4.Kapitel

48 10 1
                                    

Allen, die diese Geschichte bis 8.10.22 bis hierhin gelesen haben würde ich empfehlen nochmal einen kurzen Blick in das Kapitel davor zu werfen. Der Grund dafüt ist, dass ich an der Stelle mit dem Gespräch mit Kathrina eine Kleinigkeit geändert habe. Diese ist jedoch wichtig für den Verlauf der Geschichte. Ansonsten viel Spaß beim Lesen des Kapitels <3

Malcolm pov :

Ich starrte regungslos auf das Blatt vor mir . Starrte auf den Namen und buchstabierte ihn innerlich. Um sicherzugehen. Das Blatt wellte sich leicht und es war, als ob es mich vorwurfsvoll anblickte. Genauso wie mein Chef. Ich räusperte mich und spürte meinen Herzschlag. Bum, Bum , Pause. Abwartend sah mich Mr Golding an. Langsam nahm ich den Kugelschreiber in meine Hand. Setzte ihn an und stockte. Scheiße, ich konnte das nicht.
„ Entschuldigen Sie Mr., aber...", setzte ich an. Er schnitt mir das Wort mit einer knappen Handbewegung ab. „Malcolm. Sie sind ein sehr geschätzter und gerngesehener Mitarbeiter. Dennoch würde ich nicht eine Sekunde zögern, das zu ändern." Mr. Golding sah mich mit stählernem Blick an. Ich musste schlucken. Zweifellos würde er mich feuern. Das war mir klar. War sie das wirklich wert ? Die ganzen Jahre an Arbeit und Schweiß. Die endlosen Trainingsseinheiten. Aber es hatte sich gelohnt. Ich war am Ziel. Niemand würde mich je wieder schwach nennen, niemand würde je wieder so über mich lachen wie er es getan hat. Wenn ich diesen Job annahm, ging ich damit das Risiko ein mich verletzlich zu machen. Doch wenn ich den Job nicht annehmen würde, hatte ich gar nichts mehr. Ich musste mich einfach zusammenreißen. Es als Auftrag sehen und nichts anderes. Zitternd setzte ich den Stift erneut an und unterschrieb mit krakeliger Schrift den Vertrag.
„Ich wusste, dass ich auf sie zählen kann, Malcolm. Hier ist die Akte. Informieren Sie sich gut. Ich erwarte tägliche Berichte. Am Montag geht es los. " Mit diesen Worten ließ er mich allein.
Langsam schlug ich die Akte auf und begann zu lesen.

Die Zielperson hat am 3. November Geburtstag. D.h. sie ist 15 Jahre alt und wird in 0J.0M.12T. 16 Jahre alt. ( Stand 22.10.)
Die Zielperson ist 165 inch groß, besitzt dunkelbraunes Haar, bernsteinfarbene Augen und trägt oft Röcke.
Die Zielperson besucht die Ellwood Highschool in Winnipeg.
Die Zielperson besitzt eine hilfsbereite,durchsetzungsfähige und authentische Aura.
Die Zielperson betreibt in ihrer Freizeit und in der Schule die Sportart Schwimmen.
Die Zielperson engagiert sich an ihrer High School.
Die Zielperson ist eine enge Freundin von Felicitas Hastings.
Die Zielperson ist Vegetarierin.
Die Familie der Zielperson besteht aus ihrem Vater,ihrer Mutter und ihrer Schwester.
Die Zielperson...

An dieser Stelle brach ich das Lesen ab. Alle Informationen über ihr Leben außerhalb der Schule waren mir bewusst. Dennoch übeflog ich den Text noch einmal kurz.
Ich hatte noch nie in meiner gesamten Dienstzeit eine Akte dieser Art gesehen. Es war als wüsste man ganz genau über sie Bescheid und doch wieder überhaupt nicht. Es fehlten Informationen wie Adresse, Geburtsort und Staatsangehörigkeit. Gleichzeitig wusste man über ihr Essverhalten Bescheid. Weder war die Akte geordnet, noch sah sie überhaupt aus wie eine typische Akte.
Verwirrt wollte ich die Mappe wegschließen, als mein Handy anfing zu klingeln. Erst ignorierte ich es an und wollte gerade meine Sportklamotten anziehen. Doch der Anrufer schien einer der nervigen Sorte zu sein. Ohne auf das Display zu blicken, nahm ich das Gespräch an.

