The final woman

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Ein Jahr zuvor

„Madame Cullen, wir müssen evakuieren."

Ich schnaubte. Blickte auf den Pager. Sie antwortete einfach nicht! „Unfug, wir sind sicher. Wir sind schließlich im Kapitol."

Mir war übel vor Sorge. Noch nie in meinem ganzen Leben hatte ich geliebt, und nun das! Ich schnappte meine Schlüssel vom Bord und der Butler lief aufgeregt hinter mir her.

„Nein, sie dürfen nicht da raus. Senator Cullen..."

„Kann mich mal!"

„Anastasia!"

Ich stoppte und begann, zu zittern. „Was hast du mit Monarch Ost zu schaffen?", wollte mein Gatte wissen.

„Ni...nichts."

Eine Tür schloss sich, wie immer zog sich der besorgte Butler zurück. Nein, helfen würde er mir nie. Ich spürte die Vibration der Schritte meines Gatten unter meinen Füßen und ballte die Fäuste. Holte tief Luft.

„Declan, ich gehe. Für immer."

Er lachte. Packte mein Haar, die Spange drückte sich tief in meine Kopfhaut und ich schrie auf. Er zog meinen Kopf zurück, sodass ich in seine kalten, grauen Augen blicken musste.

„Das ist leider unmöglich, Kätzchen. Niemand verlässt die Familie."

Ich schnaubte. Schon bekam ich einen Tritt und flog. „Welche Familie? Du hast dich in meine...", wieder, ein Tritt.

Ich kauerte mich zusammen. Er sparte immer mein Gesicht aus, damit ja niemand sah, dass der charmante Senator Cullen ein Schläger war, aber da ich gerne schulterfrei und tiefe Dekolletés trug, ging seine Rechnung nicht auf. „Sag mir, was hast du angestellt?", brüllte er.

Ich kicherte. Blickte zu ihm auf. „Wie fühlt es sich an, hm? Wenn man jemanden behandelt wie einen nutzlosen Gegenstand, macht es dich gei..."

Ein Schmerz, so scharf, dass er mir den Atem nahm. Ich kippte zur Seite, Blut floss aus meiner Nase, er hatte sein Tabu gebrochen. Es machte ihn rasend, dass ich nicht redete. Bisher hatte ich nie etwas getan, was seinen Ruf schaden könnte, aber jetzt hatte ich eine Nutte gebucht, nein, gar nicht. Sie hatte sich buchen lassen. Bastet tat nur, was sie wollte...

„Fass dich an!"

Ich hörte ihre Stimme immer noch in meinem Kopf. Oh, Gott, nie in meinem Leben war ich so gut gekommen, und sie hatte mich nicht mal berührt! Und da ich wollte, dass sie es tat, musste ich mich ihr würdig erweisen und endlich diesen Mann verlassen. Denn Bastet, die Königin der Katzen, stand nicht auf reiche Bitches! Ich lachte wieder.

„Du bist vollkommen durchgedreht. Geh' nach oben. Du verlässt das Haus nicht, bis die Sache geklärt ist", befahl mein Mann.

„Sir...Telefon. Es ist dringend."

Ich blickte auf, Michail, der Butler, guckte mich nicht an. Ich wischte das Blut ab und rappelte mich auf, ging weiter, bis Declan kapierte und mich wieder anpackte. „Wo willst du hin, hast du nicht begriffen, dass...?"

„Sir, der Präsident!", mahnte Michail.

Declan fluchte. „Lassen sie sie nicht raus!"

Weg war er, durch eine der fünf Türen, die vom riesigen Foyer abgingen.

„Natürlich lässt du mich raus, Michail. Wir sind Familie", sagte ich schief lächelnd.

Er war wirklich in der Zwickmühle. Blickte zur Eingangstür, dann zu der, hinter der der Salon lag und wo man Declan herum schleimen hörte.

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