Kapitel| 19.

111 6 0
                                    

Ich wälze mich im Bett hin und her, kann aber doch nicht einschlafen. Es ist fast vier Uhr und Denis ist noch immer nicht da. Eigentlich hatte er gesagt, er würde bald nachkommen. Seit Stunden überlege ich, ob ich ihm schreiben oder ihn anrufen soll, aber ich habe es nicht getan. Jetzt aber schnappe ich mein Handy und tippe eine Nachricht.

Alles ok?'

Ich lösche sie.

Liebling, ist alles in Ordnung?'

Und wieder lösche ich sie. Ich will nicht nervig sein. Aber ich habe ehrlich gesagt Angst. Es ist nur so ein Gefühl, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich Denis in Bezug auf anderen Frauen vertrauen kann. Mein Herz zieht sich allein bei der Vorstellung zusammen, dass er eine andere anfassen könnte.

Ich schließe die Augen und drücke sie fest zu. Es kann doch nicht sein, dass ich keine ruhige Minute habe.

Genervt von mir, stehe auf und wandere in die Küche, um mir etwas zu trinken zu holen. Dann setze ich mich ins Wohnzimmer und schalte den Fernseher an. Ich zappe auf den Musiksender, den Denis so gerne anschaut, und schaue mir ein paar Videos an, bis tatsächlich eines seiner Band kommt. Mein Herzschlag wird schneller. Er sieht anders aus. Die Haare dunkel und länger, und als sie an ihn heranzoomen sieht man deutlich die braunen Augen, wegen der Kontaktlinsen. Wird er, wenn er jetzt zurückgeht, wieder welche tragen? Und wird er seine Haare umfärben? Ich hoffe nicht.

Ich muss irgendwann vor dem Fernseher eingeschlafen sein, denn eine Berührung an meiner Schulter lässt mich hochfahren.

"Shsh, Baby, ich bin's nur", flüstert Denis und hockt sich vor die Couch.

Ich schaue ihn aus verschlafenen Augen an. "Hey ...", murmle ich heiser.

Er legt den Kopf schief. "Wieso schläfst du denn vor dem Fernseher, Süße?", sagt er leise und berührt mein Gesicht.

"Ich habe auf dich gewartet."

Er sieht mich zerknirscht an. "Es tut mir leid, die Jungs und ich, hatten viel zu besprechen."

Ich zucke mit den Schultern. "Schon klar."

Er zieht die Augenbrauen zusammen. "Du bist sauer, hm?"

Ich schließe die Augen. "Du hättest mir wenigstens schreiben können."

Er beginnt mit seinem Piercing zu spielen.

Sofort richte ich mich auf. "Wieso bist du nervös?"

Er bleibt weiter vor der Couch hocken und schaut zu mir hoch. Dann atmet er tief durch.

"Oh nein, sag jetzt nicht, du hast mich be- ..."

Er schüttelt den Kopf. "Nein, du denkst in die falsche Richtung, Baby."

Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. "Was dann?"

Er steht auf, streckt die Hände aus und nimmt meine, um mich auf die Beine zu ziehen. Dann lockt er mich ein Stück von der Couch weg. Einen Moment schaut er mir in die Augen und mein Herz hüpft nervös. Ich habe Angst davor, was er mir jetzt sagen wird. Will er Schluss machen, damit er auf der Tour frei ist?

Will er das mit mir doch ni- ...

Meine Gedanken brechen je ab, als er sich plötzlich vor mich kniet.

"Heirate mich?!" Er hält eine kleine Box in seiner Hand und öffnet sie, um sie mir entgegen zu strecken.

"Was?", hauche ich.

"Ich weiß, wir kennen uns noch nicht lange und wir sind erst ein paar Tage zusammen. Aber wir müssen ja nicht sofort heiraten. Ich möchte sagen können, dass meine Frau zu Hause auf mich wartet."

Addicted to youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt