17. Aeron

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Vorab, Aerons Vergangenheit ist mit Grund, dass er nur schwierig mit seinen Emotionen umgehen kann. Er weiß nicht, was er fühlt weil er es meistens verdrängt und deshalb ist es für ihn allgemein schwer zu deuten, was er will, was er fühlt.
Gibt einfach als Traumareaktion, dass man Erinnerungslücken hat und einfach Emotionen gar nicht versteht. Beides noch wichtig für die Story :))

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Aerons Sicht:

Zugegeben etwas überrascht, dass sie nicht protestierte, schaute ich dabei zu, wie sie sich den Pullover über den Kopf zog und dann ebenfalls die Hose über die Beine schob.

Sie hatte bereits einmal so knapp bekleidet vor mir gestanden. Als sie bei sich zuhause im Pool schwimmen gewesen war. Vielleicht war es ihr deshalb egal. Als sie sich gerade zum Wasser wenden wollte, hielt ich sie am Arm fest.

>> Hier können wir nicht ins Wasser. Hier sind wirklich noch Felsen. Wir müssen von rechts rein. <<

Sie schaute zu mir hoch und rieb sich nervös die Hände. Dann nickte sie und deutete mir voranzugehen. Sie trug ein schlichtes schwarzes Unterwäscheset und ich zwang mich dazu, ihr nicht auf die Brüste zu schauen, als ich mich umdrehte.

Man sollte niemanden so anschauen, wenn man eine Freundin hatte. Natürlich konnte es mal passieren, dass man automatisch jemanden musterte oder dass einem auffiel, dass man jemanden attraktiv fand, das war normal. Dagegen konnte man nichts tun. Es sollte einen nur nicht interessieren dem nachzugehen. Es sollte kein Interesse bestehen, die Person kennenzulernen oder daran den Körper zu erkunden.

Und das hatte ich bisher nie neben Emilia gehabt. Ich war loyal und das war Grundvoraussetzung für eine Beziehung.

Doch als ich über die Steine lief, drehte ich mich um, um zu schauen, ob sie mir folgen konnte. Sie hatte die Arme leicht von sich gestreckt, um das Gleichgewicht zu behalten und sich konzentriert auf die Unterlippe gebissen. Meine Mundwinkel zogen sich bei dem Anblick nach oben und ich musste zugeben, dass sie dabei ziemlich niedlich aussah. Einen Blick auf ihren Körper verbot ich mir trotzdem.

Als ich bei der richtigen Stelle angekommen war, blieb ich stehen und wartete auf sie. Als sie die Arme ausstreckte, griff ich automatisch danach und sie sprang über die letzte Steinlücke, die etwas größer war. Ich merkte, dass ich ihre Haut auf meiner mochte, deshalb ließ ich sie los.

>> Hier sind keine Steine mehr <<, erklärte ich und sie nickte zufrieden. Ich sah mich nochmal um. Der See war umrahmt von steilen Felswänden und aus dem Wasser ragten weitere Steine, auf denen wir rumgesprungen waren. Doch in der Mitte lag ungestört und ruhig die Wasseroberfläche. Ich war beim ersten Mal schwimmen selbst überrascht gewesen, wie tief dieser See war. Er war vielleicht 25 oder 30 m² groß und mehrere Meter tief.

>> Gibt es da drinnen Fische oder so? <<, fragte sie etwas unruhig und ich sah ihr ins Gesicht.

>> Oder so? Nur ein paar Unterwasserleichen sonst nichts. <<

>> Ach na dann. Das stört mich nicht. Die bewegen sich ja nicht mehr <<, sagte sie und lachte. Ich lächelte, während ich mich hinsetzte und mit den Beinen zuerst ins Wasser ging. Scheiße, es war doch kälter, als erwartet. Doch bevor ich es mir anders überlegen konnte, ließ ich mich ins Wasser gleiten.

Als ich auftauchte, stand Ophelia noch immer auf dem Stein und hielt jetzt den Fuß ins Wasser. >> Fuck. Fuck es ist so kalt Aeron. <<

Ich mochte es, wenn Leute meinen Namen sagten. Deshalb grinste ich und verdrehte verspielt die Augen. >> Stell dich nicht so an und komm rein. <<

AERON - Vom Tod geküsstWhere stories live. Discover now