Kapitel 3

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Ich seufzte und wälzte mich im Bett hin und her. Zur Ruhe würde ich nicht kommen. Zu groß war die Angst vor dem, was der Professor mir sagen würde, deshalb stand ich auf, schminkte mich nach und verließ die Räume der Slytherins. Snapes Räumlichkeiten waren nicht weit entfernt, er wollte auch nachts schnell bei uns sein können. Irgendwie süß.

Langsam schlenderte ich durch die Gänge und blieb schließlich vor seinem Büro stehen. Vorsichtig klopfte ich, aber als keine Antwort kam ging ich einfach hinein. Er würde wohl kein Problem damit haben, wenn ich nichts anrührte, oder? Immerhin hatte er mich herbestellt. Ich setzte mich auf einen von den zwei Lederstühlen, die vor seinem Schreibtisch standen. Nach einer Weile wurde das Anstarren der Wand langweilig und ich sah mich um. Die Wände links und rechts waren mit Regalen gesäumt. Darin standen Zaubertränke und Zutaten. Einige erkannte ich aus dem Unterricht wieder, andere hatte ich noch nie gesehen. Hinten rechts führte eine schmale Wendeltreppe in einen weiteren Raum, vermutlich das Schlafzimmer. Die Wände bestanden aus grobem Stein und eine große Lampe, die von der Decke hin, erhellte das Büro mit weißem Licht. Auf seinem Schreibtisch stapelten nicht mehrere Bücher über Zaubertränke. Einige Notizen bedeckten den dunklen Tisch, aber ich rührte sie nicht an. Das wäre mehr als nur unhöflich.

Als ich alles in diesem Raum gesehen hatte, was offen herumlag, lehnte ich mich in dem Stuhl zurück und schloss die Augen. Ich war schon wieder unglaublich müde, es hatte wenig gebracht mich vorher hinzulegen.


Jemand fuhr zärtlich mit den Fingerspitzen über meine Wange, was mich aus meinem leichten Schlaf weckte. Verwundert schlug ich die Augen auf und blickte genau in die tief schwarzen Augen meines Lehrers. Er hockte vor meinem Stuhl und hatte sie Hand nach mir ausgestreckt. Ich lächelte zaghaft. Seine Hand war warm, ebenso wie sein Blick. Nach einer Weile runzelte er die Stirn, so wie als würde er sich fragen, was er da gerade tat. Seufzend erhob er sich, um sich kurz darauf auf einem Stuhl hinter dem Schreibtisch niederzulassen. „Sie waren zu früh?", meinte er etwas verwirrt. „Äh... Ja die letzten Stunden sind ausgefallen, weil der Lehrer erkrankt ist und ich hatte nichts zu tun. Deshalb bin ich schon hergekommen. Ich hoffe das ist kein Problem?", gab ich unsicher zurück. Er wirkte nicht wütend, dass ich einfach in sein Büro gegangen war, aber ich hatte schon oft seine hervorragende Schauspielkunst kennen gelernt. „Ach richtig. Cuthbert, der Arme. Und obwohl ich mich ziemlich erschrocken habe, Sie schon hier anzutreffen, ist es kein Problem. Mein Büro steht für Sie immer offen.", sagte er sanft.

„Äh und für alle anderen Slytherins natürlich auch.", ergänzte er schnell, als er meinen verwunderten Blick wahr nahm. Vielleicht täuschte ich mich auch, aber ich glaubte zu erkennen, dass der Professor ein wenig rot wurde. War das nur ein Versprecher oder hatte er etwas damit andeuten wollen? Verwirrt verzog ich das Gesicht, dann fragte ich jedoch: „Professor? Habe ich irgendwas falsch gemacht? Ich meine, warum haben Sie mich herbestellt?" „Nein, Miss Davis. Sie haben nichts falsch gemacht.", antwortete er knapp. Erst wartete ich darauf, dass er weiter sprach, aber das tat er nicht, also wollte ich wissen: „Bin ich schlecht in Zaubertränke? Wenn es das ist, ich lerne schon mit Betti. Sie gibt ihr bestes, wirklich." Wahrscheinlich klang ich sehr verzweifelt, wie ein Kleinkind, das seine Puppe oder so verloren hat. „Ich bin überzeugt davon, dass Miss Yolven ihr Bestes gibt. Tut sie das nicht immer?" Ich nickte und ein Lächeln umspielte meine Lippen. Oh ja, Betti tat immer ihr Bestes. Sie lernte unglaublich viel, weil sie ihre Eltern stolz machen wollte. Betti war die einzige mit der ich pro Tag mehr als drei Wörter wechselte. „Und was Ihre Leistungen in Zaubertränke betrifft: Sie haben sich deutlich gebessert. Ich meine, wirklich verbessert. Betti scheint eine große Hilfe zu sein." Seine Augen strahlten, ich konnte sehen, dass er stolz auf Betti war. „Ja, das ist sie. Ein sehr große Hilfe, ohne sie würde ich das niemals schaffen.", grinste ich verlegen. Es war schon ein bisschen peinlich zuzugeben, dass man unfähig war die einfachsten Zaubertränke zu brauen. Vor allem vor ihm. Meinem Lehrer in diesem Fach und dem einzigen Mann für den ich je etwas empfunden hatte. Klar, ich liebte meinen Dad, aber das war nicht dasselbe. Und natürlich hatte ich auch mal einen Freund gehabt, Draco, aber das war auch nichts Ernstes. Ja, ich war mit Draco Malfoy zusammen und mittlerweile bereute ich es.

„Miss Davis, ich möchte mit Ihnen über etwas ganz anderes sprechen.", gab Professor Snape zu. „Okay. Aber bevor Sie das tun, können Sie bitte aufhören mich Miss Davis zu nennen und mich zu siezen? Das ist irgendwie unangenehm. Ich meine, ich bin erst 16.", sagte ich so ganz nebenbei. Das störte mich schon lange. Er runzelte die Stirn, nickte aber: „Nun gut, Esila. Ich möchte mit Ihn... mit dir darüber sprechen wie du... wie du zu mir stehst." Er klang unsicher, seine Stimme wurde zum Ende hin brüchig. Wie ungewöhnlich für ihn, normalerweise sprach er mit solcher Macht, dass ich erzitterte. „Wie ich zu Ihnen stehe?", fragte ich verwundert. Er schwieg lange und sah mich einfach nur an. Schon wieder verlor ich mich in seinen dunkeln Augen und stellte mir seine weichen Lippen auf meinen vor.

Schließlich seufzte er: „Das meine ich. Du...Du siehst mich immer so an. Verträumt. Was hat das zu bedeuten?" Oh Gott, ich spürte wie ich rot wie eine Tomate wurde. Wie peinlich war das denn? Das konnte doch nicht so auffällig sein! Mein Gesicht erhitzte sich im Bruchteil einer Sekunde um tausende Grad. Meine Augen brannten, weil ich sie so weit aufgerissen hatte. Es sah bestimmt so aus, als würde ich weinen, weshalb ich den Blick abwandte. „Esila, sprich mit mir." Seine Stimme hatte sich beruhigt, war wieder fest. Doch sprach er sanft und voller Gefühl. Wahrscheinlich Mitgefühl. Er denkt ich weine., dachte ich still bei mir.



Bam bam BAAAM! Hehe, na Ihr? Huiiii ich hoffe euch gefällt das Kapitel.

Ohhh Leute ! Ich habe einen Ohrwurm! Hasse Ohrwürmer, aber dieses Lied liebe ich:

"Daheim verblasst, die Welt rück nah.

In vielen Pfaden liegt sie da

Und lockt durch Schatten, durch Trug und Nacht

Bis endlich Stern um Stern erwacht.

Wolke, Zwielicht

grauer Nebeldunst

Ohne Gunst, ohne Gunst."

Kurz und echt schön. Passt richtig gut zu der Filmszene in der es vorkommt. Und? Wer kennt es und aus welchem Film ist es? *-* Schreibt's in die Kommis <3

Bis dahin, gehabt euch wohl

~Schokokekschen <3


Verbotene Liebe (Severus Snape FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt