➳ 𝟔. 𝑶𝒏 𝒕𝒉𝒆 𝒘𝒂𝒕𝒆𝒓

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Damien war deutlich verwirrt, als ich ihm davon erzählt hatte, dass Charles mich auch eingeladen hatte. Vielleicht (und da war ich mir relativ sicher) war er auch verwirrt darüber, dass Charles und ich gemeinsam gefrühstückt hatten, was der ausschlaggebende Punkt für meine Einladung gewesen war.

Meinem großen Bruder war selbstverständlich die Gesamtsituation bewusst, denn er musste mich in meiner Jugendzeit nicht gerade selten trösten.
Er wusste, dass Charles, nach meinem Liebesgeständnis vor vielen Jahren, mir mein Herz gebrochen hatte. Und wahrscheinlich war das der Punkt, die ihn so verwirrte.

Doch er hatte nicht versucht, mich davon abzuhalten. Erstens, weil er wusste, dass er sowieso keine Chance hatte, und zweitens wollte er offensichtlich Giselle nichts von meinem (wieder auftauchendem) Schwarm erzählen.

So befanden wir uns, einige Stunden später, zu dritt am Hafen von Monaco.
Meine Eltern (insbesondere meine Mutter) hatten nur ein breites Grinsen auf den Lippen, als sie davon erfahren hatten, denn es war kein Geheimnis, dass sie sich, schon seit dem ich klein war, Charles als Schwiegersohn wünschten.

Doch auch sie würden schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeschickt werden, wenn sie das breit grinsende Gesicht von Rebecca sehen würden, die ihre Hand, in der von Charles verschränkt hatte. Gemeinsam mit Arthur warteten sie auf uns, im Hintergrund war bereits das blaue Wasser zu sehen. Es harmonierte beinahe fantastisch mit dem blauen Sommerkleid von Rebecca, was mich in diesem Moment ein wenig eifersüchtig machte. Zumindest redete ich mir ein, dass es lediglich das Kleid war, was mich so fühlen ließ.

„Ich freue mich so!" Rebeccas Stimme war voller Vorfreude, was mich in diesem Moment nur leise seufzen ließ, bevor Rebecca mich (so als wären wir schon lange Zeit befreundet) in eine Umarmung zog. Ich roch ihr süßliches Parfüm, welches sich zum Teil mit dem Geruch von ihrem Freund vermischt hatte. Diese Wahrnehmung sorgte dafür, dass es sich in meinem Magen zusammenzog und es war das erste Mal, dass ich bereute, hierhergekommen zu sein.

Derweil begrüßte Charles Damien und Giselle, ebenfalls mit einer Umarmung, bevor er sich vor mich stellte. Rebecca begann in der Zwischenzeit ein Gespräch mit Giselle, in diesem die Blonde sie zu ihrem Outfit ausfragte.

Auf Charles Lippen war ein kleines Lächeln, doch es war offensichtlich, dass es nicht echt war, denn normalerweise konnte man an seinen Augen sehen, wann er wirklich lächelte. Mein Herz brach ein weiteres Mal, bei dem Gedanken, dass er mir seine Freude über meine Anwesenheit anscheinend nur vorspielte. Dementsprechend wehmütig erwiderte ich seine Umarmung, in der ich merkte, wie sich auf meiner Haut eine leichte Gänsehaut abbildete.
Ich hatte sofort meine Arme vor meiner Brust verschränkt, um diese zu verstecken, doch Charles hatte seinen Blick schon längst von mir abgewendet.

Nachdem auch Arthur uns alle begrüßt hatte, gingen wir auf besagte Yacht. In meinem bisherigen Leben war ich noch nie auf einer gewesen, und das, obwohl ich in Monaco aufgewachsen war.
Dementsprechend sehr staunte ich über die Größe und Aussehen der Yacht; es schrie förmlich nach Geld.

„Dein erstes Mal?", ertönte Arthurs Stimme neben mir, der meinen staunenden Blick bemerkt hatte und mich nun mit einem belustigten Grinsen anschaute.

„Klingt minimal merkwürdig", witzelte Damien, der das Gespräch anscheinend belauscht hatte, und dafür einen genervten Blick von mir erhielt. Arthur neben mir begann zu lachen, wartete jedoch noch immer auf meine Antwort.

„Tatsächlich, ja." Ich schaute mich noch immer um, bis mein Blick auf Charles landete, der sich mit dem Kapitän unterhielt. Hatte er extra jemanden organisiert, der dir Yacht steuern würde?

„Er kann's auch selbst, aber ich vermute, er will Zeit mit uns verbringen", erklärte der jüngste der Leclerc-Brüder, der offensichtlich bemerkt hatte, auf wen sich meine Aufmerksamkeit gelegt hatte.

SOME SAY - charles leclercWhere stories live. Discover now