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⚠️Triggerwarnung steht im Kapitel 30 beschrieben⚠️

Jisung Pov:

Wieso rettet mich keiner? Vielleicht ist das jetzt meine Gelegenheit zu meinen Eltern, zu kommen. Ich vermisse sie so sehr und ich halte es nicht mehr aus. Immer noch liege ich in diesem Raum, während mich die Einsamkeit quält. Mein Entführer bringt mir ab und zu mal einen Flasche Wasser, aber zu essen hatte ich schon länger nichts mehr. Nichtmal Tageslicht habe ich hier. Nur die Dunkelheit und ich.

Das plötzliche Knarzen der alten Holztüre, welche Changbin mit einem Fußtritt wahrscheinlich schon umgenietet hätte, reißt mich in die Realität. Mein Körper verkrampft sich, während die Panik in mir hochkriecht.

Der Mann kommt mit jedem Fußschritt näher. Immer näher, bis er sich in die Hocke setzt und mich anstarrt. Mir brennt seit meiner Ankunft eine Frage auf der Zunge, so dass ich sie jetzt stelle, da ich so neugierig bin.

„Wieso bringst du mich eigentlich nicht um?"

Jetzt steht er auf, krabbelt auf die Matratze und beugt sich über mich. Mein Atem wird schneller und ich zittere überall.

„Weil es mehr Spaß macht, dich ganz langsam von innen zu zerstören. Für Mord müsste ich ins Gefängnis, für Selbstmord nicht.", flüstert er in mein Ohr, während ich meine Augen weit aufreiße und ihn anstarre. Mein kompletter Körper blockt ab und ich bin in einer Schockstarre. Ich kann mich nicht bewegen, egal was ich versuche.

„Na? Hat es dir die Sprache verschlagen? Sind wir jetzt nicht mehr so vorlaut und frech?", fragt er, lacht dabei hässlich und unehrlich auf.
Meine Augen weiten sich noch mehr, ich unterdrücke die aufkommenden Tränen. Was mache ich jetzt? Der Mann beugt sich weiter runter. Ich spüre seinen Atem in meinem Gesicht, was sich ekelhaft und falsch anfühlt.

„Ich komme später wieder. Ich habe noch etwas zu erledigen. Du bleibst schön hier gefesselt.", informiert er mich und küsst meinen Haarschopf, während seine Hand meine Taille umfasst. Es fühlt sich so ekelhaft, falsch, unehrlich und einfach scheiße an.

Als er die Türe hinter sich schließt, atme ich tief ein und aus. Verfalle nicht in Panik, verfalle bloß nicht in Panik. Tief ein und ausatmen. Nachdem das geschafft ist, versuche ich die Fesseln zu lösen, was in dieser Dunkelheit nicht einfach ist.

Ich schaffe es nicht. Ich bekomme es nicht hin. Mein Körper ist geschwächt, weil ich nichts bekomme außer ab und zu mal Wasser, aber das auch nur wenig. Ich habe nichtmal die Kraft, zu schreien. Meine Stimmbänder sind ausgetrocknet, mein Magen leer, mein Mund trocken, meine Lunge schmerzt, meine Lippen sind rissig und mein Kopf schmerzt ebenso.

Plötzlich schlägt alles ein. Die Erinnerungen, meine Gefühle, einfach alles. Diese Einsamkeit. Ich hasse mich so sehr dafür. Wieso verschlingt sie mich? Wieso umhüllt mich das Gefühl und immer wieder schlägt es ein? Wie eine Welle. Immer wenn ich glücklich bin, kommt etwas neues, was mich aus der Bahn wirft. Jeder hat ein normales Leben außer mir. Wenn ich nicht bald sterbe, werde ich dafür sorgen. Ich schaffe es nicht mehr, es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich so schwach bin, ich hoffe Minho und die anderen werden ihr Leben weiter leben, einfach ohne mir. Der Schmerz, die Einsamkeit, die Sehnsucht, die Stimme, welche nicht meine ist und dennoch in meinem Kopf gekettet ist, bringen mich dazu.

Einige Zeit ist vergangen, mein Entführer erscheint nicht. Ob das gut oder schlecht ist, weiß ich nicht. Mittlerweile habe ich meine Gedanken etwas beruhigen können.