„Malcolm Amouradi hier. Was kann ich für Sie tun ?"
Es dauerte ein paar Sekunden bis sich eine Stimme meldete, von der ich gedacht hatte sie nie wieder zu hören. „Malcolm, hier ist dein Vater."
Bei diesen Worten gefror mir das Blut in den anderen. Nein. Nicht jetzt. Ich konnte nicht noch ein schweres Gespräch führen.
Mein Herz verkraftete das nicht. Ich starrte mein Handy an. Erst dann realisierte, dass ich nicht mehr mit dem Anrufer verbunden war. Ich hatte unterbewusst aufgelegt. Erschöpft lies ich mich auf mein Bett fallen und schloss die Augen. Die Ruhe hielt allerdings nicht lange an, da klopfte jemand an meine Tür.
In dem Moment drehte ich durch.

„Verpiss dich einfach, egal wer da ist. Ich erwarte keinen Besuch, also bekomm ich auch keinen." ,schrie ich die Tür an.
Der Besucher hatte auch noch den Mumm ein zweites Mal anzuklopfen.
„Was war an meinen Worten nicht verständlich ?"
Dann wurde die Klinke runtergedrückt. Ich überlegte gerade ob ich auch gefeurt wurde, wenn ich auf dem Gelände eine Schlägerei anfangen würde. Da dies ziemlich warscheinlich war, entschied ich mich für Option b. So tun als ob ich nicht da wäre.
„Malcolm ? Hier ist Croody . Ich wollt nur fragen, ob unsere Verabredung zum Training noch steht. So wie du dich angehört hast, wär das gar nicht schlecht.". Zögerlich trat er ein.
Als ich nur wenig aufschlussreich brummte,
ergriff er härtere Maßnahmen.
„Komm, Mann. Ich hab echt kein Bock morgen wieder angeschrien zu werden, weil ich nicht genug trainiert hab. "
Mist, damit hatte er mich. Soweit ich mich daran erinnerte, hatte ich auch noch nicht genug Stunden zusammen.
„ Ich zieh mich nur kurz um." , antwortete ich nur und schwang mich aus dem Bett.

Schweiß lief mir über die Stirn, als ich erneut dem Boxsack einen gezielten Kick versetzte. Heftig atmend sah ich mich nach Croody um,der sich währenddessen an der Rudermaschine auspowerte. Er zeigte mir einen erhobenen Daumen. Ich grinste. Entschlossen wand ich mich erneut zu dem Boxsack. Dann lies ich nur noch meine Muskeln arbeiten. Spürte die Vibration jedes Schlags in meinem Körper.
Hörte mein Herz schnell in meiner Brust pochen. Mit jedem Tritt lies ich eine Sorge verschwinden. Nichts beherrschte mehr meine Gedanken, außer meine Schläge und Tritte. Ich dachte nicht mehr an den Auftrag oder an meinen Vater. Das einzige was zählte war der Boxsack vor mir. Mein Atem ging stoßweise. Tritt, Pause, Pause. Schlag, Pause, Pause. Ich machte solange weiter, bis ich vor Erschöpfung auf den Boden fiel. Das Shirt klebte mir am Rücken und ich zog es mir mit einem Ruck aus. Auch Coody saß halbnackt auf der Rudermaschine und blickte zu mir.

„ Genug trainiert für heute ?",fragte ich ihn.
Er nickte.„ Genug abreagiert ?", stellte er die Gegenfrage. Kraftlos bejahte ich.
„Was war eigentlich vorhin los ? Willst du drüber reden ?", erkundigte er sich. Ich wusste er meinte es nur gut, aber ich war nicht in der Stimmung, um zu reden.
„ Ach, alles gut. Hab nur einen neuen Auftrag bekommen. "
Fragend schaute er mich an. „ Und was ist daran so besonders, dass du so ausrastest ?"
Erst wollte ich die Frage gar nicht beantworten, aber das kam mir unhöflich. Also antwortete ich nur ausweichend :„ Die Zielperson war vor langer Zeit mal eine entfernte Bekannte von mir. "
Entfernte Bekannte. Das ich nicht lache. Sie war mein Ein und Alles gewesen. Meine Welt.
Sie beeinflusste mich sogar heute noch, wenn ich an das Gespräch mit meinem Chef dachte. Aber das konnte ich schlecht Coordy sagen.
Er sah mich mitfühlend an.
„ Das kenn ich. Allerdings ist es meistens gar nicht so schlimm. Bleib einfach professionell. "
Wenn es doch nur so einfach wäre.

Hey,
Ich dachte ich veröffentliche einfach mal ein Kapitel aus Malcolms Pov. Hoffe ihr konntet ihn dadurch bischen kennenlernen.
Es ist nur grad schon so spät, dass meine Überarbeitung warscheinlich eher semigut ist. Weißt mich also gerne auf Fehler hin. Werde einfach alle Kapitel in den nächsten Tagen nochmal überarbeiten.

Xoxo

I promised you, darling Where stories live. Discover now