es dann von einem Arzt untersuchen lassen und das ist wirklich das allerletzte, was ich will. Allgemein sind mir Krankenhäuser und Ärzte unheimlich. Das liegt vielleicht auch an meiner Vergangenheit, aber wer weiß das schon?

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Hallo und herzlich Willkommen bei meiner ersten Fanfic!

Kurze Bemerkung: Wem Rechtschreib-, Grammatik oder Logikfehler auffallen sollen, dann würde es mich sehr freuen, wenn ihr mir das berichtet! :)

Feedback ist auch immer erwünscht, also keine Sorge, dass ich da irgendjemanden den Kopf abreißen würde xD

Dann viel Spaß und hoffentlich gefällt es euch!

Loneliness\\ Minsung ✔︎Where stories live. Discover now