Kapitel 260

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Wincent

Da wir morgen wieder einen Offday haben, fuhren wir in der Nacht von Bremen nach Hause. Dort sind wir auch gleich todmüde ins Bett gefallen. Mittlerweile haben wir schon wieder Morgen und ich sitze ein bisschen am Laptop. Elli liegt noch oben im Bett und schläft. Wir haben mit Mum ausgemacht, dass sie trotz Offday die Kinder behält. Elli muss sich einfach schonen und wenn sie schon mit auf Tour fährt, müssen wir wenigstens an diesen Tagen sehr ruhig machen. Wir wollen einfach nicht, dass dem kleinen Bauchzwerg oder auch Elli etwas passiert. Ich sehe es ihr ja an, was für Schmerzen sie hat. ,,Morgen", höre ich sie plötzlich und gerade als ich mich zu ihr umdrehen möchte, schlingt sie ihre Arme um meinen Hals. ,,Guten Morgen, hast du gut geschlafen?", frage ich leise und streichle ihr über die Arme. ,,Ja", seufzt sie und kuschelt sich mehr an mich. ,,Was ist los mmh?" ,,Mein Rücken bringt mich noch um. Was soll das werden, wenn der Bauch noch größer wird", murmelt sie. Sie löst sich wieder von mir und schleppt sich in die Küche um etwas zu trinken. ,,Schatz, könntest du vielleicht doch den Rollstuhl hochholen. Wenigstens für die weiteren Wege", murmelt sie plötzlich. ,,Ach Schatz, das ist doch nicht auf Dauer. Aber es wird dir helfen. Du quälst dich doch nur unnötig", sage ich und gehe auf sie zu. ,,Ich weiß", seufzt sie und lehnt sich an mich. ,,Dann kommt noch das blöde Jucken dazu", grinst sie und küsst mich kurz. ,,Jucken?", frage ich verwirrt. ,,Mein Bauch juckt", schmunzelt sie und holt ein Müsliriegel aus der Schublade. ,,Und warum das?", frage ich besorgt weiter. ,,Weil sich die Haut dehnt", lächelt sie und holt die Marmelade aus dem Kühlschrank. ,,Was machst du?", frage ich angewidert, als sie den Riegel in die Marmelade tunkt. ,,Essen", schmunzelt sie und beißt hinein. ,,Willst du?", fragt sie und hält es mir hin. ,,Nein danke", sage ich angewidert und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. ,,Iss du nur."

Ich hole unten im Keller ihren Rollstuhl und mache ihn ein bisschen sauber. Elli sitzt mittlerweile mit einem Gurkenglas und der Nutella auf dem Sofa und tunkt immer wieder eine Saure Gurke in die Nutella. Aber ich sage mal lieber nichts dazu. ,,Was schaust du da?", frage ich und lege mich neben sie. ,,Emily in Paris", antwortet sie und beißt in die nächste Gurke. ,,Schmeckt es ?", grinse ich und fange an ihren Bauch zu streicheln. ,,Mmh, willst du probieren?", fragt sie und hält mir eine hin. ,,Nein danke", schmunzle ich und hauche ihr einen Kuss auf die Schläfe. Sie schaut noch die Folge zu Ende, bis sie nach oben ins Bett möchte. Ich arbeite noch ein paar Mails ab und habe zudem noch zwei Telefonate, die ich erledigen muss. Als ich fertig bin, gehe ich auch hoch und finde Elli schlafend im Bett vor. Sie liegt in ihrem Stillkissen eingekuschelt da und träumt vor sich hin. Ich lege mich neben sie und schließe auch ein bisschen meine Augen und bin relativ schnell eingeschlafen. Später werde ich wieder wach und sehe das Elli wieder wach ist. Sie liegt neben mir und liest in ihrem Buch. ,,Na, du kleine Schlafmütze", lächelt sie und fährt mir durchs Haar. ,,Der Tag tut echt gut", murmle ich und kuschle mich mehr in mein Kissen. Sie robbt aus ihrem Kissen heraus und kuschelt sich an mich. Wir kuscheln noch ein bisschen, bis es an der Tür klingelt. ,,Ich geh schon", sage ich und gehe nach unten. Dieses Mal ist es wieder die Post und drückt mir wieder eine Kiste in die Hand. Damit gehe ich wieder hoch und reiche es ihr. ,,Ah, das ist für dich", grinst sie als sie den Absender gelesen hat. ,,Für mich?", frage ich verwirrt.

,,Ja, ein Geschenk", schmunzelt sie. Grinsend greife ich nach dem Karton und reiße ihn auf. ,,Geil", lache ich und ziehe mein Geschenk heraus. ,,Dachte mir, ich bestell dir auch eins. Sonst gibt es noch Streit", kichert Elli. ,,Danke", schmunzle ich und küsse sie kurz. Begeistert betrachte ich nun mein eigenes Stillkissen. ,,Mit Autos drauf, geil", lache ich. ,,Muss doch zu meinem Baby passen", grinst die und pickst mir in die Wange. Den restlichen Tag verbrachten wir im Bett und haben reichlich gefuttert. Ich glaube Elli hat mich mit ihren Hungerattacken angesteckt. Mittlerweile sind wir schon auf den Weg nach Berlin. ,,Kannst du mir den Rollstuhl bereitstellen. Ich glaube den brauche ich jetzt", seufzt sie als wir an der Halle ankommen. ,,Kannst mir meine Tasche geben?", fragt sie und stellt sie sich auf ihren Schoß. ,,Ah, da seid ihr ja", ruft Amelie als wir nach drinnen kommen. ,,Sind wir zu spät?", frage ich alarmiert. ,,Nein, alles gut", lächelt sie. ,,Hey erstmal", sagt sie und zieht uns nacheinander in ihre Arme. ,,Wie gehts euch denn?", fragt sie Elli. ,,Mir gehts einigermaßen gut. Aber ich glaube, ich brauch erstmal wieder meinen Freund hier", sagt sie zerknirscht. ,,Das ist doch nicht schlimm Elli. Wenn er dir hilft, ist es doch gut. Wenigstens hast du so keine Schmerzen", lächelt Amelie. Wir schauen uns erstmal um und begrüßen die anderen. ,,Du Schatz, hast du mal eine Minute?", frage ich Elli und lege meine Hände auf ihre Schultern. ,,Ja, klar", sagt sie und verabschiedet sich von Anna und Linda.

Aus vielleicht irgendwann, wird irgendwo ankommenWhere stories live. Discover now