Kapitel 13

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Stefan und Paula

Schweigend fuhren sie zu ihrer Wohnung, er öffnete ihr die Türe des Wagens und brachte sie zur Haustüre, verabschiedete sie mit einem innigen Kuss.

„Ich muss dann auch noch schnell duschen!" sagte er leise.
„Ich auch!" Sie lächelte ihn an.
Schweren Herzen fuhr er los.

Im Treppenhaus wartete Sebastian auf Paula. Er hatte die Szene von seinem Fenster aus beobachtet, ihr derangierter Aufzug war ihm nicht entgangen. Er hatte sich Sorgen gemacht.
„Wie siehst du denn aus?" fuhr er sie schärfer an, als er vorgehabt hatte. Doch sie lächelte ihn glücklich an, was ihn sofort beruhigte.

„Hallo, Sebastian! Ich freue mich auch, dich zu sehen!" antwortete sie, und der Schalk blitzte aus ihren Augen. „Das war Stefan, mein Chef. Er ist der Hübsche! Er ist der Saukerl! Er ist der Idiot! Er liebt mich, und ich glaube, ich liebe ihn!" gab sie ein kurze Zusammenfassung dieses verrückten Tages.

„La...la...langsam!" bat der Kumpel, der nicht einmal Bahnhof verstand.
„Komm mit rauf! Ich muss aus den nassen Klamotten und unter die Dusche! Ich erzähl dir alles!"

Sebastian fand nichts dabei, sie zu begleiten.
Während sie sich im Schlafzimmer auszog und in den Morgenmantel schlüpfte, redete sie ununterbrochen, versucht so viel Klarheit in ihren Bericht zu legen, wie es angesichts der verrückten Verwicklungen möglich war.
Er saß im Wohnzimmer, hörte einfach nur zu, versuchte, die Dinge auf die Reihe zu kriegen.

Aus dem Badezimmer heraus vollendete sie ihre Geschichte.
Während sie die halblangen Haare föhnte, dachte er nach.
Ob der Typ gut für sie war?
Der spielte doch ein böses Spiel mit ihr!
So ein schwerreiches Söhnchen!
Was wollte der von Paula?

Gut, sie war schön. Sie war klug und humorvoll, sie war eigentlich eine Traumfrau für jeden Mann, der eben nicht ihr Kumpel war wie er, aber der Juniorchef der Von-Berneck-AG?
Und vor allem - ihr Chef?
In einem Job, der sie so glücklich gemacht hatte!

Es läutete an der Türe, er drückte geistesabwesend auf den Öffner.
Ein verdammt gutaussehender Typ kam in den winzig kleinen Flur, erstarrte, als er den jungen Mann sah.
„Ist... ist Paula nicht da?" fragte er atemlos vor Angst, sie wäre weggegangen.
„Doch! Im Bad! Sie ist gleich fertig!" antwortete Sebastian und fixierte den anderen.

„Aha!" Stefan verstand jetzt nicht wirklich, was der junge Kerl hier machte, während Paula im Bad war, aber zunächst war er erst Mal beruhigt, dass sie da war.
In diesem Moment kam Paula ins Zimmer. Sie hatte die Glocke nicht gehört, war überrascht, die beiden Männer hier vorzufinden.

„Gut! Ihr habt euch schon bekannt gemacht!" erklärte sie dann aber seelenruhig.
„Nicht wirklich, nein!" räumte Stefan ein, der den vermeintlichen Konkurrenten nicht aus den Augen ließ - und auch Paula nicht.

„Oh!" Sie grinste leicht. Eifersucht? Bei dem coolen Typen? Na, das war ja schon irgendwie grotesk, so grotesk wie der ganze Tag. Sie stellte sich nah zu ihm, legte den Arm um ihn.

„Also, das ist Sebastian, der unter mir wohnt, der mir in den letzten Wochen ein guter Freund geworden ist, der ziemlich viel von unserer Geschichte kennt. Und das ist Stefan, der Hauptprotagonist eben dieser Geschichte!" erklärte sie.
Sebastian verschränkte die Arme vor der Brust. „Hab ich mir jetzt fast gedacht!"

Er machte keine Anstalten zu gehen. Je länger er den Kerl beobachten konnte, umso besser.

Stefan begann zu lächeln, ging auf den Jüngeren zu, streckte ihm die Hand hin. „Es freut mich, dass Paula einen so guten Freund gefunden hat! Aber die Duellier-Pistolen können wir stecken lassen, denke ich!"

Paulas PlanDonde viven las historias. Descúbrelo ahora