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Ein Kribbeln durchfuhr mich, während mir Tränen in die Augen stiegen

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Ein Kribbeln durchfuhr mich, während mir Tränen in die Augen stiegen. Seine wunderschöne Iris lag auf mir und brachte meinen Körper zum Beben. Das Atmen fiel mir schwerer, denn mein Herz benötigte plötzlich mehr Platz. Es breitete sich in mir aus, durchbrach meine Rippen, als es heftig gegen meine Brust schlug. Am liebsten hätte ich mir meine Haut aufgerissen und mein Herz zu ihm gelassen, damit es einst wurde.
Die Wellen, welche seine Augen in mir auslösten, schlugen auf mir ein. Das kühle Blau musterte mich und meine Silhouette. Ein eisiger Schauer zog sich hinweg über meine Extremitäten, sorgte dabei für eine Gänsehaut. Meine Sicht verschwand, bis ich plötzlich am Meer angekommen war und nicht mehr in meinem Büro zu sein schien. Der salzige Duft stieg mir in die Nase. Ich spürte das Wasser an meinen nackten Füßen plätschern und obwohl das Meer angenehm kalt war, kühlte es meinen erhitzten Körper nicht ab.

„Wollen wir die Angelegenheit nicht bei einem Essen klären?", seine Worte katapultierten mich zurück in die Realität, zurück in mein Büro, in das Hier und Jetzt. Dabei wäre ich lieber erneut am Meer, wo die Sonne auf mir herab schien und das Gefühl der Freiheit sich in mir ausbreitete.

„Lass Sie uns doch über ihr Problem sprechen, weshalb sie hier sind", seine Anmache ging nicht spurlos an mir vorbei, denn zu gern hätte ich zugesagt.

„Ein Nein kann ich nicht akzeptieren, Baharim" seinen Kosenamen für mich prägte ich mir ein, wiederholte ihn, bis er in mein Gehirn gebrannt hatte, damit ich die Bedeutung herausfinden konnte.

„Herr Ates, lassen sie uns professionell bleiben und ihre Angelegenheit regeln", widersetzte ich mich seiner Forderung. Sein athletischer Körper beugte sich zu mir herüber, der süße Duft nach Jasmin umhüllte mich. Die würzigen Komponenten vermischten sich mit dem Salzigen des Meeres, balancierte dabei die andere Note gekonnt aus.

„Ich werde wiederkommen mein schöner Baharim" mit den Worten erhob sich Herr Ates von der Couch und verließ mein Büro. Ich blieb verwundert zurück, spürte die Leere in mir, nachdem er gegangen war. Sehnsucht breitete sich auf meiner Haut aus. Ich blieb noch einige Minuten sitzen, sortierte meine Gedanken, ohne Erfolg, bis ich mich zurück an den Schreibtisch setzte. Stunden vergingen, wo ich vertieft in meinen Akten war und nichts um mich herum mitbekam. Als ich auf die Uhr blickte, bemerkte ich, dass es noch mindestens zwei Stunden dauerte, die ich lieber hier absaß, obwohl es nichts mehr zu tun gab. Pablo würde mich auch erst am späten Abend erwarten, da er es gewohnt war, dass ich nicht zum Essen erschien. Ihn machte es scheinbar nichts aus, da er meine Anwesenheit für überflüssig hielt.

Gedanken versunken öffnete ich die Internetseite eines Restaurants, wo ich wusste, dass sie mir etwas liefern würden, obwohl sie es nicht anboten. Mein Nachname machte sich zum Vorteil. Ich wurde allerdings behindert, als ich mein Handy nirgends entdecken konnte. Meine Akten erhob ich, selbst unter dem Schreibtisch fand ich es nicht und auf dem Sofa lag es auch nicht. Missmutig setzte ich mich hin und überlegte, wie ich meinen knurrenden Magen anders befriedigen konnte, als mir Marie, ihr Schreibtisch einfiel. Dort angekommen, nahm ich das Telefon in meine Hand und wählte die Nummer des Restaurants.

Kein Anschluss unter dieser Nummer

Folgte auf meinen Versuch hin, weshalb ich mit dem Telefon zurück in mein Büro ging. Ich wählte erneut die Nummer, stellte dann aber fest, dass ich keinen Empfang hatte. Das Schicksal spielte mir wohl einen Streich. Ich hielt mein Gesicht in meinen Händen und atmete erschwert ein und aus. Verzweifelt und sehnsüchtig nach etwas zu essen packte ich meine Tasche und beschloss Heim zu gehen, in der Hoffnung Pablo würde mir es erlauben. Es kam nicht selten vor, dass er schlecht gelaunt von seinen Geschäften zurückkam und mir das Essen untersagte, weil ich nicht pünktlich zurück war. Ich betete deshalb zum Himmel hinauf, unwissend, wer sich dort befand.

Gerade als ich meine Handtasche geschultert hatte, öffnete sich die Tür zu meinem Büro. Männer in maßgeschneiderten Anzügen betraten den abgedunkelten Raum, gepackt mit Boxen. Der Duft nach frisch geschmorter Aubergine erfüllte den Raum, mischte sich bei einer weiteren Box mit Hähnchen. Eine rote Tischdecke wurde ausgebreitet und auf den Tisch platziert. Weißes Geschirr, geschmückt mit goldenen Akzenten und hochglanzpoliertes Besteck zierten den Tisch. Rote und weiße Rosen verschönerten den gedeckten Tisch. Abschließend wurde das Essen hergerichtet.

Die Männer verließen, ohne ein Wort gesprochen zu haben, mein Büro und hinterließen eine verwirrte Frau. Speichel sammelte sich in meinem Mund, da es himmlisch roch, jedoch wollte ich nicht so unhöflich sein und mich an den gedeckten Tisch setzen. Ich ahnte bereits, wer hinter dieser Aktion steckte, doch war die Person noch nicht aufgetaucht. Ungeduldig lief ich auf und ab, wartete auf das Eintreffen von Herrn Ates.

Zehn Minuten waren vergangen, als noch niemand eingetroffen war. Ich schwankte mit mir selbst, ob ich mich setzen oder heim gehen sollte. Schweren Herzens entschied ich mich diese Geste zu ignorieren und darauf zu hoffen, mein Ehemann hatte gute Laune. Allerdings nahm man mir die Entscheidung ab, da die dafür verantwortliche Person endlich hineinkam.

„Ich habe dir gesagt, ich komme wieder" sein schelmisches Grinsen ließ den kurzen Anflug von Zorn verschwinden, stattdessen freute ich mich über sein erscheinen.

„Isabelita" ich reichte ihm meine Hand, welche er dankend annahm.
„Acacio"

Gemeinsam setzten wir uns an den Tisch und bewunderten die Speisen. Das Wasser lief mir zunehmend im Mund zusammen, weshalb ich als Erstes die Initiative ergriff und mich bediente. Still aßen wir vor uns hin, bis Acacio die angenehme Ruhe unterbrach.

„Kommen wir zu meinem Anliegen, denn ich habe noch einiges mit ihnen vor heute" ich ignorierte seinen Spruch und konzentriere mich auf meine Arbeit, die sich wohl neuerdings anders gestaltete.

„Ich habe vor wenigen Wochen gegen einen Kollegen ein Auto rennen gehabt, Auto gegen Auto. Natürlich habe ich gewonnen, wurde dabei aber arglistig hintergangen, da die Polizei bereits auf mich wartete. Nun droht mir wegen des Vergehens eine Abschiebung zurück in die Türkei, was ich mit dir an meiner Seite verhindern will."

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The Effecting | 18+Where stories live. Discover now