Zwei 🩵

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Sanft klopfe ich an.

Doch keine Reaktion.

Generell ist es still. Zu still.

„Jüri, ich bin's nur.",sage ich nun, jedoch zittert meine Stimme gefährlich.

Wieder keine Antwort.

Schlafen, dass kann ja auch nicht sein.

Dazu ist es noch zu früh.

„Ich will nur nach dir sehen",rede ich weiter, doch wieder treffe ich auf Stille.

Toll, den Ersatzschlüssel habe ich nicht, der liegt bei Jüri.

Wie komme ich denn dann rein...

Die Terassentür ist das erste, was mir durch den Kopf schießt.

Da es schon warm ist, haben wir meistens unsere Türen auf, damit wir lüften können.

Schnell gehe ich wieder in meine Wohnung und gehe auf meine Balkon, welcher mit dem von Jüri verbunden ist und siehe da.

Jüris Tür ist offen.

Bevor ich jedoch hineingehe, gehe ich noch einmal in Mich.

Ich habe keine Ahnung, in welchem Zustand Jüri sich gerade befindet.

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, was ich machen soll.

Was ist, wenn ich etwas Falsches sage?

Was ist, wenn er mir noch etwas an den Kopf wirft?

Noch einmal durchatmen und los.

Leise trete ich in die Wohnung des Esten ein, welches ähnlich wie meine aufgebaut ist und sobald ich im Wohnzimmer stehe, merke ich, wie die Stimmung sich verändert.

Es wird kalt und kühl.

Zudem wirkt alles irgendwie erdrückend.

Und das, was mir am meisten Angst macht, ist, dass Jüri nicht zu sehen ist.
So sollte er denn stecken, wenn nicht hier?

Das Schlafzimmer ist eine gute Option.
Also schleiche ich dorthin.

Wieso ich so leise bin, weiß ich selber nicht, aber ich will nicht wirklich Aufmerksamkeit auf mich ziehen.

So sehr ich Jüri doch mag, wenn er wütend ist, macht er mir manchmal doch schon Angst, und jetzt könnte er gerade jeden Gemütszustand haben, den ich mir denken Kann, naja, vielleicht alles, außer glücklich.

Vorsichtig beuge ich mich um die Ecke, doch auch das Schlafzimmer ist verweist, wie auch das Gegenüber liegende Badezimmer.

Wo ist der denn bloß?

Wäre er gegangen, dann hätte ich das gehört...

Er ist's doch nicht vom Balkon gesprungen oder?
Schnell Laufe ich zurück und Schaue vom Balkon herunter, doch da ist nichts.

Erleichtert atme ich aus.
Das können wir schon einmal ausschließen.

Aber wo ist er denn jetzt?

Wieder gehe ich rein, schließe die Tür erneut leise.

Jedoch hätte man es eh nicht gehört, denn genau in dem Moment, nehme ich das Zerspringen vom Glas wahr.

Ach du Scheiße.

Ich nehme meine Beine in die Hand und laufe in den Flur, wo ich um einen großen Wandspiel weiß, welcher eigentlich dort hängen sollte.

Die Betonung liegt auf „sollte."

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