Take my offer

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6 Kapitel (Pov Riley)

Als ich an der Uni ankomme, erkenne ich meine beste Freundin Cassy schon von Weiten.
Cassy und ich gehen in die selbe Klasse und lernten uns dadurch kennen.
Wir waren zwar erst ca 4 Jahre befreundet, sind aber wie Geschwister, die man besser nicht zertrennt.
Das wussten inzwischen auch die Lehrer, weil sich Cassy nie etwas anbrennen lässt, sich mit dem Lehrer anzulegen, wenn wir mal nicht in eine Gruppe eingeteilt wurden.
Sie ist zwar nur 1,68 und ziemlich zierlich gebaut, weiß sich jedoch sehrwohl zu wehren und nimmt sich auch kein Blatt vor den Mund.

Mit einen fetten Grinsen springt sie mir entgegen und umarmt mich, kann sich jedoch einen blöden Spruch über meine Haare nicht verkneifen.
,,Ich hatte heute nur 15 Minuten mich fertig zumachen!
Wenigstens brauche ich nicht eine Stunde, um meine Haare zu glätten und mich zu schminken, obwohl es sich eh nichts bringt" kontere ich zurück.
,,Make-up wirkt aber wunder, würd ich in deiner Stelle auch mal benutzen. Könnte deiner hässliche Visage auch mal ganz gut tun." zwinkert mir die Braunhaarige zu und wir fangen beide an, wie zwei Idioten zu lachen.
Wir sind immer so nett zueinander!

Zusammen gehen wir dann in den Hörsaal, indem wir jetzt Unterricht haben würden und setzen uns auf die Plätze etwas weiter hinten.
Hier kann man sich unbemerkt unterhalten und man wird auch nicht so oft von dem Lehrer dran genommen, weil sich dieser eher auf die vorderen Studenten konzentriert.
Kurze Zeit später kommt auch schon der Lehrer herein und fängt an mit seiner äußerst interessanten Vorlesung (nicht).
Nach den vier spannenden Stunden über den menschlichen Körper haben wir eine Freistunde, bevor es mit dem praktischen Teil weiter gehen würde und wir besuchen das Cafe nebenan.

Ich und Cassy gehen oftmals hier hin und bestellten uns immer das selbe. Den Pärchennachtisch, dass aus einem Schokoladenkuchen mit Sahne, in Form eines Herzes besteht und jeweils zwei heiße Cafe Latten.
Wir nahmen es, weil das Cafe immer einen Rabatt dazu gibt, um die ,,Liebe" des Pärchens zu feiern, die es bestellten.
Das wir keine Beziehung haben, muss ja keiner wissen.

Wir verspeißen gerade den Kuchen, als meine Freundin mich fragend ansieht.
Ich blicke zu ihr und kenne diesen Blick nur zu gut, da ich ihr einfach nix vormachen kann.
,,Du weißt, dass du mir nichts verheimlichen kannst!
Sag also, was ist los?" fragt sie auch schon wie erwartet.
Bedrückt lege ich die Gabel auf die Seite und range kurz mit mir selbst, ob ich ihr von meinen Geldproblemen berichten soll.
Es ist nicht so, dass ich ihr nicht vertraue, aber ich will sie einfach nicht mit meinen Problemen belasten.

Ich überlege ein paar Sekunden, bis ich mich entscheide, über meinen Schatten zu springen und anfange zu sprechen.
Auch sie legt nun ihre Gabel aus der Hand und hört mir mit gespitzten Ohren zu.
Seufzend beende ich meinen Rede nach einer Weile und sie schaut mich mit einen bedrückten Gesicht an.
Sie weiß, das ich finanziell nicht so gesichert bin wie sie, aber wie schlimm es wirklich aussieht, davon erwähnte ich nie etwas.

Stille herrscht über uns und aus Scham, kann ich meiner besten Freundin nicht in die Augen schauen, bis sie meine Hände in ihre nimmt und anfängt zu sprechen.
Cassy bietet mir an, dass sie mir Geld borgen könnte, doch das verneine ich sofort.
Sie weiß, dass ich das nicht annehmen würde, also redet sie schnell weiter.
,,Dann ziehst du halt bei mir ein.
Und bevor du jetzt wieder Nein sagst, hör mir erster zu.
Du rufst heute noch deinen Vermieter an und sagst, das du aus der Wohnung ausziehst, dann packst du deine Sachen und kommst erstmal bei mir unter.
Wenn du etwas Geld angespart hast, suchen wir dir zusammen eine etwas billigere Wohnung.
Was hältst du davon?"

Mit weit geöffneten Augen sehe ich diejenige an und bemerke anhand ihres Gesichtsausdruckes, dass sie das ernst zu meinen scheint.
So gern ich das Angebot annehmen würde, kann ich das doch nicht einfach so machen, oder?
,,Cassy" fange ich an.
,,Ich würde dir nur zur Last fallen und zweitens hast du ja auch nicht Geld wie Heu.
Ich könnte dir nichtmal etwas als Gegenleistung anbieten" betone ich und wollte das Thema damit abhacken, doch für Cassy ist das lange noch nicht der Fall.
,, Erstens unterstützen mich meine Eltern finanziell und zweitens würdest du mir niemals zur Last fallen!
Riley, du bist mein bester Freund und ich will dir helfen, also bitte nimm mein Angebot an." sieht sie mich mit ihren Welpenaugen an.
Sie weiß einfach, wie sie mich überzeugen kann.

,,Außerdem wer sagt den, dass du nichts zur Gegenleistung machen kannst.
Ich lass dich bei mir wohnen und dafür musst du meine Hausarbeit machen und Kochen.
Also die Scheißarbeit eben." lacht sie und ich zieht eine Augenbraue nach oben.
,,Wie nett von dir." antworte ich sarkastisch zurück.
Sie nimmt ihre Gabel wieder in die Hand, sticht sich ein Stück Kuchen ab und hält es mir vor dem Mund.
,,Also sagst du ja?" fragt sie.
Cassy ist als Sternzeichen Steinbock und das bemerkte man voll und ganz an ihrer Sturheit.

Ich beiße das Stück ab und sehe ihr dabei zu, wie sie das letzte Stück Schokoladenkuchen vom Teller zu ihren Mund führt und es verzehrt. Sollte ich wirklich ja sagen?
Was ist, wenn sie nur höflich ist und sie nur hofft, dass ich Nein sagen würde?

Schüchtern nicke ich und habe die Hoffnung, dass es unbemerkt bleibt, da springt Cassy schon wie von einer Biene gestochen auf und umarmt mich so fest, dass ich fast keine Luft mehr bekomme.
Nein, anhand ihrer Reaktion zufolge, freute sie sich wirklich, dass ich bei ihr einziehen werde.
Glücklich umarme ich sie zurück und bin einfach nur froh, sie zu haben.
,, Danke!
Du bist wirklich die Beste!" flüstere ich ihr ins Ohr.
Sie löst sich aus der Umarmung und antwortet mit einem ,,Ich weiß".
Stolz das sie mich überreden konnte, wirft sie ihre Haare nach hinten und klopft sich selber auf die Schulter.

Nachdem Cassy noch schnell zur Toilette verschwindet, hab ich es mir nicht nehmen lassen, sie als Dankeschön einzuladen.
Sie ist zwar nicht zufrieden damit und boxt mir im nachhinein auf den Oberarm, aber akzeptiert es im Endeffekt, da sie wusste, dass ich es eher wegen meines schlechten Gewissens, dass ich sie ausnutzen könnte, gemacht habe.

Beim Weg zurück zur Uni beschließen wir, dass ich heute schon bei ihr einziehen werde und wir meine Sachen nach der Uni von meiner noch derzeitigen Wohnung abholen.
Angekommen in dem Raum, wo der nächste Unterricht stattfinden würde, bringen wir schließlich den restlichen Tag auch noch hinter uns.

I Like Me Better when i'm with you Donde viven las historias. Descúbrelo ahora