Kapitel 32

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Severus kam aber erst in zwölf Tagen zurück, das hieß solange würde ich nichts gegen Draco's nervige Anwesenheit unternehmen. Betrübt schlenderte ich in den Slytherin-Gemeinschaftsraum, weil mir gerade kein besserer Ort einfiel und ich auch keine Lust mehr hatte mit den Büchern durchs Schloss zu rennen. Die wurden langsam echt schwer. Also schmiss ich mich auf eines der grünen Sofas und starrte für eine Weile nur an die Decke und dachte nach. Das tat ich oft, es tat gut einfach nur nachzudenken. Worüber ich nachdachte variierte immer. Mal strichen meine Gedanken um Severus, mal um die Zentauren, mal um den Unterricht, und manchmal, aber eher selten auch um meine Eltern. Nun aber streiften meine Gedanken in eine ganz andere Richtung. Hinaus in die große Weite, zu Sternen und Monden, Planeten und Sonnen, Schwerelosigkeit und Freiheit, Ruhe und Einsamkeit. In meinem Kopf war ich in den Himmel hinauf geschossen und hatte mich in die große Weite abgesetzt. Dorthin, wo ich allein war, wo keiner mich erreichen konnte, wo ich ganz für mich war. Schön war es dort, pure Dunkelheit, mit kleinen blinkenden Lichtern, wie Augen in der Nacht. Mit den Finger fuhr ich die Sternbilder in der Ferne nach. Welch Sehnsucht nach dieser großen Weite mich erfüllte. Jeder der kleinen blinkenden Lichter gehörte einem Zauberer, einer Hexe oder auch einem Muggel. Mit der Geburt eines Kindes, wird auch ein neuer Stern geboren. Jeder Mensch hat einen Stern, der auf ihn aufpasst, eine schützende Hand über ihn hält. Und wenn wir einmal nicht mehr sind nimmt uns unser Stern zurück zu sich. Dorthin zurück woher wir gekommen sind, zurück unter seine Fittiche. Ich schweifte durch die Gegend auf der Suche nach einem Bestimmten Stern. Eine schier aussichtslose Suche, doch ein Versuch war es Wert. Für ihn war jede Mühe wert. Ihn noch einmal zu sehen, einmal sein weises, wissendes Lächeln erkennen, einmal das unverbindliche, freundliche Leuchten seiner Augen erblicken. Noch ein einziges Mal, bevor ich ihn in Frieden ruhen lasse. Das ist mein Wunsch. Einmal noch sein Angesicht erfahren. Und so kam es, dass ich ohne auf die Zeit zu achten auf diesem Sofa lag und in die Ferne starrte. Weder bemerkte ich, dass jemand anderes den Raum betrat, noch dass ich beobachtet wurde.

Erst ein Räuspern riss mich weg aus der großen Weite, dabei war ich sicher, dass ich kurz davor gewesen war ihn zu finden. Wütend drehte ich den Kopf zu der Person. Weil ich Draco erwartete legte ich mir schon die nächsten Beleidigungen zurecht, doch als ich die langen schwarze Haare sah stockte ich. Zunächst verwirrt starrte ich sie dumm an, doch dann weckte mich ihr herab lässiges Grinsen aus meiner Starre.

 „Was willst du von mir?", knurrte ich genervt. Sie funkelte mich nur an, sodass ihre Augen wie die Sterne glitzerten, die ich gesehen hatte, doch glitzerten sie nicht freundlich sondern boshaft. „Was ich von dir will? Lass deine ekelhaften Finger von MEINEM Draco! Habe ich mich klar genug ausgedrückt oder willst du, dass ich von Zauberei Gebrauch mache?!" „Ich denke, du hast dich klar ausgedrückt, aber vielleicht solltest du besser auf deinen Draco aufpassen, weil nämlich er es ist, der die Finger nicht von mir lässt.", meinte ich ruhig mit einem engelgleichen Lächeln auf den Lippen. Das schien sie noch mehr aufzuregen, als meine Worte. „Draco würde dich nicht einmal nicht der Kneifzange anfassen, weil er mir gehört. Er gehört mir!", keifte sie und sprang wie eine Furie auf mich zu. Schneller als ich reagieren konnte , hatte sie ihre Fingernägel einmal quer über mein Gesicht gezogen. Schmerz durchzuckte mich und ich stieß einen leisen Schrei aus. Mit aller Kraft die ich aufbringen konnte schleuderte ich sie von mir und zog in derselben Bewegung meinen Zauberstab hervor. Ihn auf sie gerichtet zischte ich kühl: „Das wirst du bereuen und es ist mir gänzlich egal, ob du eine Slytherin oder eine Gryffindor bist." Ich konnte sehen wie sie vor Angst zitterte und die Hände schützend vor ihr Gesicht hielt, doch ich spürte auch das warme Blut, dass mir über die Wagen floss und in kleinen Tropfen auf dem Boden landete.

