Epilog

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Nein, bitte. Kein Horrorfilm."

Mexi ließ sich neben Rezo in die Polster ihres Sofa plumpsen. Direkt wurde er von ihm unter die Decke gezogen und ein wenig gedreht, sodass sie jetzt eingemummelt unter dem dünnen Stoff lagen.

Alles fühlte sich warm und harmonisch an und in ihrem kleinen Kokon aus Decken und dickem Hoodie Stoff fühlte Mexi sich wohl. Geborgen.

Zuhause.

Mexi fühlte sich Zuhause. Vielleicht auch, weil dies den Fakten entsprach.

Mexi und Rezo lagen im Wohnzimmer. In ihrem Wohnzimmer. Blickten auf ihren Fernseher, auf dem grade die Trailer der neusten Filme liefen.

Es war ihre Wohnung.

Denn der kleine, ungezähmte Gedanke von Rezo, sich ein Eigenheim auf Madeira zu kaufen, war im Endeffekt nicht mehr nur ein Gedanke geblieben, sondern hatte sich in eine waschechte Tatsache verwandelt.

In die Tatsache, dass sie kuschelnd auf dem Sofa ihrer ersten gemeinsamen Wohnung lagen, die Köpfe aneinander gepresst, ein Bein über das des anderen verschränkt und beide mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen.

Und Abende wie diese, an denen sie zusammen versucht hatten zu kochen, dabei die halbe Küche demoliert und mindestens eine Pfanne angekokelt hatten, genau die waren es, die Mexi und Rezo zeigten, wie sehr sie sich liebten.

Wie sehr es passte. Wie sehr sie zusammenpassten.

Wie lange sie sich das schon gewünscht hatten.

Rezo wusste, seit dem Tag, an dem er Mexi dazu eingeladen hatte, mit ihm Frühstücken zu gehen — von da an würde sich etwas ändern.
Er wusste es auch bei der Massage, als er sich kurzerhand selber zum Masseur ernannt hatte, nur um Mexi auf jede erdenkliche Weise nah zu sein.
Er wusste es ebenfalls, als sie zusammen bei ihm auf dem Sofa eingeschlafen waren und er Mexis Geruch in der Nase hatte, als er aufgewacht war.

Und er wusste es in dem Moment, in dem sich sich geküsst hatten.

Dass Mexis Lippen perfekt zu seinen passten.
Dass es wie ein warmer Sommerregen über ihn hinein prasselte und alles einlullte, wenn Mexi da war.

Mexi musste nichts besonderes tun, nichts besonderes machen. Er musste einfach da sein.

Physisch, körperlich.

Das war Rezo auch erst bewusst geworden, als sie schließlich die kleine Wohnung auf Madeira bezogen hatten. Wie wichtig diese paar Tage im Monat waren, in denen sie nur sich hatten.

Er brauchte Mexi vor Ort, brauchte ihn in seinem Blickfeld, brauchte dieses verlegene Lächeln, wenn er sich unter einem Kompliment wand und rot wurde.

Er wollte ihn nicht mehr Vermissen.

Und jetzt waren sie da. Existieren nicht einfach nur, sondern lebten.

Ein federleichter Kuss von Mexi in Rezos Halsbeuge holte ihn wieder in die Realität. In das spärlich belichtete Wohnzimmer, auf dessen Schränke Bilderrahmen mit Schnappschüssen von ihnen standen.

„Gut, wir müssen kein Horrorfilm gucken, ich kenn' dich ja.", murmelte Rezo leise und drehte sich etwas, um eine bequemere Position zu finden. „Eigentlich will ich auch gar nicht unbedingt was gucken, ich bin noch so müde vom Flug."

Das darauffolgende Gähnen seinerseits untermauerte die Tatsache nur, dass Rezo wirklich müde war.

„Dann dös doch einfach ein bisschen vor dich hin." Im gleichen Atemzug begann Mexi, sanfte Bahnen durch Rezos Haare zu ziehen, was auf Rezo eine fast schon meditative Wirkung hatte.

Mexi hörte, wie sein Puls sich verlangsamte, ruhig wurde. Wie die Anspannung aus seinem Gesicht glitt und sämtliche Nerven ins Ruhepotenzial verfielen.

Der Zeitpunkt für Mexi, sich halb auf seine Brust zu legen, nur um sich an dem ruhigem Herzschlag von Rezo zu orientieren und ihn zu imitieren.

Ihre Herzen schlugen im Einklang.

Und wenn man es so betrachtete, dann haben sie das schon immer getan.

Dann waren sie schon immer mehr als nur zwei Fremde, die zu Freunden und schließlich zu Geliebten wurden.

Es gab schon immer diese Chemie zwischen ihnen, die alles um sie herum verblassen ließ, die sie wie in einer Blase aus Glückshormonen schweben ließ.
Die sie wie eine Art Trance fallen ließ, wenn sie sich nur zu lange in ihre kristallklaren Augen schauten.

Es war schon immer so, als würde das Universum um sie kreisen. Als ob ihre Verbindung der Weltmittelpunkt wäre und alles um sie herum nur Stücke der Atmosphäre, die keinen Einfluss auf sie hatten.

Die keinen Einfluss auf ihre Liebe hatten.

Mexi schlief. Rezo schlief.

Und für diesen Moment ist es dann doch möglich, das Adjektiv zu verwenden, das anscheinend niemals ihre gesamte Bedeutung enthüllen konnte.

Aber in diesem Moment tat es das.

In diesem Moment, in denen ihre Seelen eins war.

Da waren sie perfekt.

ENDE
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Okay okay, vielleicht war das für manche unerwartet, aber die Story ist an diesem Punkt zu Ende. Ich hoffe euch hat dieser Epilog gefallen. 🤍

Erstmal: Ich danke jedem, der sich die Zeit genommen hat, das hier zu lesen. Das bedeutet mir wirklich sehr viel. Ich hatte so viel Spaß beim Schreiben und durfte durch Wattpad echt tolle Menschen kennenlernen, i'm very thankful. Ganz ganz viel Liebe an jeden. <3

‚Vermissen' ist damit abgeschlossen. Aber natürlich schreibe ich weiter und die Grundstruktur für die nächste Fanfic steht auch schon, das wird supi.
(Wer mag, kann mir folgen, dann bekommt ihr eine Benachrichtigung, wenn das erste Kapitel online geht. But ofc just if u want to.)

Ich bedanke mich nochmal bei jedem, der diese Story gelesen hat. 🤍

Und wir sehen uns dann in der nächsten Story!
Much kisses!

Vermissen | Rezo x MexifyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt