(I Just) Died In Your Arms {Bob Andrews & Peter Shaw}

Pretend

I made a bloody mess in the kitchen sink
I tried to fix myself but I didn't think
They said, "We just want to talk with you"
"We just want to walk you through" oh
Pretend, Alex G.

Sie holten zuerst Justus ab, der bereits auf dem Bürgersteig vor dem Gebrauchtwarencenter stand und wartete. Beim Einsteigen fragte er nach den drei Flaschen Alkohol auf dem Rücksitz. Das waren die, die Bob beim Supermarkt geholt hatte. Er zuckte mit den Schultern. Es war besser, wenn er das Zeug nicht zu Hause hatte.
"Als Gastgebergeschenk." Erklärte er.
Die Stimmung war ganz okay, vielleicht etwas gedämpft, nach allem, was gestern vorgefallen war. Justus fragte nicht, was sonst noch passiert war. Bob vermutete, er hatte mit Peter am Telefon schon alles geklärt.
Als Nächstes fuhren sie zu Jeffrey, was Bob sich am liebsten gespart hätte. Er war ziemlich eifersüchtig auf den attraktiven Surfer, das wusste er.

Jeffrey hatte wie immer total gute Laune. Seine zerzausten Haare hatte er unter einer Kappe versteckt. Er roch nach Salzwasser.
Im Käfer war es zu viert ganz schön eng. Einen Moment plauderten Bobs Freunde miteinander, dann wurde es still. Jeffrey bemerkte wohl, dass etwas im Busch war.

"Alles okay bei euch? Neuer Fall?" Fragte er. Der dritte Detektiv sah in den Rückspiegel, tauschte einen Blick mit Justus aus. Dann konzentrierte er sich wieder auf die Straße. Peter starrte ihn von der Seite an, seufzte dann laut.
"Bob und ich sind jetzt zusammen." Dem Surfer schien ein Licht aufzugehen.
"Ah! Ach so! Na das erklärt die Stimmung. Cool, freut mich für euch. Wurde auch mal Zeit, Peter hat echt nur noch von dir geredet. Und Kelly fand ich inzwischen echt lästig. Das zwischen ihr und Peter hat auch einfach null gepasst." Er grinste ganz entspannt. Bob war rot geworden, was ihm seltsamerweise nicht mal peinlich war. Die drei Fragezeichen atmeten erleichtert aus. "Ich hatte das ja auch sofort bemerkt, als ich euch das erste Mal zusammen gesehen habe. Also, dass es bei euch zwei so einen Draht gab. Ich sehe das ja in der Szene auch viel." Erzählte Jeffrey weiter.

Bob zog die Augenbrauen zusammen. In der Szene? Er würde Peter mal danach fragen...
Draußen war es inzwischen dunkel und Peters Laune schien sich zunehmend zu verbessern, als er dauerhaft durch die Radiosender schaltete und bei jedem Partylied stoppte und laut mitsang. Justus und Bob lachten, Jeffrey erzählte davon wie Peter mal beim Surfen Elton Johns "I'm still standing" gesungen hatte und dann vom Brett gefegt wurde. Sein Grinsen war wohl einfach irgendwie total ansteckend.

Sie fanden nur etwas abseits vom Haus noch einen freien Parkplatz und mussten ein ganzes Stück laufen.
Die Tür stand weit offen und Jeffrey und Justus liefen direkt rein. Bevor Bob allerdings die Chance hatte, einzutreten, zog Peter ihn zur Seite. "Vielleicht sollten wir doch nicht erzählen, dass wir zusammen sind." Bob runzelte verwirrt die Stirn. "Also ich bin echt total stolz darauf, und ich würde das am liebsten auch allen präsentieren, aber..." Der Blonde unterbrach seinen Freund. "Du hast Angst." Stellte er fest. "Ja. Ehrlich gesagt schon. Das ist gefährlich, weißt du. So zu sein wie wir." Deswegen wäre er es auch eigentlich lieber nicht. In Bobs Magengrube breitete sich ein flaues Gefühl aus. Er wusste, dass Peter recht hatte. Er stimmte dem Vorschlag auch eigentlich zu, allerdings tat es dadurch nicht weniger weh.
"Ja. Ich weiß." Seine Stimme war gedämpft.

Peter seufzt. "Okay. Okay, gut. Also bist du nicht sauer?" Hinter Peter kommt jemand aus dem Haus und grüßt. Im Dunkel erkennt man ihn nicht, wahrscheinlich ist es eh jemand fremdes. Die beiden Detektive grüßen zurück, die unbekannte Person läuft Richtung Strand. Sie schauen ihm nach. Bob räuspert sich.
"Ich bin nicht sauer." Versichert er. Der Rothaarige nickt, dann schaut er sich um. Sie sind alleine. Er küsst seinen Freund, zwar auf die Lippen, aber nur schnell und ziemlich schüchtern. Ein letztes Mal nimmt er seine Hand, drückt sie aufmunternd.
"Aber denk dran, am Ende darfst du mich mit nachhause nehmen." Grinst er den kleineren an. Dieser lächelt zurück. Dann lassen sie sich los und gehen hinein.