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𝕯ie Dämmerung senkt sich über das Gehege, in dem wir Tribute gefangen gehalten werden. Die schäbigen Wände, die uns umgeben, erinnern mich daran, dass wir nur noch wenige Tage von den Hungerspielen entfernt sind.
Der dumpfe Klang der heruntergelassenen Gittertore verstummt, als sich die Fallen des Zoos schließen und uns jegliche Fluchtmöglichkeit nehmen. Die Erschöpfung der vergangenen Stunden macht sich in meinem Körper mittlerweile bemerkbar. Die Schmerzen von meiner Verletzung pochen weiter und die Unsicherheit über die Geschehnisse des Tages lässt mich jetzt einfach nicht zur Ruhe kommen.

Plötzlich ertönt das leise Knirschen von Schotter unter Schuhen und ich zucke zusammen. Der blonde Student tritt aus dem Schatten hervor, die Augen suchend nach mir. Sein Blick trifft meinen und für einen Moment erstarrt die Zeit. Seine Anwesenheit ist sowohl beunruhigend als auch tröstlich.

Leise Schritte nähern sich dem Gitter unseres Geheges und Coriolanus hebt den Blick, um sicherzustellen, dass niemand in der Nähe ist. Ich schiebe mich langsam und vorsichtig an das Gitter heran.

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"Du hier...?"
ᶜᵒʳᶦᵒˡᵃᵘˢ "Es tut mir leid, dass du in all dem Chaos verletzt wurdest", sagt er leise, während er durch die Gitterstäbe hindurch auf meine blutige Hand schaut.
Ich zucke mit den Schultern und versuche, die Verletzung herunterzuspielen.
"Es ist nicht so schlimm. Teil des Spiels, oder?"

Seine Miene wird ernster, und er schüttelt den Kopf.
ᶜᵒʳᶦᵒˡᵃᵘˢ "Niemand sollte sowas erleben müssen. Die Spiele werden härter und komplexer, aber das rechtfertigt nicht, dass ihr wie Tiere behandelt werdet."
Ich lege meine Handfläche wieder auf die Wunde.
"War der Angriff draußen geplant? War das Teil deines Plans?" frage ich vorwurfsvoll.
Der Mentor zögert einen Moment, bevor er antwortet.
ᶜᵒʳᶦᵒˡᵃᵘˢ "Ist nicht auf meinen Mist gewachsen. Es ist zur Zeit mehr im Gange, als du denkst. Halte durch und vertraue mir."

Ein Gefühl der Unruhe breitet sich in mir aus, aber ich kann nicht leugnen, dass seine Worte auch eine gewisse Hoffnung in mir wecken. Der Blondschopf scheint ehrlich besorgt um mein Wohlergehen zu sein und vielleicht gibt es mehr Geheimnisse hinter den Kulissen, als ich mir vorstellen kann.
Mein Blick trifft seinen und für einen Moment spüre ich eine kleine Verbindung zwischen uns. Die Unsicherheit und die Angst vor den kommenden Hungerspielen verblassen. Ich erkenne eine ehrliche Besorgnis in seinen Augen.

"Warum hilfst du mir?" frage ich dann endlich leise, während sich das Gehege in ein gespenstisches Licht taucht.
ᶜᵒʳᶦᵒˡᵃᵘˢ "Ich habe meine Gründe", sagt er nur trocken und senkt den Blick.

ᶜᵒʳᶦᵒˡᵃᵘˢ "Du kannst gewinnen, du musst nur überleben", fährt mein Mentor fort und legt seine Hand sanft gegen das Gitter.
ᶜᵒʳᶦᵒˡᵃᵘˢ "Ich stehe auf deiner Seite, mehr als du jetzt vielleicht denken magst."

Ich neige meinen Kopf leicht, als Zeichen meines Verständnisses. Seine Worte hinterlassen einen Hauch von Hoffnung in der Dunkelheit des Geheges. Vielleicht gibt es mehr in diesen Hungerspielen als nur den Kampf ums Überleben. Vielleicht gibt es jemanden, der im Schatten agiert und die Regeln zu brechen versucht.

