Worte fehlen

192 10 12
                                    

Das erste Morgenrot berührt den Himmel kaum
Und du liegst neben mir, es war also kein Traum
Wie konnte das passieren, was haben wir getan?
Und ist es jetzt vorbei, oder fängt es grad erst an? Mir fehlen die Worte
Du bist so
Du bist so schön
Worte fehlen, Farin Urlaub Racing Team.

Der Kuss war unbeholfen, vorsichtig und sanft. Er war nicht so verzweifelt wie ihr erster, an den sich Peter eh nicht erinnern konnte. Es weinte keiner von ihnen. Als sie sich voneinander lösten, blieben ihre Gesichter noch so nah aneinander, dass Bob Peters Atem auf seiner Haut spürte.
Die Hand des Rothaarigen hing um den Hals seines Freundes und anstatt sie wegzunehmen, wanderte sie weiter hoch und verfing sich zögerlich in den blonden Locken.

"Können wir das nochmal machen?" Fragte Peter und grinste dann irgendwie ganz dämlich. Seine Wangen waren beinahe so rot wie sein Haar. Bob fühlte selber, wie seine Wangen glühten. Er war beinahe froh, dass es schon fast dunkel war.
"Ich bitte darum." Antwortete er in einer ungewohnten Welle von Selbstbewusstsein.

Der nächste Kuss war nicht mehr so schüchtern, nun griff auch Bob nach den Haaren seines Freundes und zog ihn näher an sich ran. Das Essen von Tante Mathilda rutschte von seinem Schoß in den Fußraum. Peters Lippen hatten einen künstlichen Kokosnussgeschmack an sich. Der kam von einem Lippenbalsam, den Jeffrey ihm mal geschenkt hatte. Bobs Gedanken machten Purzelbäume. Was interessierte denn schon, wieso sie so schmeckten? Bob wollte sich nie davon lösen.

Sie atmeten schwer und doch schien keiner von beiden den Mangel an Luft als Grund zu sehen, sich voneinander trennen zu müssen. Irgendwann hatte Bob Peters Zunge im Hals. Sie hätten nicht aufgehört, hatte nicht jemand im Nachbarhaus seine Mülltonne herausgezogen und sie mit dem lauten gepoltert erschreckt.

Beide Jungen lehnten sich verlegen wieder zurück in ihren Sitzen und holten einen Moment lang einfach nur Luft.
"Vielleicht sollten wir hineingehen, du solltest echt was essen." Murmelte Peter verlegen, nachdem sie sich lange einfach nur angestarrt hatten.
Er stieg als erster aus und lief um das Auto, während Bob das Essen aus dem Fußraum holte. Peter öffnete ihm die Tür und nahm es entgegen. Nachdem auch Bob ausgestiegen war und sie Peters Tasche aus dem Kofferraum geholt hatten, schloss Peter den Käfer ab und sie liefen zum Haus.

"Es ist ein unaufgeräumt." Warnte Bob. Peter grinste. "Du hast doch noch nie gerne aufgeräumt." Der Blonde lachte. "Auch wieder wahr." Drinnen angekommen ging der Weg direkt in die Küche. Beide wuschen sich die Hände und dann deckten sie den Tisch. "Gott sei Dank war ich Einkaufen..." Sagte Bob mehr zu sich selbst, als zu seinem Freund, als er Getränke aus dem Kühlschrank holte.

Schlussendlich saßen sie sich gegenüber am kleinen Küchentisch. Tante Mathilda hatte mehr als genug Essen für zwei Personen eingepackt, und Bob hatte überhaupt nicht bemerkt, wie hungrig er eigentlich war. Er hatte selbst gekochtes Essen vermisst.
"Soll ich Musik anmachen?" Fragte der Blonde nach einer ganzen Weile. "Gerne!" Antwortete Peter schmatzend. Bob machte eine angewiderte Grimasse. "Sprich nicht mit vollem Mund."
"Tut mir leid, Mutti." Grinste Peter.

Als Bob vor der großen Stereoanlage seiner Eltern stand, stellte er fest, dass alle seine Kassetten in seinem Zimmer waren. Sein Vater hatte eine große Sammlung an Schallplatten mit allen möglichen Genres. Seine Mutter hatte einige Kassetten mit Pop und Kuschelrock. Er entschied sich, natürlich ohne Hintergedanken, für letzteres. Kuschelrock war einfach schön ruhig.

Als er zurück in die Küche lief, hatte Peter bereits aufgegessen und sich ein Stück Kirschkuchen genommen. Sein eigener Teller war noch halb voll. Irgendwann sah Peter ihm einfach zu, stützte seinen Kopf auf seine Hand und musterte Bob ganz genau. Der Blonde wurde rot.
"Hab ich was im Gesicht?"
"Warum machst du das?" Peter sah ihn an, als würde die Frage wehtun. Bob schob den leeren Teller von sich. "Was?" Stellte er die Gegenfrage.
"Ja, alles halt. Du weißt schon." Der zweite Detektiv hatte sich im Stuhl zurückgelehnt und die Arme gekreuzt.

(I Just) Died In Your Arms {Bob Andrews & Peter Shaw}Where stories live. Discover now