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𝓐chzend drehe und winde ich mich auf dem eiskalten Betonboden. Irgendwie muss es doch einen Weg hier raus geben. In meinem Leben gab es immer einen Ausweg!

Lucy summt jetzt schon seit 40 Minuten vor sich her - sie ist die Ruhe selbst.


ᴸᵘᶜʸ ᴳʳᵃʸ "Was glaubst du geschieht mit dir?", fragt sie mich nach einer Weile.
Ich richte mich seufzend auf und lege meinen Kopf auf meine Knie.
"Ganz ehrlich? Ich hoffe sie erschießen mich einfach."
ᴸᵘᶜʸ ᴳʳᵃʸ "Dann war doch alles umsonst?"
Schulterzuckend starre ich sie an und male mit meinem Finger ein wenig im Staub herum.
"Schlimmer wär's, wenn sie meiner Pflegefamilie etwas antun. Das würde mich nicht einmal großartig überraschen."
Das ist nicht gelogen, ich würde ihr Leben tatsächlich über meines stellen. Niemals könnte ich mit dem Gewissen leben, sie indirekt umgebracht zu haben. Und das wissen die Friedenswächter ganz genau - entgegen ihrer Dienstbezeichnung tun sie nämlich alles erdenklich Mögliche, um den Frieden zu brechen.

ᴸᵘᶜʸ ᴳʳᵃʸ "Das war doch sowieso kein Risiko für dich."
"Wie... wie meinst du das jetzt?"
Irritiert drehe ich mich wieder zu ihr um.
ᴸᵘᶜʸ ᴳʳᵃʸ "Mach mir doch nichts vor. Du kannst nichts verlieren."

ᴸᵘᶜʸ ᴳʳᵃʸ "Deine Eltern werden dich da rauskicken. Für dich ist das doch alles ein einfaches Lebenskapitel, ein neues Level in deinem Spiel.", erklärt sie sich und atmet geräuschvoll aus.
ᴸᵘᶜʸ ᴳʳᵃʸ "Ich dagegen..."
Ich schüttle ungläubig meinen Kopf. War das wirklich das, was sie sich schon die ganze Zeit gedacht hat? Seit wann denkt sie so über mich? Ich dachte sie wäre mir gegenüber nicht so voreingenommen.

"Ich möchte mich nicht als Retterin aufspielen. Tut mir leid, falls das so rübergekommen ist.", erwidere ich leise und wende meinen Blick von ihr ab.
"Du bedeutest mir viel."
Sie nickt kurz und schüttelt den Kopf, um ein paar Haarsträhnen aus ihrem Gesicht zu entfernen.
ᴸᵘᶜʸ ᴳʳᵃʸ "Du mir doch auch. Ich habe einfach nur Angst, dass du hier gleich per Limousine abgeholt wirst und mich in meinem Elend sitzen lässt."
"Ich habe dir versprochen, dass ich dir beim Untertauchen helfen werde. Ich halte meine Versprechen."

"Außerdem haben mich meine Eltern sowieso nicht erkannt.", füge ich leise hinzu, mein Blick immer noch von ihr abgewendet.
"Sie kennen ihre Tochter gar nicht richtig. Was denkst du wie mir das Kämpfen beigebracht wurde?"
ᴸᵘᶜʸ ᴳʳᵃʸ "Ein überteuerter Verteidigungskurs für stinkreiche Blagen?" Sie schmunzelt.
Ich kichere ein wenig.
"Schön wär's gewesen. Meine Eltern waren nie zuhause, ich habe mir ein paar Tricks und Kniffe von unseren Sicherheitswächtern abgekupfert."
ᴸᵘᶜʸ ᴳʳᵃʸ "Hm rebellisch." Sie zwinkert mir zu.
"Jaja."

"Und seitdem ich mir meine - in ihren Augen - heiligen langen y/h Haare abgeschnitten und gefärbt + gebleicht habe [siehe Bild am Kapitelanfang!], bin ich sowieso nicht mehr wiederzuerkennen. Zumindest nicht von ihnen."
ᴸᵘᶜʸ ᴳʳᵃʸ "Sie würden dich bestimmt Kanalratte taufen. Oder Stinktier."
"Hey... Du hast mir gesagt, dass es gut aussieht." Ich schmunzle.
ᴸᵘᶜʸ ᴳʳᵃʸ "Tut es doch auch. Du könntest aber echt mehr Farbe vertragen. Rot würde dir stehen."
Sie schenkt mir ein aufrichtiges Lächeln.

Für eine kurze Zeit bleibt die Welt stehen. Ich habe das Gefühl, dass diese lockere Konversation mit ihr sehr wichtig war. Auch, wenn sie keinen inhaltlichen Mehrwert für uns beide bietet, so war das immerhin ein gutes letztes Gespräch mit ihr. Und wir haben uns versöhnt.
Ich lächle erleichtert.

