Am Flughafen

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Victoria

Wir gehen gerade aus dem Restaurant raus. Bill, Georg und Gustav laufen weiter vorne und ich und Tom hintendran. Unsere Hände sind fest miteinander verschlungen und mein Kopf ist an seinen Arm gelehnt. Gemeinsam laufen wir alle zum Hotel, wo uns in 20 Minuten ein Taxi zum Flughafen fährt. Tom und ich laufen schweigend nebeneinander. Keiner sagt irgendwas. Am Hotel angekommen haben wir noch knapp 10 Minuten, bis unser Taxi kommt. Tom und ich gehen in unser Hotelzimmer und ich zieh mir schnell meine Jogginghose an, die ich extra draußen neben dem Koffer liegen lassen hab. Meine Jeans stopfe ich in mein Handgepäck, weil ich meinen Koffer nicht mehr zu bekommen würde, wenn ich ihn nochmal auf mache. Noch 7 Minuten. Tom sitzt vor mir auf der Bettkante und schaut mir zu wie ich mich umziehe. Sein Blick sieht leer aus; nicht hungrig, nicht pervers, nicht gierig, nicht mal glücklich. Einfach nur leer. Ich gehe zum Fenster und schaue raus. Von uns aus kann man über ganz Rom sehen, da unser Hotel etwas weiter oben liegt. Ich höre wie Tom hinter mir aufsteht und zu mir kommt. Seine Schritte werden immer lauter. Wir haben immer noch nicht gesprochen. Er schlingt seine Arme wieder von hinten um mich und stürzt sein Kinn auf meinem Kopf ab. Ich liebe es, wenn er von hinten mit einer Umarmung kommt, das hat er heute Morgen vor dem Duschen auch schon gemacht.
Ich spühre wie mir eine Träne über meine Wange kullert. Ich wischen sie schnell weg, damit sie nicht mein Kinn runter tropft und auf Toms Hand kommt. Ich will nicht, dass er sieht wie ich weine. Natürlich macht es mir nichts aus wenn er es sieht, aber er soll es nicht heute sehen. Nicht an dem Tag, an dem wir schon wieder Abschied nehmen müssen.
Tom merkt aber, dass irgendwas nicht stimmt und drückt mich näher an sich. ,,Nicht weinen" flüstert er mir in mein Ohr. ,,Mhm" ist das einzige was ich raus bekomme, als Antwort. Würde ich jetzt anfangen zu reden, könnte ich meine Tränen nicht eine Sekunde länger zurück halten.
Trotz, dass ich nicht sage kommen mir immer mehr Tränen die Wange runter gelaufen. Mein Brustkorb beginnt zu beben. Tom lässt seine Arme los und kommt vor mich. Er umfasst mein Gesicht mit seinen Händen und lehnt seine Stirn gegen meine. ,,Hey, es ist alles gut." Ich schüttel den Kopf und breche dann doch in Tränen aus. ,,Doch kleine, es ist alles gut" Ich schlinge meine Arme um ihn und umarme ihn so fest ich kann. Und so verharren wir, er streichelt über meinen Rücken und ich tränke sein Pulli mit Tränen. Bis es an der Tür klopft. ,,Wir müssen los ihr zwei, das Taxi ist da" ruft Bill durch die Zimmertür hindurch. Tom und ich lösen uns langsam voneinander und ich sehe, dass ihm auch ein paar Tränen über die Wangen laufen. Wir schauen uns tief in die Augen und er gibt mir einen Kuss auf meine Stirn.

Mit meinem Koffer im Kofferraum und uns allen hinten im Taxi, machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Eine viertel Stunde später waren wir dann zu fünft in der großen Eingangshalle. Ich habe meine Hand wieder in Toms Hand und drücke ganz fest zu.
Ich cheke ein und wir setzen uns alle auf die freien Plätze. Mein Flug hat bis jetzt keine Verspätung, was heißt, dass wir noch eine halbe Stunde haben, bevor ich zum Flugzeug losgehen muss.
,,Steht irgendwas besonderes an in Palm Springs?" frag Georg. Ich zucke mit den Schultern: ,,Naja, wie immer der normale Unterricht, aber etwas anders als die Jahre davor, da jetzt mehr Schwerpunkt auf dem Schauspielern liegt und deswegen drehen wir auch gerade schon die ersten Szenen aus unserem Film. Beziehungsweise spielt fast jeder von uns in verschiedenen Filmen mit. Manche auch in Serien." ,,Und du? Wo spielst du mit?" will Gustav wissen. Tom hab ich es schon mal am Telefon verraten. ,,Ich spiele in einem Film mit als Nebenrolle." ,,Nebenrolle ist untertrieben" sagt Tom schnell. Alle schauen mit offenen Augen und neugierigem Blick zu mir und ich senke nur schüttelnd den Kopf und muss mir mein Grinsen unterdrücken. ,,Sie ist fast so präsent wie die Hauptrolle" fährt Tom voller Begeisterung fort. ,,Echt? Das ist ja krass." kommt es überrascht von Bill. Ich hebe wieder meinen Kopf und schaue zu Tom. ,,Tom übertreibt ein klein bisschen. Es stimmt aber, ich bin oft zu sehen, aber nicht ganz so oft wie die Hauptrolle. ,,Naja, ich finde das trotzdem super." Sagt Tom und gibt mit einen Kuss auf meine Wange. ,,Wir natürlich auch" spricht Bill schnell.

,,Der Flug nach Paml Springs startet in einer halben Stunde. In spätestens 15 Minuten müssen alle Passagiere an Bord sein" kommt eine weibliche Stimme durch die Lautsprecher. Ich schaue direkt wieder auf den Boden. ,,Noch 15 Minuten" flüstere ich. ,,Victoria alles ist gut" Tom kommt zu mir und legt seine Hand unter mein Kinn. Ich lasse aber nicht zu, dass er mir in meine Augen sieht und drehe meinen Kopf schnell von ihm weg. Ich schüttel meinen Kopf. ,,Hey komm schon" sagt Tom. Ich drehe mich jetzt ganz von ihm weg. Ich will ihn nicht ansehen, ich will nicht, dass er weiß wie schwach ich bin was meine Gefühle angeht. Ich höre wie er sich von mir entfernt und sich wieder auf einen der Plätze sitz, auf denen wir die ganze Zeit saßen. Ich laufe ein paar Schritte, bis ich zum Ende des Warteberichs komme. Ich starre direkt raus auf die Start- und Landebahn. Gerade landet ein Flugzeug und nach und nach steigen immer mehr Leute aus.
Niemand sonst steht an diesem Fenster, weshalb ich mich traue meine Tränen fließen zu lasse. Ich weiß nichtmal warum. Natürlich werde ich Tom bis zu unserem Urlaub nicht sehen, aber das ist doch kein Grund. Ich meine wir lieben uns viel zu sehr, um den anderen zu verlassen.
Ich schaue immer noch auf die Bahn und sehe leicht verschwommen aus meinen Augenwinkel, dass jemand auf mich zu kommt. Ich will mich aber nicht zu der Person hin drehen, dafür fehlt mir die Kraft. Ich sehe aus dem Augenwinkel nur, dass es nicht Tom ist...

Endlose Liebe, von Tom Kaulitz?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt