Kapitel 7: Was empfindest du für mich?

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- Das Kapitel ist gut geworden. Vertraut mir. Ich bin Jesus. -

Taddl sah ihn überrascht an, ließ seine Hand jedoch nicht los. Manu blickte schüchtern auf, als er bemerkte, was er getan hatte. „Hm...",murmelte Taddl. Manuel hielt angespannt die Luft an. Das war soziemlich das peinlichste, was er je erlebt hatte. Warum machte er auch so was? „T- Tut mir Leid!", stammelte er und ließ seine Hand wieder los. Eine Ausrede wäre jetzt mehr als notwendig, doch beide schwiegen. Manuels Kopf ratterte, eine Rechtfertigung musste her, doch wie sollte man das begründen? Er hatte ja nicht einmal die Absicht gehabt... „Ich... Äh..." Manuel wusste nicht, was er sagen sollte. Taddl lächelte. „Schon ok, das passiert, wenn man gedankenversunken ist..." Gut, Taddl hatte also wenigstens bemerkt, dass er das nicht wirklich mit Absicht gemacht hatte. Und er schien es auch nicht schlimm zu finden. „Ja...", hauchte er. „Wohin gehen wir denn jetzt eigentlich?", fragte Taddl um abzulenken.„Äh... 'n... Park... Oder so..." „Na dann." Er überließ ihm den Vortritt und folgte Manuel durch die dunklen Straßen, die nur hier und da von ein paar Laternen beleuchtet wurden. „Ich hoffe, dass da keine Penner rumhocken", seufzte Manu und sah auf einen von Mauern umgebenen, kleinen Park, der nicht mehr allzu weit von ihnen entfernt war. „Lass' die mal beklauen!" „Bist du behindert?" „Mir hat letztens ein Penner 'n Zwanziger aus der Hand gerissen, als ich bezahlen wollte. Rache muss sein." Manuel seufzte und lachte dann. „Nein, ernsthaft, das war so ziemlich das blödeste, was mir in letzter Zeit passiert ist." „Nach mir, hm?", fragte Manu scherzhaft und betrat mit Taddl gemeinsam den Park. Er lächelte nur bescheiden. „Ich habe von blöden Dingen gesprochen, nicht von tollen, du Idiot." „Ja, das habe ich schon mitbekommen." Manu ließ sich auf einer Wiese nieder und sein Freund gesellte sich zu ihm. Weit und breit kein Landstreicher zusehen, wenigstens etwas. Manuel hasste die angetrunkenen, minderbemittelten Leute, die hier manchmal schliefen. Manche Menschen konnten nichts für ihre Armut, aber wenn man sich so in die Scheiße ritt, hatte man es auch nicht anders verdient. Die Leute könnten immer noch was aus ihrem Leben machen, taten es aber schlichtweg nicht. Anscheinend war es ein wundervolles Hobby, nicht zu duschen und Fremde um zwanzig Cent anzubetteln. Aber nun gut, das war nicht seine Sache. „Wieso sagst du dann so was?" „Hm?" Manuel musste erst wieder darüber nachdenken, was Taddl zuletzt zu ihm gesagt hatte. „Äh-... Weiß nich', ging davon aus." „Wieso?Verhalte ich mich so scheiße?" Er lachte. Manu nicht. „Nein! Es ist nur...", er sprach nicht zu Ende. Eigentlich hatte er nur Angst. Angst davor, dass Zombey Recht behalten würde und Taddl mit ihm spielte. Er hoffte natürlich, dass er das nicht tat und er traute es ihm auch nicht zu, aber die Ungewissheit blieb immer. Was, wenn er sich plötzlich daran erinnerte, dass er ihn sehr wohl schon einmal gesehen hatte? Oder viel schlimmer, dass sie sich geküsst hatten? Was dann? Dann würde er ihn wohl nicht so schnell wiedersehen. Hoffentlich nie wieder. Oder, was