Der doppelte Aberforth (Aberforth)

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Es war ein entspannter Mittwochnachmittag, als Albus bei seinem Bruder Aberforth saß und sich ein Butterbier gönnte. Die beiden Brüder unterhielten sich und Aberforth machte nebenbei ein paar Arbeiten hinter dem Tresen. Nach einer Weile musste der Gastwirt kurz nach hinten gehen, um etwas zu holen. Albus bemerkte währenddessen, dass irgendwas in seiner Hosentasche drückte. Als er hineingriff, stellte er genervt von sich selbst fest, dass er vergessen hatte, den Zeitumkehrer, den er heute im Unterricht gezeigt hatte, aufzuräumen. Um das Gerät nicht versehentlich auszulösen, legte er ihn auf den Tresen. Hätte er doch nur geahnt, was er damit verursachen würde...

Er hatte gerade leer getrunken, da kam Aurelius die Treppe nach unten. „Oh hi mein Schatz", begrüßte der Schulleiter seinen Neffen lächelnd. Aurelius lächelte ebenfalls und umarmte Albus kurz. „Ich muss nochmal hoch in die Schule, hab was vergessen. Kommst du mit?", schlug der junge Mann vor. Albus überlegte kurz. „Warum eigentlich nicht. Gellert ist mit Adwin bei Bath und ich wollte mir noch etwas die Füße vertreten", erwiderte er schließlich und stand auf. Eilig legte er Aberforth das Geld auf den Tresen und ging mit Aurelius nach draußen. Was er dabei allerdings vergaß, war der Zeitumkehrer, der nun einsam und verlassen auf dem Tresen des Eberkopfs lag.

Die Tür des Gasthauses war kaum ins Schloss gefallen, da kam Aberforth von hinten wieder an den Tresen. Sofort fiel sein Blick auf den Zeitumkehrer und er seufzte. ‚Albus hat seinen Kopf wirklich im Bett neben Gellert eingelagert', fluchte er in Gedanken, bevor er nach draußen rannte, um Albus noch zu erwischen. In seiner Eile übersah er einen Stein und stolperte darüber. Wie nicht anders zu erwarten, wurde der Zeitumkehrer durch den Sturz und ließ Aberforth fluchend verschwinden. Auf einer Bank nahe des Geschehens lag Antonio und grinste. Der Chupacabra wusste genau wo Aberforth jetzt landen würde, denn schließlich hatte er damals Teile dieses Ereignis miterlebt. Damals, im Sommer 1899...

Mit einem lautem Knall, landete Aberforth auf dem Holzboden eines Wohnzimmers. Als der Gastwirt seine Augen öffnete und sich benommen umsah, realisierte er, dass es nicht irgendein Wohnzimmer war. Es war das Wohnzimmer seines Elternhauses in Godrics Hollow! Er wollte gerade aufstehen, da spürte er schon die Spitze eines Zauberstabs in seinem Nacken. „Keine Bewegung oder ich puste Sie weg", drohte die Stimme, zu der der Zauberstab gehörte. Aberforth erschauderte... denn es war seine eigene Stimme. „Ich würde mir meine nächsten Schritte gut überlegen", setzte der Gastwirt an, „Denn mich zu töten, wäre Selbstmord, mein Lieber" Während er sprach, drehte er sich zu seinem jüngeren Ich um. Der junge Mann zog scharf die Luft ein, als er in seine eigenen Augen blickte. Geschockt ließ er seinen Zauberstab sinken. „Merlins Bart. A-Aber wie ist das möglich?", wollte der Teenager von seinem Gegenüber wissen. Aberforth hielt grinsend den Zeitumkehrer hoch. „Sagen wir mal Albus hat seinen Kopf nicht immer in Betrieb", stellte er fest und stand langsam auf. Der jüngere Aberforth ließ sich geschockt aufs Sofa sinken, wo sein älteres Ich ihm kurz darauf Gesellschaft leistete.

Lächelnd ließ der Gastwirt seinen Blick über den Wohnzimmertisch schweifen. „Ich sehe, wir bekommen gleich Besuch von unserer Liebsten, hm? Und wenn ich mir die Auswahl hier so ansehe, ist unser Sohn wohl auch schon anwesend, zumindest in Noras Bauch", analysierte er lächelnd und schwelgte dabei in Erinnerungen. Der Teenager Aberforth lächelte bereit. „Es wird also ein Junge, ja? Wie haben wir ihn genannt? Haben wir noch mehr Kinder bekommen? Wo haben wir Nora geheiratet? Haben wir ein Gasthaus aufgemacht? Ist das blonde Gift endlich weg und wenn ja, wen hat Al jetzt?", sprudelte es förmlich aus dem jungen Mann heraus. Vorsichtig legte der erwachsene Aberforth ihm den Finger auf den Mund. „Hör zu", begann er vorsichtig, „Ich kann dir nicht alles sagen, aber ich werde versuchen, deine Fragen wenigstens ein bisschen zu beantworten, um dich vorzubereiten. Also unser Sohn wird Aurelius heißen, ich denke das kann ich preisgeben. Alles andere zum Thema Kind, werde ich nicht anschneiden. Zum Thema Gasthaus, da es nicht mehr lange dauert, bis die Idee Gestalt annimmt, ja haben wir. Wegen Nora... ich möchte dazu einfach nur sagen, dass wir sie immer sehr lieben werden, aber ich kann und werde dir nicht sagen, wie die Sache endet. Aber egal was kommt, wir stehen das durch, das kann ich dir versprechen. Ja bleibt noch Gellert... also sagen wir mal, wir haben eine Weile Ruhe vor ihm, aber er wird wiederkommen wie ein Boomerang. Allerdings muss ich sagen, dass ich ihn mittlerweile sehr mag. Auch wenn du mich jetzt für verrückt erklärst." Je mehr der Gastwirt erzählte, desto bettelnder wurde der Blick seines jüngeren Ichs nach mehr, doch Aberforth wusste, dass er eigentlich schon zu viel gesagt hatte und versuchte, einen harten Blick aufzusetzen.

„Bitte sag mir doch wenigstens, was mit Nora und uns wird", bettelte der Teenager. Aberforth schüttelte standhaft den Kopf. „Es tut mir leid, dass kann ich nicht tun es würde die ganze Zeitlinie sprengen. Aber sie wird uns immer lieben und wir sie. Und Aurelius wird wirklich ein wundervoller Junge, er wird so viel von ihr haben. Vielleicht noch eine Sache damit du weißt, dass alles im Grunde gut wird, wir haben sogar schon eine kleine Enkeltochter. Aber mehr kann ich wirklich nicht sagen entschuldige", versuchte der Gastwirt sein Gegenüber zu trösten.
„Wenn du dich schon so zierst, ahne ich schon, wie es ausgehen wird. Aber immerhin werden wir unseren Sohn haben", gab der junge Aberforth deprimiert zurück. Seufzend nahm der Gastwirt seine Hände. „Versprich mir einfach, dass du die Zeit mit ihr genießen und immer für unsere Familie kämpfen wirst, dann wird alles gut", bat er vorsichtig.
„Ich verspreche es", stimmte sein Gegenüber zu und drückte seine Hand. Erst wollte er noch wegen Ariana fragen, doch da er wusste, dass er wahrscheinlich nichts erfahren würde, ersparte er sich die Enttäuschung gleich.

Nachdem sie noch eine Weile still dagesessen hatten, erhob sich der Gastwirt langsam. „Ich glaube, ich sollte langsam zurück in meine Zeit, Albus das blöde Ding zurückbringen", meinte er schief grinsend. Sein jüngeres Ich nickte. „Ja, Nora kommt sicher auch gleich und sie soll dich ja nicht sehen", fügte er hinzu und umarmte sein erwachsenes Ich kurz. Doch gerade als die beiden Aberforths sich voneinander lösten, stand eine etwas überraschte Venora in der Wohnzimmertür. „Oh ich wusste nicht dass du Besuch hast", kam es etwas überrumpelt von der jungen Frau. Während der junge Aberforth nervös nach Worten suchte, hatte der Gastwirt einen Geistesblitz. „Verzeiht, dass ich in eure Verabredung geplatzt bin, aber ich bin ein alter Freund von Percival und war gerade auf der Durchreise. Da dachte ich, ich komme mal vorbei. Aber macht euch keine Sorgen, ich bin schon wieder auf dem Sprung", log er schnell und gekonnt, bevor er Venora einen Handkuss gab und nach draußen verschwand.
„Charmanter Herr und er sieht für sein Alter wirklich gut aus, muss ich sagen", meinte Venora, als sie Aberforth aus Hörweite wähnte. Dieser hörte die Worte seiner Liebsten jedoch noch und grinste in sich hinein, bevor er den Zeitumkehrer betätigte und nach Hause reiste. Erneut bemerkte niemand Antonio, der auf einer Fensterbank des Dumbledore Hauses lag und sich, erfolgreich, schwor, dieses Ereignis nicht zu vergessen.

Etwas sanfter als zuvor landete Aberforth in seiner Gaststube. Als er gerade nach draußen gehen wollte, um Albus den Zeitumkehrer zu bringen, hörte er von oben Serafina lachen. ‚Ach was solls, das hat bis morgen Zeit', beschloss er in Gedanken, steckte den Zeitumkehrer ein und ging nach oben ins Wohnzimmer. Dort wurde er vom breiten Lächeln seines Sohnes empfangen, der mittlerweile schon wieder zurück war. „Hi Papa, kuschelst du ein bisschen mit uns?", bettelte Aurelius schon fast.
„Sehr gern Schatz", erwiderte Aberforth und kuschelte zu seinem Sohn und seiner Enkeltochter. Nachdem er die beiden eine Weile beobachtet hatte, streichelte er Aurelius' Haar. „Ich wollte dir schon lange mal sagen, dass du das Lächeln deiner Mutter hast, mein Schatz. Und ich danke dir, dass ich sie durch dich immer bei dir habe", säuselte er seinem Sohn ins Ohr und küsste seine Stirn.
„Und ich freue mich, dass sie in mir weiterlebt, Papi, ich weiß sie wäre stolz auf uns alle", kam es etwas müde von Aurelius zurück, während er sich an Aberforth kuschelte.„Oh ja, das wäre sie", stimmte der Gastwirt zu und merkte, wie seine Augen langsam schwer wurden. Es dauerte nicht lange, da waren Vater und Sohn sowie die kleine Serafina glücklich eingeschlafen. Und auch wenn der Tag für Aberforth sehr emotional war, war er überglücklich ihn erlebt zu haben.


So Leute das war mein neuer Oneshot, ich hoffe es hat euch gefallen!

Tja da gab's den guten Abe heute mal doppelt, also ich fand's geil 😂💛🐐
Auch wenns sehr emotional war...

Der Vorschlag für diesen Oneshot, kam von der lieben Nyarinde und ich fand's von Anfang an geil 😂👍
Ich hoffe dir hat meine Umsetzung gefallen meine Liebe 💛

Aber nun würden Abe, Toni und ich ja mal sehr gerne wissen, wie ihr an Venoras Stelle reagiert hättet, hättet ihr auf die schnelle was gemerkt? Lasst es uns gerne wissen!

In diesem Sinne, heil Antonio und bis zum nächsten Mal,

Eure Mylady 

Phantastische Oneshots und wo sie zu lesen sindWhere stories live. Discover now