Noch das von Gestern

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Montag, 22. Janur 2024

Was gestern so passiert ist...

,,Nur noch 9 Minuten. Charlie ist in 9 Minuten hier! Weißt du noch, was wir besprochen haben, Mr. Joestar?"
,,Ja, aber ich bin nach wie vor der Ansicht, dass Jotaro ihm das besser beibringen kann. Der macht das doch schon ehrenamtlich für die Speedwagon Foundation..."
Er holte ein Stofftaschentuch aus seiner Jackentasche und tropfte sich den Schweiß von der Stirn. Nicht der richtige Zeitpunkt die Nerven zu verlieren, alter Mann!
,,Du bist er einzige, der das ritzen kann. Charlie vergöttert dich. Er hat ein Ganzkörper Poster von dir am Schrank hängen!"
,,Nun, das ist schmeichelhaft, aber..."
,,Oh und bringt ihr Shizuka vielleicht auf ihr Zimmer, solange Charlie nicht eingeweiht ist?"
,,Wieso?"
,,Kein Plan", antwortete ich und stieg in den Fahrstuhl, ,,vielleicht, weil sie n unsichtbarrs Baby ist?! Wird es nicht eh Zeit für ihren Mittagsschlaf?"
Ich drückte auf den Knopf für die erste Etage, was in Amerika aus einem komischen Grund Erdgeschoss bedeutete.
,,Also wenn Holy Freunde nachhause gebracht hat war das nie so stressig", murmelte Mr. Joestar.
,,HOLY-SANS FREUNDE HATTEN AUCH KEIN AIDS!", schrie ich noch, bevor die Fahrstuhl Tür sich schloss und sich in Bewegung setzte.

Ich drehte mich um und stand der älteren Dame von 2 Etagen über uns gegenüber, die mich ungläubig anstarrte.
,,Hab ich Aids gesagt? Ich meinte braids. Ja, er hat ugh braids."
,,Ah."
,,Yeah."

Unten wurde es noch Mal peinlich, als die alte Frau sah, dass der aufgeregt in der Lobby wartende Charlie in der Tat keine Braids hatte. Sie machte einen großen Bogen um ihn und verließ schnell das Gebäude, was auch Charlie nicht entging.
,,Was war denn ihr Problem?"
,,Ach keine Ahnung, die Alte ist reif fürs Altersheim. Hi erst Mal!" Wir gaben uns Fist Bumps, wie coole Teenies in den frühen Jahrtausendern es halt tun, ehe ich ihm in den Fahrstuhl führte.
,,Aufgeregt?", fragte ich.
,,Ich treffe gleich meinen Helden, aber ansonsten... denkst du er unterschreibt mein Exemplar von seinem Buch?"
,,Ja leck mich doch, der Mann hat ein Buch geschrieben?!"

50 Stockwerke dauerten wenige Minuten, also hatte Charlie Zeit sein Buch aus dem Rucksack zu holen und es mir zu zeigen. Es sah schon oft gelesen aus, etwas abgenutzt und mit Post-its, die einige Seiten markierten.
,,Architektur im Wandel der Zeit..."
,,Es ist ein Meisterwerk, wirklich. Er beschreibt persönliche Erfahrungen, wie der Kulturschock, als er nach Amerika auswanderte und New Yorks Architektur das erste Mal live erlebte. Oder Fakten, zum Beispiel wie Häuser dem Baujahr entsprechend abgeschrieben werden. Wusstest du, dass die Afa Bemessungsgrundlage von Häusern die Gesamtsumme der Anschaffungskosten ist? Und Grundstücke dürfen nicht abgeschrieben werden, weil sie sich nicht abnutzen. Das ist so... interessant. Aber ich langweile dich vermutlich. Tut mir leid, wirklich! Wenn ich einmal von dem Thema anfange..."

Es machte Ping und die Fahrstuhl Türen öffneten sich. Ich gab Charlie sein Buch zurück und lächelte. ,,Du bist mein Kumpel und solange es dir Freude bereitet, höre ich gerne zu. Du hast dir in der Mittagspause immerhin meinen Prince Aufsatz angehört."
,,Der war aber auch gut!"
,,Ja ja, lassen wir dass den Musiklehrer entscheiden. Komm, es ist so weit."
Seine Hand zitterte, als ich sie ergriff und ihm zum Apartment führte. Mein Schlüssel drehte sich in der Tür und ich brachte ihn rein. Er bekam Schnappatmungen.