Gerade hatte ich einen guten Zauber gefunden, als eine bekannte Stimme schrie: „Expelliarmus!" und mein Zauberstab mir aus der Hand fiel. „Esila was tust du da? Bist du verrückt geworden? Du kannst doch deinen Zauberstab nicht erheben gegen eine von uns! Was hat Pansy dir getan?!" Draco klang fassungslos und enttäuscht. Noch hatte ich mich nicht ungedreht. „Was sie mir getan hat?", fragte ich erst ganz ruhig, dann schrie ich es ein weiteres Mal und ich sah Pansy vor mir zusammenzucken, doch gerade interessierte mich nur Draco. „Ja. Was hat sie dir getan, dass du so wütend bist?" Ich schnaubte verächtlich und drehte mich schwungvoll zu ihm um. Sollte er sehen, was SEINE Pansy getan hatte. Draco schnappte nach Luft. Es musste noch schlimmer aussehen, als ich gedacht hatte, denn Draco ließ seinen Stab fallen und sprintete auf mich zu. Er murmelte immer wieder „Oh Gott, Scheiße..." Als er vor mir stand hob er die Hand um mein Gesicht zu berühren, doch ich schlug sie nur weg. „Kümmere dich lieber um Pansy. Wenn du mich anfasst wird es nicht besser. Um ehrlich zu sein war genau das der Grund warum sie mich angefallen hat und weil ich kein zweites Mal zerkratzt werden will, halt dich fern von mir!" Mit diesen Worten wandte ich mich von ihm ab und verließ den Gemeinschaftsraum.

Während ich durch die Gänge lief bemerkte ich erst wie sehr mein Gesicht schmerzte. Zwar hatte das bluten weites gehend abgelassen, doch ab und zu floss dennoch in schmalen Rinnsalen die warme Flüssigkeit hinunter.

Irgendwann kam ich in der großen Halle an, wo wie immer Obstschalen auf dem Tisch standen von denen man sich etwas nehmen konnte, wenn man wollte. Ich setzte mich auf meinen gewohnten Platz und drückte das feuchte Handtuch, dass ich mir auf dem Weg hierher geholt hatte, auf die Wunde. Es brannte höllisch, aber ich ließ es dennoch am selben Platz. Nach einiger Zeit steckte ich mich auf der Bank aus und beobachtete die verzauberte Decke. Das wurde aufrecht erhalten, auch nachdem unser Schulleiter von uns ging. Von hier aus betrachtete ich erneut die Sterne, jedoch diesmal ohne in die große Weite zu ziehen.

„Ach du Scheiße! Was ist denn mit dir passiert?!", quietschte eine leise Stimme plötzlich. Ich kannte diese Stimme, auch wenn ich nicht mehr wusste woher. Verwundert schielte ich in die Richtung der Stimme und erblickte die kleine Gryffindor. „Oh Hey Miriam. Das ist gar nichts. Nur ne' kleine Verletzung.", winkte ich ab. Verständnislosigkeit erschien in ihrem Gesicht: „Eine KLEINE Verletzung? Dein ganzes Gesicht ist voller Blut. Komm." Schnell packte sie meine Hand und zog mich mit sich, ohne dass ich mich wehren konnte.


Na ihr!

Sorry, dass das Kapitel so spät kommt, aber wir haben in den letzten zwei Wochen massig Arbeiten und Teste geschrieben, dass ich einfach wenig Zeit hatte an dieser FF zu schreiben.

Was haltet ihr von Pansy?

Und mögt ihr Draco?

Bis dahin, gehabt euch wohl

~Schokokekschen<3



Verbotene Liebe (Severus Snape FF)Where stories live. Discover now