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Jungkook starrte Taemin mit weit aufgerissenen Augen an, als ob er einen Geist sehen würde. Die Party um sie herum schien in diesem Moment zu verblassen, und die grellen Lichter, die laute Musik und die feiernde Menge verschwanden in der Bedeutungslosigkeit. Sein Gesicht verlor jegliche Farbe, und seine Hände begannen unkontrolliert zu zittern.
In diesem Augenblick fühlte Jungkook sich, als ob er acht Monate in der Zeit zurückgeworfen worden wäre, in eine Zeit, die er verzweifelt zu vergessen versucht hatte. Er konnte den Schmerz förmlich spüren, als wäre er gestern erst passiert. Ein plötzliches Aussetzen seines Herzens und ein schmerzhaftes Ziehen in seiner Brust ließen Jungkook den Atem stocken.
Die Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit zogen wie ein emotionsgeladener Film vor Jungkooks innerem Auge vorbei. Annäherungen vor sich, bevor sie sich zu zärtlichen Küssen hinreißen ließen. Die leidenschaftlichen Nächte, in denen ihre Körper eins wurden, begleitet von den leisen, liebevollen Liebesgeständnissen, die sie sich gemacht hatten. Er konnte förmlich die Wärme von Taemins Körper spüren, als sie eng aneinander gekuschelt lagen, und er konnte den süßen Geschmack von Taemins Lippen auf seinen eigenen nachempfinden. All das schien so lebendig und gleichzeitig so weit entfernt.
Doch er erinnerte sich nicht nur an die glücklichen Momente. Sondern auch an die Tränen, die er vergossen hatte, und den Schmerz, den er wegen dieses Jungen spüren musste. Er sah sich selbst in den dunklen Stunden der Nacht, schluchzend und voller Verzweiflung, als er Taemin vermisste.
Taemin war nicht einfach nur ein Ex-Freund. Taemin war alles für Jungkook. Er war Jungkooks erste Liebe, sein erster Kuss, sein erstes Mal. Taemin war der Mann, der Jungkook gezeigt hatte, dass er definitiv nicht auf Frauen stand. Jungkook hätte alles für ihn getan und wäre damals bereit gewesen, ihm alles zu vergeben. Doch dann hatte Taemin plötzlich Schluss gemacht und ihn mit einem zerschmetterten Herzen zurückgelassen.
"Taemin...", flüsterte Jungkook schließlich erneut, seine Stimme bebte vor einer Mischung aus Sehnsucht und Schmerz. Der Name fühlte sich an, als würde er spitze Glasscherben schlucken, die in seinem Hals schneidende Wunden hinterließen. Seine Knie wurden weich, und er spürte, wie er beinahe zusammenzubrechen drohte. "Jungkook...", begann er, doch die Worte schienen schwer über seine Lippen zu kommen, denn er wusste, wie sehr er Jungkook verletzt hatte.
Jungkook spürte, wie die Tränen in seinen Augen aufstiegen und er kämpfte dagegen an. Seine Augen hatten einen traurigen Ausdruck, als er auf die Person blickte, die er einst so geliebt hatte. Ein Teil von ihm wollte Taemin anschreien, ihn zur Rechenschaft ziehen, doch die Worte blieben in seiner Kehle stecken.
Der Blonde konnte seinen Blick nicht von Taemin abwenden, selbst wenn er es wollte. Sein Ex-Freund hatte sich äußerlich verändert. Seine schwarzen Haare waren länger als zuvor mit blonden Strähnen darin. Selbst durch die Kleidung hindurch konnte Jungkook erkennen, dass Taemin muskulöser geworden war. Wenn Taemin damals so ausgesehen hätte wie jetzt, hätte er niemals seine Hände bei sich behalten können.
Kopfschüttelnd, um diese verbotenen Gedanken loszuwerden, wandte er seinen Blick ab und versuchte, sein rasendes Herz zu beruhigen. Er wollte nicht mehr auf diese Weise über ihn denken – er durfte es nicht mehr. Jeder Herzschlag erinnerte ihn an die Liebe, die er einst für Taemin empfunden hatte, und an den Schmerz, den er durchleben musste, als er ihn verlassen hatte.