,,Das ist so cool! Ich stehe in Joseph Joestars Wohnzimmer! Oh mein Gott, ist das eine Fensterfront?!" Charlie lief rüber zu den Fenstern und sah auf New Yorks Straßen hinab, als Mr. Joestar aus der Küche kam.
,,Entschuldige, junger Mann, kann es sein, dass du Charles bist? Josuke hat viel von dir erzählt."
Charlie drehte sich um und starrte Mr. Joestar fassungslos an. ,,Sie sind es wirklich! Ich... Oh mein Gott, ich bin so ein Fan! Würden Sie..." Er öffnete seinen Rucksack und holte sein Buch hervor.
,,Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie meine Ausgabe von Architektur im Wandel der Zeit signieren würden."

Verwirrt kniff Mr. Joestar die Augen zusammen, winkte Charlie heran und nahm das Buch entgegen. ,,Aber, aber, mein Junge, das Buch ist 45 Jahre alt. Vieles von dem was hier drin steht ist längst veraltet."
,,Dennoch, ich habe es schon so oft gelesen und fand es immer wieder inspirierend. Wissen Sie, als Kind wollte ich immer Architekt werden-" Charlie brach ab und seine Augen verfinsterten sich. In meiner Brust zog sich etwas zusammen. Mr. Joestar bedachte meinem Freund über den Rand seiner Brille hinweg. ,,Was hat dich dazu gebracht deinen Kindheitstraum aufzugeben? Du scheinst mir doch immer noch sehr von Architektur begeistert zu sein."
,,Nun... ich weiß nicht, ob Josuke es Ihnen gesagt hat, aber ich bin unheilbar krank. Vermutlich werde ich nicht mehr ans College gehen. Mein einziges akademisches Ziel in diesem Leben ist ein gutes Halbjahres Zeugnis, aber ansonsten plane ich nicht wirklich für die Zukunft... Entschuldigen Sie. Zu viele Informationen?"

Mr. Joestar nahm einen Stift zur Hand und signierte Charlies Buch mit einer flinken Bewegung, ehe er es ihm wiedergab. ,,Keineswegs. Ich fühle mich geehrt, dass du mir genug vertraust, um diese Info mit mir zu teilen. Willst du darüber reden?"
,,Danke, aber nein danke. Es ist okay, wirklich. Ich habe mich damit abgefunden. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich viel lieber mit Ihnen über ihre Arbeit zu italienischen Bauwerken reden. Stimmt es, dass Venedig während dem 2 Weltkrieg 20% weniger mit Wasser bedeckt war als heute?"

Die beiden gingen in die Küche und redeten weiter. Ich blieb im Wohnzimmer und zockte ein wenig. Sobald Charlie schreien würde wüsste ich, dass er eingeweiht war. Ich konnte zumindestens ein Level spielen, bis es passierte.
,,BITTE WAS?!"
Und auf geht's! Ich machte die Konsole aus und trat zu den Beiden in die Küche.
,,Es stimmt. Und Josuke kann heilen. Deswegen müssen wir von dir wissen, ob du geheilt werden willst", erklärte Joseph gerade. Auf dem Tisch stand eine kaputte Kamera und der entgeisterte Charlie hielt ein Foto von Chris in der Hand, der gerade in diesem Moment Daumen Lutschend mit seinem Teddy im Bett lag... Oh mein Gott, was für geiles Erpressungs Material ist denn das?!
Vorsichtig setzt ich mich neben den geschockten Charlie und griff nach seiner Hand. ,,Ich kann dir auch noch meine unsichtbare Schwester zeigen, wenn du uns dann eher glaubst."
,,Deine unsichtbare Schwester?! Ok warte, ich muss hier erst Mal wieder drauf klar kommen!"

Also warteten Mr. Joestar und ich, bis Charlie plötzlich in Tränen ausbrach.
,,Ich dachte ich will sterben. Ich war bereit, ich hab mich mit dem Gedanken abgefunden! Aber jetzt sagst du ich kann geheilt werden! Ich... ich weiß nicht!"
,,Niemand nötig dich zu einer sofortigen Entscheidung. Ich hole meine Frau und meine Tochter und dann können wir erst Mal essen. Josuke kann dich auch immer noch im Laufe der Woche in der Schule heilen", meinte Mr. Joestar lächelnd, ehe er Charlies Hand aus meiner nahm. ,,aber deine Bewunderung für die Architektur erinnert mich sehr an meine eigene, als ich in deinem Alter war. Es wäre Schade, würdest du deinen Traum aufgeben, nur weil andere dir eingeredet haben dein Leben sei nichts wert. Du bist was ganz besonderes, Charles. Bitte denk' darüber nach."

Gott, der Junge kippt mir gleich noch vom Stuhl! Ich reichte Charlie die Taschentücher und er wischte seine Tränen weg. ,,Danke, Mr. Joestar", meinte er, ,,Das werde ich."

Josuke schreibt dummes Zeugs IIWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu