Kapitel 33

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Nach einer Weile, die wir durch die schier endlosen Gänge liefen, fragte ich mich wirklich was sie vorhatte. Dies war keineswegs der Weg zur Krankenstation, doch ich folgte ihr dennoch.

„Susan! Ich hab Arbeit für dich! Wir brauchen deine Hilfe.", schrie sie laut, als wir einen Raum betraten. Es war ein Raum von dem ich nicht wusste, das er existiert. Sah aus wie eine Art Labor oder so. An den Wänden zogen sie Regale entlang, die vollgestopft waren mit Bücher, Reagenzgläsern, Pipetten und irgendwelchen komisch aussehenden Zutaten. Auf dem Boden standen Säcke mit gelben, blauen und violetten Pulvern, auf den drei Tischen, die hier standen, entdeckte ich lauter Petrischalen mit winzigen Proben von etwas, Mikroskopen und so weiter und so fort. „Wo sind wir?", fragte ich Miriam leise. „Das ist das Labor von mir und drei weiteren. Dumbledore hat es uns zur Verfügung gestellt um unsere Forschungen voran zu treiben.", sagte ein Mädchen, das gerade den Raum betrat. Sie hatte kurze schwarze Haare, die zu allen Seiten hin abstanden und einen langen weißen Kittel an. Als sie mich sah zog sie laut Luft ein. „Was ist denn mit dir passiert? Sieht übel aus." „Mhm...Ne' kleine Auseinandersetzungen mit Parkinson." Sie nickte wissend und bedeutete mir mich auf einen der Stühle zu setzten.

Was sie dann tat wusste ich nicht, doch als sie fertig war sah mein Gesicht wie neu aus. Als wäre nichts passiert. Dankbar lächelte ich sie an. Wir unterhielten uns noch eine Zeit lang über unbefangene Themen, bis sie sich schließlich verabschiedete und zu ihren Projekten verschwand. Ich verabschiedete mich ebenfalls von der kleinen Gryffindor und schlenderte dann durch die Gänge zurück zum Gemeinschaftsraum in der Hoffnung keinen Draco und keine Pansy treffen.Vielleicht würde ich jetzt endlich Zeit finden die Bücher zu lesen.

Zum meiner Erleichterung befanden sich weder Draco noch Pansy noch sonst wer im Gemeinschaftsraum, aber meine Bücher lagen noch dort, deshalb legte ich mich auf eines der Sofas und begann zu lesen. Ich fing mit dem Buch über die Zauberkreaturen an, weil ich über Zentauren das meiste schon wusste und mich jetzt erst mal interessierte woher Severus diese Narbe wirklich hatte. Es war natürlich sehr unwahrscheinlich es so herauszufinden, doch einen Versuch war es wert. Vielleicht stand ja irgendwo was solche Narben verursachen kann. Wenn nicht würde ich Severus fragen sobald er zurück war.

Lange lag ich ausgestreckt auf dem weichen Sofa und las allerlei Dinge über Drachen, Mantikore, Rotkappen, Einhörner und so weiter und sofort, aber nichts passte zu der Narbe. Zumindest konnte ich nichts zuordnen. Irgendwann schlief ich einfach ein. Ich hatte nicht gedacht, dass lesen so anstrengend ist.

Noch elf Tage bis Severus zurück im Schloss sein würde und ich hatte nichts zu tun. Also setzte ich mich in den Gemeinschaftsraum und starrte wieder an die Decke. Nach einer Weile kramte ich Pergament und Feder aus meiner Tasche und begann einen Brief an meine Familie zu schreiben:

Hey Mommy, Hey Daddy!

Ich wollte euch eigentlich nur kurz sagen, dass es mir gut geht. Hier in der Schule ist es zwar im Moment ziemlich ruhig, weil die meisten nach Hause gefahren sind, aber es ist schön auch mal ohne gestört zu werden durch die Gänge zu schlendern.

Hogwarts ist genau wie immer, und wie immer sage ich euch wie sehr ich es hier liebe, obwohl dass jetzt nicht heißen soll, dass ich euch nicht vermisse, aber Hogwarts ist mir mehr ein Zuhause, als bei euch im Dorf.

Im Unterricht bin ich in den meisten Fächern ziemlich gut, denke ich. Wie ihr wisst ist Zaubertränke immer noch mein Lieblingsfach. Meine Zimmergenossin hilft mir sehr beim lernen. Sie ist ein unglaublich süßes Mädchen, aber das schreibe ich euch ja jedes Mal. Ach ja, und denkt jetzt nicht, dass es an Professor Snape liegt, dass Zaubertränke mein Lieblingsfach ist, denn es ist nicht wahr, wenn jemand sagt, er bevorzuge nur Schüler aus Slytherin. Er verhält sich vollkommen neutral.

So ich denke das reicht für dieses mal. Ich versuche euch bald zu schreiben.

Hab euch lieb und grüßt Tante Lucina von mir

Eure Esila

Ich schrieb meinen Eltern nur ungern, denn eher als sie zählten für mich die Leute hier in Hogwarts als meine Familie und es war nicht so super ihnen das zu sagen.

Während ich den Text noch einmal überflog und ihn schließlich Odin, der brav auf meiner Schulter saß, in den Schnabel drückte, damit er ihn zu meinen Eltern brachte, sprach mich jemand, der scheinbar hinter mir stand, an.


Hallöchen!

Na wie geht's euch so?
Schreibt ihr noch manchmal Briefe? Also ich schreibe höchstens Postkarten, aber vor einiger Zeit hatte ich mal eine Brieffreundin :-)

Hätte gern wieder eine, war echt cool :D

Bis dahin, gehabt euch wohl

~Schokokekschen <3



Verbotene Liebe (Severus Snape FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt