Kapitel 17

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Dieses Kapitel entstand im Zusammenarbeit mit gachamoon123456789 die eine FanFiction zu dieser Geschichte geschrieben hat. Schaut also gerne auch bei ihr mal rein 😁

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Ein helles Licht strahlte ins Zimmer, kurz darauf krachte es laut. Ich säufzte. Auch ohne Gewitter hätte ich diese Nacht kein Auge zumachen können. Mir war so heiss. Ich schälte mich aus der Bettdecke, zog leise meine Schuhe und eine dünne Jacke über den Schlafanzug an und schlich leise aus der Winx-WG. Die dunklen, verlassenen Gänge des Schlosses wirkten mit dem Gewitter wie in einem Horrorfilmen. Ich war aber viel zu betrübt um Angst zu haben. Blitze spendeten hin und wieder etwas Licht und vertrieben die Finsternis für einen kurzen Augenblick. Eine Weile lief ich durch das Schloss, bis ich beim grossen, schweren Haupttor war. Zu meiner Überraschung war es nicht abgeschlossen und ich öffnete die grosse Eichentür. Ein kühler Wind fegte mir entgegen, gefolgt von dicken Regentropfen. Meine Elemente zusammen vereint. Ich streckte die Hand aus und verfolgte dem Tanz zwischen den Tropfen und Wind.

Auf einmal überkam mich eine Welle von Verzweiflung und Traurigkeit. War das ich? Ich horchte in mich hinein. Nein, sie kamen von außerhalb des Schlossgeländes und schienen mich zu rufen. Etwas schimmerte in der Ferne. Ich werde niemals Freunde haben. Es war ein flüstern aus der Ferne. Zögernd ging ich auf das leuchten zu. Einsam und allein gelassen...
Ich war nun fast am Waldrand, am Ende des Schulareals angelangt. Ein leicht pulsierende Wand war vor mir. Die Barriere, welche die Schule umgibt und vor Kreaturen beschützen soll. Die Lehrer hatten sie anscheinend wieder aufgebaut.

Auf der anderen Seite sass ein Mädchen mit dem Rücken zu mir. Ihr nasses, weisses Haar wirkte fast silbern.
Das Mädchen umgab ein dunkelblaues Licht. Ihre Aura... voller Traurigkeit.

"Friya" flüsterte ich.
Ich setzte mich ihr gegenüber ins nasse Gras. Nach allem was geschehen war, wollte ich die schützende Wand lieber nicht überqueren. Das Mädchen sass im Schatten der dunklen Wälder, ich im spärlichen Licht der Laternen vor der Schule. Zwischen uns nur die flackernde Barriere, die uns trennte. Eine Trennung zwischen Licht und Finsternis...

Ein bisschen erinnerte mich diese Person an mich selbst. Es ging ihr ähnlich schlecht wie mir... das alles verriet mir ihre Seele. Ich sah jetzt deutlich den violetten Schleier um meine Augen. Henry hatte also recht gehabt, dass Element Geist war auch erwacht... ausgerechnet das Element, welches mir am meisten Angst machte!

Schnell schob ich den Gedanken zur Seite.
Ich musste dem Mädchen helfen!
"Bitte komm zurück. Dort draussen ist es gefährlich!" rief ich ihr zu.
Der Wind nahm zu, schien das Mädchen schützend zu umhüllen "Lass mich in Ruhe!" schrie sie plötzlich. Mit so einer Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Ihr erging es wirklich gleich wie mir. Ich hatte sie vorhin auch weggestossen, als sie mir helfen wollte. Obwohl ich im Nachhinein betrachtet wirklich jemanden gebraucht hätte. Den selben Fehler würde ich nicht nochmals machen.

"Aber Friya, das kann ich nicht..." rief ich ihr deswegen zu und sie drehte sich tatsächlich um. "Julia..." da schien sie mich zu erkennen und der Wind flachte wieder ab. Ich schaute sie an. Sie sah schrecklich aus. Auf einmal wurde ihr Gesicht ernst "Julia, du musst gehen!" sprach sie in ernstem Ton. Erschrocken starrte ich sie an. "Gehen? Aber wieso?" - " Ich wollte dir immer helfen, aber habe es nie geschafft, deshalb sollst du mir nicht helfen" erklärte sie "Ausserdem hast du bereits tolle Freunde. Du brauchst mich nicht. Deine Freunde werden dir helfen, ein Leben voller Glück und Freude zu führen. Ich bringe dich nur in Gefahr, vorallem weil ich meine Kräfte nicht kontrollieren kann" sprach sie traurig und schaute zu Boden.

Warum sagt sie das? Wenn jemand eine Vollkatastrope war, dann ja wohl ich! ICH bringe die Schule in Gefahr! ICH kann meine Kräfte überhaupt nicht kontrollieren, die Elemente brachen einfach ohne Vorwarnung aus.

Auf einmal wurde mir bewusst wie sehr wir uns ähneln und wir das selbe Schicksal tragen...
"Aber ich kann doch nicht..." - "Doch du kannst!" wurde ich von Friya unterbrochen. "Miss Griffin wollte, dass du und ich uns niemals kennenlernen. Ich weiss zwar nicht wieso, aber sicher hat sie einen guten Grund. Deshalb darf sie uns auf keinen Fall zusammen sehen." fassungslos starrte ich das Mädchen hinter der Barriere an. Ihre Worte hingen wie Nebelschwaden zwischen uns. Ich vertraute der Direktorin schon lange nicht mehr... aber DAS! Das ging zu weit!

"Aber Friya, das was du da sagst stimmt nicht" mehr wusste ich nicht darauf zu antworten. Es machte mich traurig und es tat mir jetzt umso mehr leid, wie ich sie vorhin behandelt hatte "Mir geht es im Moment ganz und gar nicht gut. Weisst du, ich war das mit dem Wasser und jetzt kennt nicht nur die gesamte Schule meinen Namen, sondern hat auch noch Angst vor mir" ich musste schlucken "Und ich habe habe keine Freunde. Selbst wenn du denkst ich hätte welche..." nach dem Vorfall heute werden sich ganz bestimmt alle von mir abwenden. Davor war ich überzeugt. Welchen Grund hatten sie schon mich als Freundin zu behalten?

"Ausserdem ist mein... mein Vater gestorben." Bei den letzten Worten war ich den Tränen nahe. Friya betrachtete mich "Doch du hast Freunde! Was ist mit Roxy? Und Henry? Sie unterstützen dich." versuchte sie mich aufzuheitern "Und das mit deinem Vater tut mir ehrlich leid. Ich wüsste nicht wie ich mich fühlen würde, wenn meine Mutter sterben würde." ich sah Traurigkeit in ihren Augen "Aber dennoch unterstützen dich die Meisten in der Schule. Alleine Miss Griffin. Ich habe niemanden ausser mich selbst" Es machte mich so traurig, wie ein Mensch nur so über sich denken konnte. Ich wollte ihr Mut zusprechen, doch da schaute sie sich plötzlich suchend um "Miss Griffin, Saladin und ein paar Andere kommen auf uns zu. Julia, du musst verschwinden!"

Alarmiert hob ich den Kopf und sprang auf. Friya machte hingegen keine Anstalten aufzustehen und wegzulaufen. "Und was ist mit dir?" fragte ich hektisch "Das ist egal. Hauptsache du wirst glücklich" rief sie mir zu, doch unschlüssig blieb ich stehen. Ich wusste nicht, was ich tun soll. Wenn ich zurück zur Schule laufe, würden sie mich sehen. Wenn ich hingegen durch die Barriere in den Wald liefe, wäre ich den Kreaturen und anderen bösen Mächten schutzlos ausgeliefert.

Ein knacken war hinter uns zu hören, welches mich erstarren ließ. Miss Griffin stand zusammen mit dem Vater von Terra und Fräulein Rottenmeier hinter uns. Saladin war unbemerkt durch die Barriere gegangen und hielt Friya drohend ein Schwert an den Hals. "Julia, Friya, ihr wisst doch genau, das nächtliche Ausflüge nicht erlaubt sind!" sprach die Direktorin in strengem Ton. Niedergeschlagen ließ ich den Kopf hänge und folgte der Direktorin, die mich am Arm in Richtung Schloss zog "Ich würde dir raten dich künftig von Friya fern zu halten" sprach sie "Warum?" fragte ich misstrauisch "Sie ist kein guter Umgang für dich. Ausserdem brauchst du sie nicht. Du bist bei deinen neuen Mitbewohner bestens aufgehoben." entgeistert starrte ich sie an. Wie konnte sie nur so über eine Schülerin sprechen? Nach allem was ich erfahren hatte, hätte ich ihr am Liebsten die Meinung gesagt. Aber sie war Direktorin also ließ ich es lieber bleiben.

"Ich habe ausserdem beschlossen, dass du künftig nicht mehr am regulären Unterricht teilnehmen wirst. Du wirst von deinen Zimmergenossinnen unterrichtet werden." Bitte WAS! Langsam wird mir alles zu viel. Der ganze Tag war schon viel zu viel. Es war so viel passiert. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass an der ganzen Geschichte etwas ganz und gar nicht stimmt.

FATE - Die Macht der ElementeWhere stories live. Discover now