Er scheint das Blut an meiner Hand bemerkt zu haben. Seine Augen verengen sich besorgt. Sein Blick fällt auf das Blut, das an meinem linken Bein herunterfließt.
ᶜᵒʳᶦᵒˡᵃᵘˢ "Hm...sieht so aus, als hättest du dir 'nen neuen Stil zugelegt. Blutrot ist diese Saison definitiv in."
"Vielleicht war ich einfach nur inspiriert von deinem Schnöselrock."

Er verzieht keine Miene.
ᶜᵒʳᶦᵒˡᵃᵘˢ "Du solltest das besser reinigen lassen. Außerdem ist das dreckige Tuch längst durchgeweicht." Ohne zu zögern, reicht er mir ein weißes Stofftuch durch die Gitter, um es mir als improvisierten Verband anzubieten. Seine Berührung ist sanft, als er das blutige Tuch auf meine Hand legt.

"Danke", flüstere ich und schenke ihm ein kleines Lächeln. Unsere Blicke verweilen einen Moment länger, als sie sollten. In seinen Augen finde ich eine Mischung aus Sorge und etwas, das schwer zu definieren ist.
ᶜᵒʳᶦᵒˡᵃᵘˢ "Die Arena wird grausam sein und du darfst nicht zulassen, dass dich eine kleine Verletzung jetzt schon ausschaltet."

Ein unmerkliches Lächeln huscht über meine Lippen und ich bemerke, wie seine Hand das Gitter fester umgreift.
"Naja. Danke jedenfalls für deine Sorge.", entgegne ich und unsere Blicke treffen sich für einen kurzen Moment erneut. In seinen Augen lese ich eine Mischung aus Besorgnis und Entschlossenheit. Er senkt seinen Blick.

ᶜᵒʳᶦᵒˡᵃᵘˢ "Ich werde schauen, dass du morgen die nötige Versorgung bekommst", versichert er mir, als er wieder zu mir aufblickt.
"Essen?"
ᶜᵒʳᶦᵒˡᵃᵘˢ "Bringe ich morgen mit, versprochen."
Ich nicke dankbar. Mein Magen verdaut sich schon selbst.

ᶜᵒʳᶦᵒˡᵃᵘˢ "Pass auf dich auf. Und lass endlich von dem kleinen Mädchen ab. Das wird uns nur Ärger machen.", sagt er schließlich ein wenig kälter, bevor er sich abwendet. Seine Silhouette verschwindet in der Dunkelheit, aber der Eindruck seiner Worte bleibt zurück.
Ich lehne mich gegen die kalten Gitterstäbe des Geheges und spüre, wie mein Herz schneller schlägt.
Die Worte meines Mentors hallen in meinem Kopf wider und ich frage mich, welche Rolle er in diesem mörderischen Spiel wirklich spielt. Die Spiele sind ein Labyrinth aus Täuschungen und die Wahrheit verschwindet oft im Nebel der Manipulation. Vielleicht spielt er nur ein Spiel mit mir, um meine Wachsamkeit zu brechen, um meine ohnehin schon wackelige Sicherheit zu zerschmettern. Er scheint zumindest keinen Schimmer von meiner Vergangenheit zu haben - so sollte es auch bleiben.

Und doch, in den Momenten der Stille, wenn die Angst am lautesten ist, erinnere ich mich an die Sanftheit seiner Berührung, an den ernsten Ausdruck in seinen Augen.

Der einzige Ausweg aus diesem Albtraum ist der Sieg. Doch der Weg dorthin ist voller Opfer und Entscheidungen, die das Wesen eines Menschen verändern können. Während ich meine Gedanken ordne, wird mir bewusst, dass diese Spiele nicht nur körperlich, sondern auch emotional und moralisch eine große Herausforderung darstellen werden. ✘

𝑾hen blood melts snow ⟜ Coriolanus Snow FanfiktionWhere stories live. Discover now