➳ 𝟕. 𝑰 (𝒅𝒐𝒏'𝒕) 𝒍𝒊𝒌𝒆 𝒉𝒆𝒓

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Ich hatte überlegt, ob ich Unwohlsein vorspielen sollte, um nicht mitgehen zu müssen. Ehrlich gesagt, wäre mir in diesem Moment alles lieber, als mich mit Giselle auf dem Weg zum Shoppingcenter zu machen.

Dabei war nicht Giselle das Problem, welche in diesem Moment mit einem breiten Grinsen neben mir lief und sich umschaute, in der Hoffnung Rebecca zu entdecken. Ich hoffte, ihr war etwas dazwischengekommen - vielleicht hatte sie es sich ja auch anders überlegt.

Doch natürlich war dem nicht so, denn einige Sekunden später entdeckte ich die Blonde, die winkend auf zu uns eilte.
Nun war ich mir sicher: Ich hätte heute Morgen so tun sollen, als wäre ich krank.

„Hey Mädels!", quietschte Rebecca beinahe vor Freude, als sie bei uns ankam und uns anschließend nacheinander umarmte. Erst Giselle, dann mich. „Ich freue mich so auf den Mädelstag!" Den Mädelstag, den die Freundin meines Bruders gestern vorgeschlagen hatte. Den Mädelstag, auf den ich wunderbar hätte verzichten können.

„Wir uns auch", sprach Giselle und schaute mit einem ebenfalls breiten Grinsen zu mir, um sich ihre Aussage von mir bestätigen zu lassen.
„Ja", antwortete ich deshalb bloß und setzte ein kleines Lächeln auf, was innerlich für Unruhe sorgte. Ich fühlte mich schlecht.

Gemeinsam betraten wir das gekühlte Shoppingcenter, welches zwar deutlich angenehmer als draußen war, jedoch für einen kurzen Moment für Gänsehaut auf meinen Armen sorgte.

Wir betraten eines der Kleidungsgeschäfte, auf das Rebecca anscheinend schwor. Der Laden wirkte tatsächlich so, als könnte dieser ihr Kleiderschrank sein. Etwas lustlos schaute ich mir die Kleidungsstücke an, während sich Giselle und Rebecca freudig darüber austauschten.

Ehe ich mich versah, hielten beide bereits einige Kleidungsstücke in der Hand.
„Maribel", sprach Rebecca plötzlich und schaute mich besorgt an. „Alles in Ordnung?"

Die Unsicherheit, wie ich mich verhalten sollte, stand mir wohl im Gesicht geschrieben, auch wenn ich es mir eigentlich nicht anmerken lassen wollte.

„Ja natürlich", sprach ich hektisch und lief etwas auf die zwei Frauen zu, da sich zwischen uns bereits etwas Abstand gebildet hatte.

Giselle beäugte mich etwas kritisch, während Rebecca aber zu glauben schien. Ihr Blick richtete sich anschließend auf meine leeren Hände, als sie erkannte, dass ich scheinbar noch nichts gefunden hatte.

„Wir finden jetzt etwas für dich!", sprach sie und stupste anschließend Giselle auffordernd an. „Keiner geht hier mit leeren Händen raus."

Noch bevor ich etwas sagen konnte, lief sie los, um etwas zu finden, was mir gefallen könnte. Auch Giselle lief in Richtung eines Kleiderständers, während ich etwas planlos inmitten des Geschäftes stand.

In den nächsten Minuten bekam ich eine Vielzahl an Kleidern in die Hand gedrückt. Von Sommerkleid bis hin zu recht freizügigen Kleidern war alles dabei. Ich wusste, dass ich diese wohl gleich alle anprobieren müsste.

„Hast du eigentlich einen Freund oder so?" Rebeccas Frage erwischte mich auf dem völlig falschen Fuß. Ich schaute sie mit großen Augen an, etwas irritiert über die Frage.

„Nein", sagte ich bloß und umklammerte die Kleider in meinen Händen etwas fester. „Wieso?" Ich war aus irgendeinem Grund ziemlich nervös, hatte Angst, dass sie es mir anmerkte.

„Na, weil du dir mit diesem Kleid ...", sie streckte stolz ein viel zu kurzes rotes Minikleid in die Luft, ,,definitiv jeden klären kannst, den du willst!"
Die Blonde grinste verschmitzt.

Ich begann zu lachen, ehe ich begann, den Kopf zu schütteln.
„Also ich weiß ja nicht", sprach ich unsicher und schaute das Kleid skeptisch an.
„Los, probier es an, Mari!", ermutigte mich auch nun Giselle, die ebenfalls begeistert von dem Kleid schien.

SOME SAY - charles leclercWhere stories live. Discover now