KAPITEL 14

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ARLA

Flatternd öffnen sich meine Lider, als er Abstand nimmt. Warme Finger streicheln über meinen Hals abwärts in Richtung Ausschnitt. Das Grinsen, das dabei seine Lippen umspielt, lässt mich schlucken. Ich kenne diesen Blick, doch im Augenblick verfehlt er seine Wirkung. Gewöhnlich finde ich es sexy, allerdings will ich gerade nur allein sein und weg vom Campus.

In dem Moment, als er sich wieder meinen Lippen nähert, lege ich meine Hand auf seine Brust und schiebe ihn sanft von mir. Mit einem verwunderten Blinzeln lässt er mich runter. »Willst du im Schlafzimmer weitermachen, gota?«, schnurrt er und reibt seine Nase über mein Schlüsselbein. Er presst seinen Unterleib fordernd gegen meine Mitte, sodass ich seine Härte spüren kann. Wieder drücke ich meine Hand gegen seine Brust, allerdings dieses Mal kräftiger.

»Plutão«, murmle ich verunsichert. Umgehend hat er die Brauen zusammengezogen und sieht mich wissend an.

»Nicht mehr in der Stimmung, was?«, fragt er abfällig. Sein Blick fällt auf das Handtuch von Hurricane, das ich weiterhin umklammert halte. »Na herzlichen Dank auch, Hurricane Sousa«, grunzt er verärgert und tritt einen weiteren Schritt zurück.

»Er hat damit absolut nichts zu tun, Plutão. Heute ist mir einfach nicht danach«, erkläre ich und stopfe das Handtuch in meine Handtasche. Weshalb stecke ich es überhaupt ein? Deus, ich sollte es wegschmeißen. Allerdings hält mich eine leise Stimme in meinem Inneren davon ab.

»Dir ist immer nach Sex, Arla. Also erzähl keinen Scheiß. Du heizt mich den gesamten Abend über an, sodass ich mich von anderen Tussis fernhalte, und jetzt kneifst du.« Er klingt verärgert und das dunkle Funkeln in seinen Augen lässt mich schwer schlucken. »Bisher gab es noch keine Party, bei der wir beide anwesend gewesen sind und du anschließend keinen Bock aufs Ficken hattest, ob nun mit mir oder einem anderen Kerl. Du bist eine Schla-« Ruckartig wird er von mir weggezogen und fliegt rückwärts ins Gras.

»Wage es nicht einmal, sowas zu denken, geschweige denn auszusprechen, Plutão.« Mercúrio baut sich drohend über ihm auf. Sein Blick dermaßen verachtungsvoll, dass selbst mir der Angstschweiß ausbricht. »Sieh' zu, dass du Land gewinnst, sonst vergesse ich mich«, schiebt mein bester Freund finster hinterher. Plutão rappelt sich knurrend vom Boden hoch und macht einen drohenden Schritt auf Mercú zu. Zwar ist er größer, allerdings lässt Mercúrio sich von ihm nicht aus der Ruhe bringen. Gelassen kaut er auf einem Kaugummi herum und starrt ihm regungslos höhnisch entgegen.

»Vielleicht solltest du sie endlich ficken, wenn du dermaßen bedacht auf ihre Sicherheit bist. Wirst schließlich jedes Mal zornig vor Eifersucht, wenn sie wieder mal einen Kerl abschleppt. Ich spreche lediglich die Wahrheit aus, die sich sonst keiner traut, ihr ins Gesicht zu sagen«, speit er verachtend in seine Richtung. Mercúrio tritt dichter an ihn heran, sodass sich die Nasen der beiden Männer berühren.

»Ich sagte, du sollst verschwinden, bevor ich mich vergesse«, wiederholt er mit einem drohenden dunklen Unterton. Plutão wirft mir noch einen abschätzigen Blick zu, bevor er sich abwendet und zurück ins Gebäude stampft. »Alles in Ordnung?« Mercúrio dreht sich zu mir und zieht mich in seine Arme.

»Ja, vergiss es einfach. Er ist betrunken und ein Idiot«, schniefe ich. Meine Augen laufen über, sodass sein Shirt nass wird, was ihn nicht interessiert. Fest drückt er mich gegen seine Brust, wobei ich sein Herz unter dem Stoff schlagen hören kann. Tief atmet er durch, während sein Kinn auf meinem Scheitel Platz findet.

»Dass er ein Idiot ist, liegt nicht an dem Alkohol in seinen Blutbahnen, florzinha«, murmelt er. Nach Minuten des Schweigens löst er seine Arme von mir und schiebt mich ein Stück rückwärts. Forschend sieht er mir in die Augen, weshalb ich eilig einen gelassenen Ausdruck auf mein Gesicht pflastere. »Soll ich dich nach Hause bringen?«

HATE ME HARDERWhere stories live. Discover now