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➟➠ Zeitsprung April: Die Ernte➟➠


ᶠʳᶦᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ "Lucy Gray Biard."

Ich reiße meine Augen auf. Das darf nicht wahr sein, alles nur das nicht! Meine Lippen beben und meine Sicht verschwimmt. Ich kann nur Lucys Umrandung wahrnehmen, als sie ohne zu zögern nach vorne tritt und sich auf die Treppe zubewegt. 
ᵐᵃʳᶜᶤᵘˢ "Reiß dich zusammen, y/n.", zischt mir ein Bandmitglied zu, als er meine bebenden Lippen wahrnimmt.
ᵐᵃʳᶜᶤᵘˢ "Das war's für sie."

Ich schüttle ungläubig meinen Kopf. 
"Warum sie...", flüstere ich mit zittriger Stimme, während ich starr nach vorne schaue.
ᵐᵃʳᶜᶤᵘˢ "Shhh. Oder willst du abgeknallt werden?"

Millionen Gedanken kreuzen sich in meinem Hirn. Hätten sie doch lieber mich mitgenommen, ich wäre da schon irgendwie rausgekommen. Wir hatten so schöne Monate zusammen mit der Musikband. Wir reisten viel, sangen viel, tranken viel... Sie ist mein Partner in Crime, meine beste Freundin, meine Schwester die ich nie hatte. 
Und wenn es mal wieder stürmisch und eisig draußen war, so erzählte sie mir stundenlang von schönen Sommern in Distrikt 12 und ihrem innigen Wunsch, unterzutauchen und ein einfaches Leben zu führen. Ich hörte immer interessiert zu und schätzte es wert, dass sie mich nicht auf meine Vergangenheit reduzierte. Bei ihr fühlte ich mich aufgehoben und ich versprach eines Abends, ihren Wunsch irgendwie zu ermöglichen - komme was wolle. Fast hätte ich wieder Kontakt zu meinen Eltern aufgenommen, um nach finanzieller Unterstützung zu fragen. Verdammt, ich wäre ihr sofort in ein neues Leben gefolgt. 

Jetzt ist es zu spät.
Wir sind verloren.

ᵐᵃʳᶜᶤᵘˢ "Y/n, wag es ja nicht."
Er fasst mir unauffällig an den rechten Ärmel.
"Das war die Bürgermeistertochter, ganz sicher. Sie hat ihre Finger im Spiel.", murmle ich verbittert, als ich zu ihr in die vorderen Reihen blicke. "Schau dir nur an wie dumm sie grinst."

ᶠʳᶦᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ "Schweigt!", wird uns zugebrüllt.
Ich schrecke auf und stelle mich wieder kerzengerade hin. So langsam fange ich richtig an zu schwitzen.

Auf einmal spüre ich, wie eine kalte Hand meine Oberschenkel streift. Sofort drehe ich mich zu Marcius um - zu meinem Erstaunen hat dieser seine Arme aber verschränkt. Ich schaue hektisch an mir herunter und mir läuft es eiskalt den Rücken herunter, als ich realisiere, wem die Hand gehört.
ᶠʳᶦᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ "So ein knapper Nutten-Rock würde sicher Aufsehen in der Arena erregen."
"Finger weg, Perversling.", gifte ich ihn an und schlage mit aller Wucht auf seine Hand, sodass er kurz aufschreit. 

ᶠʳᶦᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ "Hey! Runter mit euch! Auf die Knie!"
Weitere Friedenswächter stürmen her zu uns, da sie einen Anschlag vermuten. Sofort werden mir die Arme auf den Rücken gebogen. Mit Marcius gehen sie noch weniger glimpflich um, ich glaube man hat ihm soeben den Arm gebrochen. 

"Loslassen, ihr verdammten Blutsauger!", kreische ich, während ich versuche mich aus dem festen Griff zu befreien. "Alle miteinander!"
Neben mir höre ich Marcius röcheln, als im die Kehle abgedrückt wird. Adrenalin durchströmt meinen Körper und ich wehre mich weiterhin gegen die zwei Männer in Uniform, die mich festhalten.

Aus einem Augenwinkel erkenne ich, wie Lucy den Moment der Aufruhr nutzen möchte, um zu fliehen. Im letzten Moment wird sie jedoch ebenfalls geschnappt und zur Treppe gezerrt. Als ich bemerke, dass die große Kamera direkt auf mich gehalten wird, werde ich plötzlich ganz ruhig.
Das ist meine Chance. Ich muss sie nutzen.

𝑾hen blood melts snow ⟜ Coriolanus Snow FanfiktionWhere stories live. Discover now