hieß hoffentlich...? Manu seufzte. Taddl sah ihn immer noch erwartungsvoll an und wartete darauf, dass er den Satz vervollständigte, doch das schien er nicht vorzuhaben. „Was jetzt?", fragte er. Manuel sah auf. „Ich weiß nicht..." „Ich mag dich, man. Ich verbringe gern Zeit mit dir, deswegen komme ich ja auch immer wieder her! Das mache ich bestimmt nicht, weil es mir keinen Spaß macht." „Das... Stimmt schon..." „Ja, also!" Manu lächelte. „Gut, hast gewonnen." „Ich wusste nicht, dass wir spielen." Manuels Pupillen wurden kurz deutlich größer und sein Puls stieg an. Adrenalin flutete seinen Körper, dann beruhigte er sich langsam wieder. „Ich will auch nicht, dass wir spielen...", flüsterte er leise. „Wieso nicht?", wisperte Taddl. Sein Blick ließ Manuels Herz fast explodieren. Was passiert hier?!, fragte er sich innerlich und schluckte schwer. „Ich spiele gern", fügte Taddl grinsend an. „Was... Soll das heißen?"Sein Freund lächelte nur geheimnisvoll. Manuel wurde mulmig. „V-Vielleicht sollte ich einfach nach Hause gehen und-..." Gerade wollte er aufstehen, da hielt Taddl seinen Arm fest. „Ich glaube nicht, dass das notwendig ist..." Er sah ihm tief in die Augen, mit einem Blick, der ihm den Atem stockte. Spielte Taddl gerade absichtlich darauf an, ihn zu provozieren? „Wenn du meine Handnehmen darfst, dann darf ich das doch auch, nicht?" Er glitt mit seiner Hand Manuels Unterarm nach unten, bis sich ihre Finger berührten und Taddl sie verschränkte. Er zog Manu wieder neben sich auf den Boden. Der sprach kein Wort. Wie hätte er auch sprechen können, in einer Situation wie dieser? „Denkst du, ich spiele mit dir?", hauchte Taddl in sein Ohr. Manu öffnete langsam den Mund, doch konnte nichts sagen. „Woher weißt du das?", stammelte er dann nervös. „Weil du mich immer so ansiehst..." „Wie sehe ich dich denn an?" „Als wär' ich nicht von hier... Als würdest du mich das erste mal sehen... Und das jedes mal wieder." Das Funkeln in Taddls Augen war gefährlich, aber nicht minder verführerisch. Manuel spürte langsam aber sicher, wie er sich immer mehr in diesen Augen verlor und er konnte rein gar nichts dagegen tun. Sie waren wie ein Strudel, der ihn auf den Grund zog. Seine Gefühle betäubt, sein Verstand alles außer klar. Er konnte sich nicht erklären, wie er das machte, aber um darüber nachzudenken, war er schon viel zu tief am Grund. „Was empfindest du für mich, Manu..?", flüsterte Taddl ihm ins Ohr. Manu starrte nur vor sich hin, anstatt zu antworten. Taddls freieHand fühlte seinen Puls. Er hätte gern gefragt warum, allgemein hätte er gern gewusst, was hier gerade passierte, aber er war wehrlos, paralysiert, er konnte nichts tun. „Das ist eine ziemlich eindeutige Antwort", wisperte Taddl in seinen Nacken und küsste diesen kurz darauf zärtlich. Manuel hätte gern etwas dagegen unternommen, ja, er musste etwas tun, es würde wieder enden wie letztes mal, doch als Taddls Gesicht nur noch Millimeter von seinem entfernt war, war jede Hoffnung verloren. Die warmen, weichen Lippen, die sich auf seine legten, raubten ihm auch den letzten klaren Gedanken und er ließ es einfach zu.

Nicht jeder Traum geht in Erfüllung [GLP x Taddl/GLPaddl FF]Where stories live. Discover now