Taemin senkte den Blick, als ob er sich schämte, er wusste, dass er Jungkook verletzt hatte. "Können wir reden?", fragte Taemin nach einem Moment des Schweigens. "Bitte", fügte er leise hinzu. Jungkook schluckte schwer. Er wollte nicht mit ihm reden, er wollte nie wieder ein Wort aus dessen Mund hören. Doch gleichzeitig war er zu neugierig, was sein Ex-Freund zu sagen hatte. Schließlich nickte er und gab für diese Entscheidung einfach seinen angetrunkenen Zustand die Schuld. "Lass uns nach draußen gehen, dort ist es etwas ruhiger", schlug Taemin vor.
Kurz darauf fanden sich die beiden Männer draußen auf der weitläufigen Terrasse des Strandhauses wieder. Die kühle Nachtluft umhüllte sie, als sie aus dem belebten Strandhaus ins Freie traten. Der Himmel war sternenklar und der Anblick der funkelnden Sterne über ihnen erinnerte Jungkook an die unzähligen Nächte, die er und Taemin gemeinsam unter diesem Himmel verbracht hatten. Sein Herz pochte noch immer heftig in seiner Brust, doch er zwang sich, ruhig zu bleiben.
Die gedämpfte Musik drang nur noch leise von innen her und nur wenige Gäste hatten den Weg nach draußen gefunden. In einer Ecke der Terrasse schien die Welt für sie stillzustehen. Das sanfte Rauschen der Wellen in der Ferne vermischte sich mit dem Gelächter der Partygäste und der Musik. Jungkook starrte auf den Boden, unfähig, Taemin direkt anzusehen. Er musste erst einmal das Durcheinander seiner Gedanken und Gefühle zuordnen, die in diesem Moment in ihn aufgewühlt worden sind.
Jungkook konnte immer noch nicht fassen, dass er hier mit seinem Ex-Freund war, nach all der Zeit, nach all dem Schmerz. Taemin lehnte sich gegen das Geländer und sah den Kleineren vor sich an. "Eigentlich wollte ich mich erst nach den Semesterferien bei dir melden, aber dann bist du eben an mir vorbeigelaufen und ich dachte, es wäre persönlich einfacher als eine Nachricht", begann er zu erklären.
Jungkook konnte die Worte kaum ertragen, weshalb er ihn unterbrach. "Was willst du?", fragte Jungkook unter zusammengepressten Lippen. "Ich habe dich vermisst, Kookie", hauchte Taemin sofort mit einem weichen Lächeln.
Diese Worte wirkten wie Balsam auf Jungkooks gebrochenes Herz, und leider ließen diese Worte sein Herz sofort schneller schlagen. Er fühlte sich immer noch von Taemin verraten, doch gleichzeitig konnte er die Sehnsucht nicht verleugnen. Dennoch plagten ihn so viele Fragen, die er beantwortet haben wollte.
Wieso hat er ihn verlassen?
War er nicht gut genug?
Hatte er etwas falsch gemacht?
War er zu anhänglich?
Zu schüchtern?
"Wieso, Taemin?", flüsterte Jungkook schließlich mit gebrochener Stimme. "Warum hast du mich verlassen?", platzte ihm die wichtigste Frage einfach heraus. Er wollte es wissen – er musste es wissen, um endgültig abschließen zu können.
Es dauerte einen Moment, bis Taemin antwortete. "Es tut mir leid", murmelte er schließlich leise, seine Stimme genauso brüchig wie Jungkooks. "Es tut mir so unendlich leid, Kookie. Ich habe nie aufgehört, an dich zu denken."
Jungkooks Blick war starr auf den Boden gerichtet, aber er hörte aufmerksam zu, als die Worte langsam aus Taemins Mund strömten. Sein Herz pochte wild und die Wunden, die nie ganz verheilt waren, begannen sich langsam zu schließen.
Taemin fuhr fort, während er nach Jungkooks Hand griff. "Kookie, ich weiß, dass ich dich verletzt habe", flüsterte er. "Die letzten Monate waren eine Qual für mich. Ich habe über meine Fehler nachgedacht, über dich nachgedacht, über uns. Ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht und ich hasse mich selbst, weil ich dich verlassen habe."
Jungkook spürte, wie Taemins Finger sich um seine zweite Hand legten, und es war, als wären sie nie voneinander getrennt gewesen. Die Berührung ihrer Hände war noch immer warm und trotz des festen Griffs sanft und liebevoll. "Ich war egoistisch und unreif", gestand Taemin mit einem Hauch von Tränen in seinen Augen.
In Jungkook tobten widersprüchliche Gefühle. Einerseits hatte er sich so lange nach Taemins Nähe gesehnt, nach der Wärme und Liebe von damals, die sein Herz einst so erfüllt hatte. Andererseits kämpfte er weiterhin gegen den Schmerz und die Wut an, die er so lange unterdrückte. "Jeder Tag ohne dich war schrecklich", fuhr Taemin fort, seine Stimme zitterte leicht. "Ich vermisse deine liebevollen Küsse und Umarmungen. Mir fehlt dein Name auf meinem Handydisplay, wenn du mir jeden Morgen zu einer unmenschlichen Zeit ein 'Guten Morgen' gewünscht hast und mir damit den Tag verschönt hast. Ich vermisse jede Kleinigkeit – ich vermisse dich." Seine Worte trafen Jungkook wie ein Sturm und er konnte die Tränen in Taemins Augen sehen.
Stille entstand.
Für Jungkook hörte sich das an wie aus einem Liebesroman, als ob jemand einen schrecklichen Fehler begangen hatte und nun bitterlich weinend um Vergebung flehte. Die Erinnerungen an die glücklichen Zeiten mit Taemin überfluteten ihn, und er spürte, wie sein Herz gegen seinen Willen schneller schlug. "Ich würde alles dafür tun, dass du mir verzeihst und zu mir zurückkommst", fügte der Ältere hinzu.
Jungkook konnte nicht glauben, was er hörte.
War das sein Ernst?
Konnte er wirklich nach acht Monaten, indem sie getrennt waren, noch immer Gefühle für den Blonden haben?
Würde eine erneute Chance für sie überhaupt funktionieren?
Jungkook wusste nicht, was er machen sollte. Schließlich antwortete Jungkook, seine Stimme war leise, aber klar: "Taemin, ich habe gelitten, als du gegangen bist. Es hat mich zerrissen. Wieso also erst jetzt? Warum kommst du nach acht Monaten wieder?" Taemin senkte den Kopf, als er die Worte seines Ex-Geliebten hörte, doch er hielt immer noch Jungkooks Hand fest, als ob er Angst hätte, sie loszulassen.
Taemin seufzte. "Ich kann dir keine Entschuldigung anbieten, die ausreicht. Ich war damals einfach dumm und konnte nicht mit der Liebe umgehen, die du mir gegeben hast. Ich war verängstigt und unsicher. Ich möchte es wiedergutmachen, wenn du mir eine Chance gibst. Ich brauche dich."
Jungkook konnte seine Tränen nicht länger zurückhalten; sie flossen unaufhaltsam über seine Wangen und spiegelten die unendliche Achterbahn der Gefühle wider, die sein Herz durchlief. Die Worte, nach denen er sich so lange gesehnt hatte, waren endlich aus Taemins Mund gekommen, doch sie brachten keinen Trost.
Die Tränen, die über Jungkooks Wangen strömten, schienen den Schmerz in seinem Inneren zu spiegeln. Er hatte so lange darauf gewartet, diese Worte zu hören, aber jetzt, da sie da waren, war er von einer Welle der Verwirrung und Unsicherheit überrollt worden. Die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit, die guten und die schlechten, drängten sich in seinem Kopf und machten es schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.
Der Schmerz in seinem Herzen saß nach wie vor tief, und die Narben darin schienen sich bei Taemins Auftauchen aufs Neue zu öffnen, während sein Ex-Geliebter sie gleichzeitig versuchte, mit seinen Worten zu heilen. Er war sich nicht sicher, ob Taemin die Wahrheit erzählte. Jungkook wollte nicht mehr so naiv sein wie früher, er konnte ihm nicht einfach wieder blind vertrauen. Sein Atem wurde flacher, während er zwischen dem Wunsch, ihm zu glauben und der Angst, erneut verletzt zu werden, hin- und hergerissen war. Doch er spürte auch sein wild klopfendes Herz, welches ihm sagte, dass er noch immer etwas für den Jungen vor sich empfand. "Komm zu mir zurück, Kookie. Sei wieder mein", hauchte der Ältere, während er behutsam eine seiner Hände löste und sie sanft in Jungkooks Nacken legte.
Mit seinen Daumen strich zärtlich über die zarte Haut des Jüngeren und hinterließ eine Gänsehaut, die wie ein flüchtiger Schauer über Jungkooks gesamten Körper huschte. Taemin wusste, dass der Blonde bei diesen besitzergreifenden Worten und zärtlichen Berührungen schwach wurde - er wusste genau, was er tat. Er spielte geschickt mit Jungkooks Emotionen, und Jungkook war sich dessen schmerzlich bewusst. "Also? Was sagst du?", fragte der Ältere gespannt, sein Blick fest auf Jungkook gerichtet. Jungkook zögerte.
Wäre er nach einigen Wochen, nach ihrer Trennung, mit diesen Worten zu ihm zurückgekommen, hätte Jungkook wahrscheinlich hemmungslos geweint und sich selbst für alles entschuldigt. Schließlich gestand er ehrlich: "Ich weiß es nicht, das kommt alles so plötzlich."
Taemin nickte verständnisvoll, und seine eigenen Tränen fielen auf ihre gemeinsam gehaltenen Hände. "Ich werde alles tun, um es wiedergutzumachen, Kookie. Ich werde dir beweisen, wie sehr ich dich brauche und dass ich dich nie wieder verlassen werde." Seine Worte waren voller Entschlossenheit.
"Es wird Zeit brauchen, Taemin", flüsterte der Blonde. Jungkook blickte tief in Taemins Augen und sah den aufrichtigen Schmerz darin. "Aber vielleicht... vielleicht können wir einen Neuanfang versuchen... einen langsamen als Freunde."
Ein Lächeln glitt über Taemins Lippen, und er wischte sich die Tränen aus den Augen. "Ich werde auf dich warten, Kookie, egal, wie lange es dauert. Ich werde alles tun, um dein Vertrauen zurückzugewinnen."
Jungkook nickte und löste sich langsam von Taemin, indem er ein paar Schritte rückwärtsging. Er wischte sich ebenfalls die Tränen aus dem Gesicht. "Ich habe dich überrumpelt", stellte der Ältere fest und wieder nickte der Blonde. Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte.
Als dann aber jemand nur wenige Meter von ihnen auf das Geländer zustürmte und sich kurzerhand darüber hinweg übergab, riss Jungkook schockiert die Augen auf. "Ich muss jetzt nach Jimin sehen, ihm geht es nicht gut", murmelte Jungkook und wollte aus dieser Situation so schnell wie möglich flüchten. Er schlug sich gedanklich dafür, dass er seinen besten Freund vergessen hatte. So sehr hatte Taemin ihn aus der Fassung gebracht. "Ist gut, ich werde dich anrufen, deine Nummer habe ich schließlich noch", grinste der Ältere. "Tu, was du nicht lassen kannst", presste Jungkook hervor und flüchtete förmlich ins Haus zurück.
Für Jungkook fühlte sich alles surreal an.
Hatte er zu viel getrunken?
Halluzinierte er?
War er überhaupt bereit, Taemin nach allem, was passiert war, zu verzeihen?
Sein Kopf konnte die Situation noch nicht realisieren, während sein Herz ihm unaufhörlich sagte, dass er seinen Ex-Freund noch immer liebte.
Es würde Zeit brauchen, um das Vertrauen wiederherzustellen, aber in diesem Moment spürte Jungkook zumindest, dass die Tür zu einer möglichen Versöhnung einen Spaltbreit offenstand.⊱ ────── {⋅. ✯ .⋅} ────── ⊰
Und hier noch ein Paar aussehen in der Story, für die die bisher vor kamen und noch nicht gezeigt wurden! :>
Taemin: (Ich liebe diesen Boy...♥)
Jimin:
Namjoon:
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Austauschschüler - one year ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
Teen FictionTaehyung war die Perfektion in Person, von außen betrachtet. Sein Aussehen war atemberaubend. Er war ein wahres Genie in Musik, Sport, Sprachen, Kampfkünsten und Wissen. Doch unter dieser makellosen Fassade verbarg sich etwas, was seine Perfektion t...