Doch plötzlich wird die Tür aufgeschwungen, dass ich Angst habe, sie würde aus ihren Angeln fallen.

„Hast du mich vermisst?", fragt mein Onkel.
„Keines Wegs.", gebe ich fertig und kratzig von mir.
„Dann können wir ja jetzt unseren Spaß haben oder? Niemand ist hier und es wird auch keiner dir zur Hilfe kommen."

Ich gebe keine Antwort, wobei der Mann sich nähert, breitbeinig auf meine Hüfte setzt und mich abrupt packt, während ich einige Dinge neben mir hören kann. Ein Gürtel, ein Messer, Seile und einiges mehr.

Endlich löst der Erwachsene meine Fesselt und meine Handgelenke schmerzen auf der Stelle. Mein Oberteil wird ausgezogen und das nicht freiwillig. Nein, es ist eine verdammte Vergewaltigung, bei der ich nichts machen kann. Ich bin zu schwach.

Das Geräusch einer Schnalle holt mich zurück in die Realität und ich bekomme Angst. So große Furcht, wie ich sie noch nie gespürt habe. Nein, nein, nein. Was hat er vor? Wird er mich damit schlagen?

Ein Schlag und der darauffolgende, pochende Schmerz auf meinem nackten Bauch macht es mir klar. Ich stecke bis zum Hals in der Scheiße. Eine warme Flüssigkeit breitet sich rasend schnell auf meinem Oberkörper aus. Immer wieder vernehme ich diesen Schmerz war und krümme mich.

„Es soll aufhören. Bitte beende es. Ich flehe dich an.", wimmere ich.
„Jetzt schon? Dabei habe ich noch nichtmal alles ausprobieren. Du wirst schön hier bleiben und gehorchen.", bekomme ich als Antwort.

Ein Lachen erfüllt den Raum, zusammen mit meinen Schreien und den Schlägen. Mittlerweile liege ich nur mit meiner Unterhose vor ihm und er hat sich ebenso sein Oberteil ausgezogen.

Nach einigen Schnitten, Schlägen, Verletzungen und vielem mehr habe ich das Gefühl, gleich zu sterben. Der Mann hat alles beiseite gelegt und meine Handgelenke über meinem Kopf gefesselt.

Langsam zieht er seine Boxer mit meiner aus. Shit, nein. Das bedeutet mein Ende. Jetzt liege ich komplett nackt vor einer Person, die mich mehr verletzt hat, als der Unfall in Texas. Eine Person, die mir ein weiteres Trauma für mein ganzes Leben gibt.

„Na, bist du schon bereit?", fragt der Gewalttäter dreckig, während mein Mund sich verschließt und ich kurz davor bin, in Ohnmacht zu fallen, soviel Blut habe ich verloren.

Gerade als er in mich eindringen will, wird die Tür aufgetreten und jemand stürmt herein.
„DU DRECKSKERL! DU MISTVIEH! DU BASTARD!", schreit jemand und die Person über mir wird weggezogen.
Ich kann wieder Schläge wahrnehmen, die aber nicht auf mich gehen.
„FELIX, RUF DIE POLIZEI! WIR HABEN IHN.", schreit die Stimme von Changbin rum.

Fußschritte nähern sich mir und irgendwer wird gerade aus dem Raum gezogen.

„Ji, geht es dir gut? Scheiße nein. HILFE! RUFT BITTE EINEN KRANKENWAGEN! JI VERBLUTET SONST NOCH!", schreit ein besorgter Minho und ich bekomme Tränen in die Augen.
„Es tut mir leid. Ich werde zu meinen Eltern gehen. Danke für alles.", flüstere ich schwach.
„Jisung! Bitte verlass mich nicht! Bitte! IRGENDWER MUSS UNS HELFEN, BITTE!", weint meine Liebe des Leben, doch es ist schon zu spät für mich. Alles wird schwarz und ich werde bewusstlos.

Endlich bin ich frei.

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Heyy, wie geht's euch und wie findet ihr es?

Ich habe eine kleine Ankündigung!
Alle Leser/innen dürfen, sobald ich Jisung's Onkel nicht mehr brauche, ihn als Boxsack oder anders Zeug verwenden. Ich überlasse ihn euch, aber ein bisschen müsst ihr euch noch gedulden. ;)

Bye bye

Loneliness\\ Minsung ✔︎Where stories live. Discover now