Als hätten sie den widerlichen Geruch des Friedens und der Freundschaft gerochen, platzen plötzlich zwei Friedenswächter in den Kellerraum und binden uns los. Nur zwei von ihnen?
ᶠʳᶦᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ ² "Aufstehen. Mitkommen."
Gehörig folgen wir ihnen nach hinten zu einem großen Ausgang. Aus meinem linken Augenwinkel erkenne ich, wie Lucy unaufällig in den inneren Taschen ihres bunten Kleids kramt. Wir setzen den Todesmarsch in Richtung Ausgang fort. Währenddessen überlege ich, ob Lucy wohl tatsächlich noch einen Ass im Ärmel hat... Es würde zumindest zu ihr passen.

Noch ehe ich ihr Verhalten durchschauen kann, wirft sie dem ersten Friedenswächter ihre kleine Haustier-Schlange in den Nacken. Dieser schreit auf und schmeißt sich winden auf den Boden, damit die Schlange von ihm ablässt. Doch sie scheint sich bereits fest in ihn verbissen zu haben.
ᶠʳⁱᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ ¹ "Autsch! Du kleines Miststück!"
ᴸᵘᶜʸ ᴳʳᵃʸ "Lauf!", schreit sie mir nur zu.
Völlig perplex bleibe ich eine Millisekunde länger als sie stehen und werde daraufhin sofort von dem zweiten Friedenswächter in die Mangel genommen.
"Verdammt!", fluche ich vor mich hin.
"Lauf, Lucy! Lauf!!!"

Ich werde brutal von dem zweiten Friedenswächter zu einem Transporter gezerrt und unsanft in den Stauraum gestoßen. Schützend halte ich meine zerkratzen Hände vor mein Gesicht, um nicht noch ein zweites blaues Auge zu kassieren.
ᶠʳᶦᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ ² "Ruhe jetzt!"
ᶠʳⁱᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ ¹ "Oh du hast ja gar keine Ahnung was dich gleich erwartet.", lacht er dreckig und zwinkert mir höhnisch zu, als er auf den Transporter zukommt.

"Ihr könnt mich mal. Alle beide.", murmle ich gereizt.
ᶠʳⁱᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ ¹ "Wie war das?"
"Scheiß drauf. Bringt's einfach schnell hinter euch.", schmeiße ich ihnen entgegen und nehme dann langsam die Hände runter, damit sie auf mich schießen können.
"Oder seid ihr nicht Manns genug, hm?", provoziere ich weiter in der Hoffnung, dass sie es kurz und schmerzlos machen. Doch irgendetwas in mir sträubt sich gegen meine Worte.
Mein Überlebensinstinkt.

Zu meinem Erstaunen beachten mich die beiden Friedenswächter allerdings nicht weiter und verschließen den Transporter, bevor ich einen Fluchtversuch wagen kann. Verzweifelt hämmere ich gegen die Wand zwischen Fahrer und Stauraum.
"Wohin bringt ihr mich? Hallo?!"

Keine Antwort.

"Verdammt! Sagt mir was das Ganze soll! Sofort!"
ᶠʳⁱᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ ¹ "Du hast hier gar nichts zu melden, dummes Gör. Machst uns hier nur Schwierigkeiten.", tönt es dumpf vom Fahrerbereich.
"Ihr seid diejenigen, die uns das Leben schwer machen!"
ᶠʳⁱᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ ¹ "Was denkst du, wie unser Boss reagieren wird, wenn wir von Lucys Verschwinden berichten?! Der reißt uns den Arsch auf."

Lucys... Verschwinden?
Ich atme erleichtert auf. Hat sie es also tatsächlich geschafft?! Sie hat es einfach drauf, das muss man ihr lassen. Wenigstens eine gute Nachricht in all dem Schlamassel.

ᶠʳᶦᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ ² "Ich habe Sir Reginald am Apparat."
Plötzlich wird der erste Friedenswächter mucksmäuschenstill. Ich lausche dem Gespräch gespannt, indem ich mein Ohr an die Wand hin zum Fahrerbereich drücke.
Nach einer Weile höre ich den zweiten Typ sprechen.

ᶠʳᶦᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ ² "Alles klar, machen wir so. Wir entschuldigen uns nochmal aufrichtig bei Ihnen. Das wird nicht mehr vorkommen!"
ᶠʳⁱᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ ¹ "Und? Was hat er gesagt? Hat er uns in einen anderen Rang degradiert?"
ᶠʳᶦᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ ² "Nicht mal annährend. Das Mädel bleibt, Anweisung von ganz oben."
ᶠʳⁱᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ ¹ "Wie jetzt?"
ᶠʳᶦᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ ² "Na sie wird an Stelle von Lucy antreten. Scheint wohl so, als ob sie im Kapitol gepunktet hat."

Jemand lacht höhnisch.

ᶠʳⁱᵉᵈᵉⁿˢʷᵃᵉᶜʰᵗᵉʳ ¹ "Das Balg? Unglaublich. Aber nun gut, dann haben wir ja schonmal ein Problem weniger."

Ich sinke langsam zu Boden und realisiere, dass dieses Schicksal um einiges schlimmer sein wird, als einfach getötet zu werden.
Dass der Transporter nun losfährt, nehme ich gar nicht mehr richtig wahr.

Mein Herz pocht laut. ✘


𝑾hen blood melts snow ⟜ Coriolanus Snow FanfiktionWhere stories live. Discover now