❀Kapitel 1: Geister der Vergangenheit❀

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Liam POV

Es sind schon einige Jahre vergangen, seitdem ich in Sensei Wus Akademie angefangen habe. Immer wenn ich daran zurückdenke, wie ich hier gelandet bin, überkommt mich das ungute Gefühl, dass Claire mich dafür ausgelacht hätte. Um es kurz zu fassen, mein Vater ist nervig. Böse hier, böse da, den ganzen Tag. Dann gab es noch die einigen Male, in denen er dachte, es sei eine brillante Idee, irgendwelche Bomben in Ninjago zu installieren, um die sich später dann die Ninja kümmern durften. Mein Vater hat sich ziemlich unbeliebt gemacht und mich gleich mit. Den einzigen Ausweg, den ich gesehen hatte, war ein Job. Natürlich war die Idee unkomplizierter als die eigentliche Umsetzung. Ich meine, wer ist so verrückt und stellt den Sohn eines Mannes ein, der versucht, Ninjago zu vernichten? Genau, der Sensei mit dem "Tee-Suchtproblem". Jetzt mal ehrlich, kein normaler Mensch könnte diese Art an Menge auch nur in einem Jahr konsumieren.

Um wieder zum Thema zurückzukommen, ich weiß nicht, was er in mir gesehen hat, aber ich wurde zu einem Lehrer an seiner Akademie, mit den Ninja als meinen Arbeitskollegen. Nicht gerade mein Wunschkriterium, aber ich hatte keine andere Wahl, dieses Jobangebot oder ein nimmer endendes "Böse hier, böse da, blabla".

Nach meiner Festeinstellung erwartete ich, um ehrlich zu sein, Gegenwind, aufgrund meines Hintergrundes. Aber die Meister der Elemente waren sehr verständnisvoll. Kann an der ganzen Lloyd- und Lord-Garmadon-Geschichte liegen, wenn ich so darüber nachdenke.

,,Bitte lest bis morgen den Rest des Kapitels über die Versiegelung der alten Schlangenvölker. Das war es dann für heute."

Ich klappte mein Unterrichtsbuch zu und packte meine Sachen, während sich der Klassenraum leerte. Ich seufzte und ging Richtung Pausenraum.

,,Was für ein anstrengender Arbeitstag. Sie wollen einfach nicht zuhören. Ich bin doch der Meister der Schatten und kein Lehrer", murmelte ich vor mich hin, als ich die Tür öffnete.

,,Wer hat meinen Pudding gegessen? Darauf stand extra mein Name!", schrie Jay, der aufgebracht mit seinem Löffel herumfuchtelte.

,,Aber da stand nicht 'Labbertasche' drauf", lachte Cole und kassierte sogleich einen eisigen Blick vom Meister der Blitze.

,,Jay, reg dich ab. Du kannst meinen haben." Ich lief zum Kühlschrank und warf ihm einen frisch verpackten Pudding zu.

,,Weißt du was? Du bist ein besserer Freund als dieser Stein von Freund." Lachend fing er an, den Pudding zu verschlingen.

,,Wen nennst du hier 'Stein von Freund'? Das macht nicht mal Sinn, Blaubeere!", schrie Cole.

,,Und es geht schon wieder los", seufzte der Meister des Feuers.

,,Mal abgesehen von unserem Streit, Cole, findet es noch jemand doof, dass Lloyd der goldene Ninja sein darf, der rumfliegt und Preise einheizt, während wir hier als Lehrer festsitzen und keine Kräfte haben? Ach, ich vermisse unsere Kräfte", jammerte der Meister der Blitze, der unterbrochen wurde, als Nya nun auch den Raum betrat.

,,Warum habe ich beim Unterrichten immer das Gefühl, dass mir die Jungs einfach nicht zuhören?"

,,Mach dir nichts draus, Schwesterchen. Mir hört auch niemand zu", äußerte Kai, während er gelangweilt einige Runden um sich selbst mit seinem Drehstuhl drehte.

,,Wisst ihr schon das Neuste? Uns wurde ein Schulausflug nach Ninjago City zum berühmten Borg Tower genehmigt", verkündete Nya.

,,Der Cyrus Borg?! Der Erfinder der schwebenden Autos und all dem anderen coolen Zeug", quietschte Jay auf und vergaß seinen vorherigen Kummer.

,,Ja, Jay, die Borg-Industrie", lachte Nya. ,,Aber wir müssen jetzt gleich aufbrechen. Dieses Angebot kam relativ kurzfristig." Mit diesen Worten verschwand die schwarzhaarige Frau im Büro, um einige Unterlagen zusammenzusuchen.

,,Auf geht's, Leute!" Die anderen und ich stürmten aus dem Zimmer, in dem wir Kai zurückließen.

,,Hey! Wartet doch, Leute!", schrie Kai und machte sich auf den Weg nach draußen.

Im Bus angekommen setzte ich mich auf den freien Platz am Fenster. Sensei Wu hatte sich uns auch angeschlossen. Ich war schon lange nicht mehr in Ninjago City, aber laut den anderen ist es kaum wiederzuerkennen.

Wir fuhren ab, und meine Gedanken schweiften mal wieder zu meiner kleinen Schwester. Lebt sie noch? Wenn ja, was ist in dieser Nacht passiert? Ist es meine Schuld gewesen? Habe ich als ihr großer Bruder versagt? Habe ich meine Mutter enttäuscht? Wäre mein Leben anders verlaufen, hätte ich besser aufgepasst an jenem Tag? Ich war doch selbst noch ein Kind, mit einer kaputten Familie.

Mein Vater war nicht immer böse. Ganz im Gegenteil, vor dem Tod meiner Mutter war er ein guter und fürsorglicher Mann. Als sie sich kennenlernten, hatte sie eine Mission auf Ninjago. Unsere Mutter sollte ein erfolgreiches Abkommen schließen, im Auftrag der Separatisten. Diese hatten in der Vergangenheit ein sehr großes Interesse daran, Ninjago als Verbündeten zu gewinnen, um militärische Stützpunkte einrichten zu können. Auf einer Besprechung über dieses Abkommen verliebten sie sich. Ihre Liebe zueinander war jedoch verboten. Der Kodex der Separatisten sieht diese Art der Gefühle als Zeichen der Schwäche und bestraft sie mit dem Tod. Trotz allem trafen sie sich heimlich. Meine Mutter entschloss sich für einige Zeit unterzutauchen, mit der Hilfe meines Vaters. Einige friedvolle Jahre vergingen, in denen sie Claire und mich bekamen. Wir waren eine perfekte, liebevolle Familie. Doch eines Tages sollte jene Entscheiddung uns zum Verhängnis werden. Meine Schwester war erst fünf Jahre alt, als ein Sith in unser Heim eindrang. Mein Vater wurde aufgrund von Protesten in Ninjago City aufgehalten. Unsere Mutter versteckte uns beide in einem Schrank und sagte, dass wir keinen Laut von uns geben sollen, egal was passieren mag, und dass sie uns liebte. Direkt danach wurde sie durch ein rotes Lichtschwert getötet. Wir weinten bitterlich. Ich erinnere mich noch genau daran, wie kalt sich ihre Hände an jenem Tag anfühlten. Ich wusste ganz genau, dass wir ihre Wärme nie wieder spüren würden. Als mein Vater zurückkehrte, erlitt er einen Zusammenbruch. Ab diesem Tag war er nicht mehr er selbst. Das Böse fand den Weg in sein Herz. Von Hass getrieben schwor er sich, dass alle dafür bezahlen würden, die Siths wie auch Ninjago.

Fünf Jahre vergingen, in denen meine kleine Schwester und ich dazu erzogen wurden, Böses zu tun. Jedoch zur Enttäuschung meines Vaters hatten wir einen zu guten Kern. Eines Nachts ging Claire heimlich in den gefährlichen Wald. Sie wollte das Grab unserer Mutter besuchen. Dieser Wald existiert schon seit der erste Spinjitzu Meister Ninjago erschuf. Die Leute, die ihn ohne eisernen Willen betraten, fanden niemals ihren Weg zurück und wurden von ihm verschluckt. Als ich herausfand, dass meine kleine Schwester nicht mehr bei mir war, suchte ich sie. Die Suche war jedoch vergeblich, von ihr gab es keinerlei Spur. Mein Vater ging davon aus, dass sie von Wölfen oder Ähnlichem getötet wurde. Ich war aufgelöst. Sie war nicht tot. Ich wollte ihren möglichen Tod einfach nicht wahrhaben.

In den ganzen Jahren, die ab dieser schicksalhaften Nacht vergingen, wartete ich hoffnungsvoll auf ihre Rückkehr. Bis zum heutigen Tag gebe ich mir die Schuld an ihrem Verschwinden. Hätte ich bloß besser aufgepasst. Claire war schon immer das sensiblere Kind.

,,Man ist nur kurz weg und schon..."

Ich wurde von Nya aus meinen Gedanken gerissen, die über unsere Ankunft im neuen Ninjago staunte. Ich wandte meinen Blick zum Fenster. Jetzt verstehe ich, warum alle meinten, es sei kaum wiederzuerkennen. Das ist unglaublich. Sprachlos begutachtete ich die Roboter sowie die fliegenden Autos, die uns entgegenkamen.

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Ninjago: Fight of Love {FSK18}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt