Kapitel 7

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PoV Legolas

Ich wurde durch kichern geweckt und öffnete die Augen. Vor mir stand Elladan und Elrohir, oder besser gesagt vor uns, denn mein Kopf lag auf Aragorns Achulter und sein Kopf auf meinem. Ich sprang auf, wodurch Aragorn umfiel und ebenfalls aufwachte. Er blinzelte ein paar mal, bis er begriff, was los war und auch aufsprang. "Das ist nicht wonach es aussieht." riefen wir gleichzeitig. "Jaja, und wir sind Orks." kicherte Elladan. "Ihr seid so doof, wisst ihr das eigentlich?" motzte Aragorn. Elrohir kicherte. "Komm Bruderherz, lassen wir die beiden Turteltauben mal alleine." Elladan nickte, versuchte sich ein Lachen zu verkneifen was ihm nicht sonderlich gut gelang. Seufzend meinte ich: "Die beiden sind unmöglich." Aragorn nickte zustimmend. "Da hast du absolut recht. Lass uns zurück zum Schloss, wer weiß, wer sich noch alles über uns lustig macht." Ich stimmte zu und so kehrten wir zum Schloss zurück. "Wettlauf?" fragte Aragorn auf einmal. "Wohin denn?" Aragorn zuckte mit den Schultern und lief los. "Egal. Einfach irgendwohin!" rief er über die Schulter zurück. Lachend rannte Legolas los und schon bald hatte er den schwarzhaarigen eingeholt. Sie rannten über die grünen Wiesen und durch den Wald. Da sah Aragorn seine Chance Legolas zu überholen. Er sprang  über ein paar Büsche... und krachte direkt in Legolas. Die beiden kullerten einen kleinen Hügel hinunter und blieben am Fuße liegen. Legolas versuchte, Aragorn von sich runter zu schubsen, was ihm jedoch nicht gelang. "Geh runter, du Schwergewicht." meckerte der Elbenprinz. Gespielt empört sah Aragorn den kleineren an. "Wie hast du mich genannt?" Legolas grinste. "Schwergewicht." Aragorn setzte sich auf. Diesen Moment nutzte Legolas um sich zu befreien. Er schubste Aragorn um, setzte sich auf ihn und fing an, ihn durch zu kitzeln. "Legolas, hör auf, ich *japs* krieg keine Luft mehr!" stieß Aragorn zwischen den Lachern aus. Er packte die schlanken Handgelenke des blonden und drehte sie um. Aragorn grinste siegessicher. "Und wer hat jetzt verloren?" "Arsch." murmelte Legolas. Plötzlich stockte er und starrte in Aragorn Gesicht. "Was ist? Hab ich was im Gesicht?" Kaum merklich schüttelte Legolas den Kopf. "Nein... aber ich hab selten etwas I so schönes gesehen." hauchte der Elb. Völlig verdutzt stand Aragorn auf und sah Legolas perplex an. "Was?" Als Legolas klar wurde, was er so eben gesagt hatte, färbten sich seine Ohrspitzen rot. "Ähm... hab ich das gerade wirklich laut gesagt?" Aragorn nickte. "Öhm... am besten gehen wir jetzt einfach zurück und vergessen das ganze einfach." schlug Legolas vor. Aragorn hielt ihm eine Hand hin und zog ihn hoch. Schweigend gingen die beiden zurück zum Schloss. Als sie dort ankamen, gingen sie direkt in den Speisesaal, aus dem es ganz wunderbar nach Essen roch. Sie setzten sich schweigend und widmeten sich beide ihrem Essen. Legolas Ohrenspitzen waren immer noch rot. "Was ist denn bei euch los? Man könnte meinen, dass einer von euch dem anderen ein sehr... wie soll ich sagen?... Nettes Kompliment gemacht hat oh es es zu wollen." lachte Glorfindel und Legolas' Ohrspitzen wurden, wenn überhaupt noch möglich, noch röter. "Wie jetzt? Stimmt das etwa?" fragte Elladan? Stumm nickte Aragorn, wärend er rot wie eine Tomate wurde. Kurz war es still, doch dann stieß Elrohir einen Freudenruf aus und Elrohir fluchte. "Die Kasse lässt grüßen!" freute sich Elrohir und Elladan schon seinem Zwillingsbruder drei Silberstücke zu. Legolas und Aragorn und eigentlich auch alle anderen starrten die beiden an. "Was? Wir haben halt gewettet, wann das erste Kompliment fällt. Und diese Wette hab ich ja jetzt gewonnen. Ach übrigens, da fehlt noch ein Silberstück, also her damit." Das letzte sagte Elrohir an Elladan gewandt. "Ihr so doof." motzte Aragorn. "Wir haben dich auch lieb, Brüderchen." säuselte Elrohir und sein Zwillingsbruder fiel daraufhin von seinem Stuhl. Die anderen hatten das ganze nur grinsend beobachtet. "Lasst die beiden doch mal, die sehen ja schon aus wie zwei überreife Tomaten." meinte Glorfindel und Erestor kicherte bei dem Vergleich. Na gut, vielleicht nicht wirklich wegen des Vergleichs. 

Als das Abendessen endlich zu Ende war, gingen alle ihres Weges. Das hieß vor Erestor so viel wie: ab in die Bibliothek, ein gutes Buch hohlen und sich auf sein Gemach verkrümeln. Doch daraus wurde nichts. Denn als er sich gerade ein Buch nahm und den Klappentext laß, wurde er auf einmal von hinten umarmt und ein Kopf legte sich auf seine Schulter. Erestor zuckte zusammen. "Tschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken." flüsterte Glorfindel und Erestor kroch eine angenehme Gänsehaut über den Rücken. "Was machst du denn in der Bibliothek? D ließt doch nie." fragte Erestor. "Ich hab dich gesucht." hauchte Glorfindel in Erestors Ohr. Der schwarzhaarige drehte sich um. "Und wieso hast du mich gesucht?" Man konnte die Anspannung fast in der Luft knistern hören. Da ließ Glorfindel den kleineren los, schlenderte zu einem Tisch, auf dem mehrere Bücher lagen, und nahm eines in die Hand. "Ich wollte fragen, ob du ein gutes Buch hast, das ich lesen kann?" Glorfindel schmiss das auch wieder zurück auf den Tisch und drehte sich wieder zu Erestor um. Dieser war lautlos an ihn heran getreten, so nah, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten, als der blonde sich umdrehte. "Ach ja? Und woran liegt es, dass ich dir nicht glaube?" Glorfindel zog den kleineren noch näher an sich heran. Er konnte den Atem des Bibliothekar schon auf seinen Lippen spüren. Sie waren so nah, nur ein paar Zentimeter, ach was, Millimeter. "Du machst mich verrückt, weißt du das?" hauchte Glorfindel an Erestors Lippen. "Tu ich das?" "Ja. Du raubst mir meinen Verstand." Und endlich, endlich legten sie ihre Lippen auf einander. Es war ein sanfter, vorsichtiger Kuss, und doch trotzdem voller Leidenschaft. Irgendwann lösten sie sich aus Luftmangel von einander und sahen sich in die Augen. "Le melin*." flüsterte der schwarzhaarige. "Ich dich auch, Erestor." Und dann küssten sie sich wieder.

*ich liebe dich

Le melin, aron nîn, le melinWhere stories live. Discover now