Eigentlich hat Jimin die Schnauze voll von der ewigen Suche nach einem Partner, allerdings lässt er sich von einem Freund doch noch einmal breitschlagen und meldet sich in einer DatingApp an.
Dort lernt er den draufgängerischen Jungkook kennen. Bald...
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Vollkommen aus der Puste ließ Jimin sich in der hintersten Reihe auf die Holzbank plumpsen. Sie hatten es gerade noch rechtzeitig in die Kirche geschafft bevor die Trauung begann. Eigentlich mochte Jimin die Aufmerksamkeit und das im Mittelpunkt Stehen, aber in diesem Moment war es ihm ziemlich unangenehm, als die Blicke seiner Verwandten und der Familie der Braut ihn abschätzig trafen. Jimin und seine beiden Begleiter hatten es nämlich nur so knapp in die Kirche geschafft, dass sie sogar bereits auf die Braut und ihren Vater getroffen waren, die nur noch auf das Okay des Trauredners warteten, um den Einzug in die Kirche zu beginnen.
„Wegen dieses dummen Staus hätten wir jetzt fast die Trauung verpasst.“, schimpfte Jimin flüsternd. Jungkook, der links neben ihm saß, flüsterte daraufhin zurück: „Wäre es denn so schlimm gewesen, wenn wir diesen langweiligen Teil einfach übersprungen hätten und gleich zur Feier übergegangen wären?“. Taehyung reagierte darauf allerdings etwas taktvoller und legte seine Hand auf Jimins Oberschenkel ab. „Aber wir haben es noch geschafft, also ist doch alles gut.“ Jimin nickte und ließ einen tiefen Stoßseufzer frei.
Keine Minute nachdem die drei Männer angekommen waren, erklang auch schon die erste Melodie und in Begleitung des erstens Hochzeitsliedes betrat die Braut die Kirche, um in ihrem wunderschönen, schneeweißen Kleid auf den Altar zuzuschreiten.
Auch wenn Jimin kein Verfechter der Kirche war, folgte er der darauffolgenden Trauung aufmerksam und gespannt. Er war erfüllt von Stolz, wenn er seinen kleinen Bruder dort vorne vor dem Altar beobachtete, wie er seiner langjährigen Freundin das Ja-Wort gab. Jimin hatte schon immer gewusst, dass sein Bruder vor ihm heiraten würde, auch wenn er jünger war als Jimin. Alleine schon die Tatsache, dass Jimin schwul war erschwerte diese Tatsache drastisch. Umso mehr freute er sich für seinen Bruder, dass zumindest einer von ihnen das Glück einer Ehe erfahren würde.
„Hier“, flüsterte Taehyung leise und reichte Jimin ein Taschentuch, als er beim Ringtausch seine Tränen nicht länger zurückhalten konnte. Dankbar nahm er das Taschentuch entgegen und lächelte Jungkook gleichzeitig an, als dieser seine linke Hand in seine nahm. „Ich finde es wirklich niedlich zu sehen, dass du so nah am Wasser gebaut bist.“, murmelte Jungkook leise und drückte aufmunternd seine Hand. „Früher war es mein größter Wunsch, dass ich einmal heiraten würde, aber da hat mir das liebe Leben einen Strich durch die Rechnung gemacht. Natürlich bin ich da dann ein bisschen empfindlicher.“, raunte Jimin und Jungkook sah ihn verwirrt an. „Wer sagt denn, dass du nicht auch irgendwann heiraten wirst?“. Jimin setzte schon zum Sprechen an, aber Taehyung unterbrach die beiden mit einem scharfen „Psst“.
Gescholten wie zwei unartige Kinder richteten Jungkook und Jimin ihre Aufmerksamkeit mit zerknirschtem Gesichtsausdruck zurück auf das langweilige Gerede des Pfarrers. Jimins Familie hatte noch nie viel mit der Kirche anfangen können, aber die Familie der Braut war furchtbar christlich religiös und da sie aber diejenigen waren, die die Hochzeit zahlten, hatte Jimins kleiner Bruder sich dem Willen gebeugt und die Hochzeit nach christlichen Vorgaben in einer Kirche organisiert.
